10 sagenhaft schöne Food-Filme
In Delikatessen schwelgen ohne ein Gramm zuzunehmen? Das geht mit kulinarischem Kino von „Chocolat“ über „Ratatouille“ bis „Babettes Fest“. Vorausgesetzt, Chips und Popcorn kommen nicht mit aufs Sofa. Auf der Berlinale 2014 wurde dem „Kulinarischen Kino“ sogar eine eigene Festival-Sektion gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
- Babettes Fest
- Chocolat
- Ratatouille
- Eat Pray Love
- Charlie und die Schokoladenfabrik
- Bella Martha
- Julie und Julia
- Eat Drink Man Woman
- I am Love
- The Food Guide to Love
1. Babettes Fest
Die leidenschaftliche Köchin Babette verschlägt es im 19. Jahrhundert aus Paris in einen puritanischen dänischen Küstenort. Die Bewohner, allen voran die frommen Schwestern Martha und Philippa, haben weltlichen Genüssen weitgehen abgeschworen. Als Babette in der Lotterie gewinnt, investiert sie die gesamte Summe in französische Delikatessen und bereitet den Gemeindemitgliedern ein kulinarisches Fest, bei dem diese erst die Gaumen und dann die Herzen öffnen. Gabriel Axels Verfilmung von Karen Blixens Novelle aus dem Jahr 1987 wurde als bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar belohnt.
2. Chocolat
Längst vergessene Sinnesfreuden werden auch in der französischen Provinz in der Kino-Romanze „Chocolat“ (2000) von Lasse Hallström geweckt. Aber erst einmal stellt Vianne (Juliette Binoche) die Moralvorstellungen ihrer neuen Nachbarn gründlich auf den Kopf: In ihrer Chocolaterie bietet sie nicht nur extraordinäre mexikanische Schokoladen-Spezialitäten an sondern ist auch noch alleinerziehend und beginnt einen Flirt mit dem Zigeuner Roux (Johnny Depp). Wer aber einmal ihre scharfen Pralinen versucht hat, ist Vianne und ihren süßen Verführungsküsten restlos verfallen.
3. Ratatouille
Ratte Remy hat einen großen Traum: Der haarige Gourmet möchte nichts weniger als ein Koch der Haute-Cuisine werden. Um bei seinem großen Vorbild, dem Meisterkoch Gusteau zu lernen, macht er sich auf ins Mekka aller Feinschmecker, die französische Hauptstadt Paris. Über eine Ratte im Gourmet-Tempel ist man dort allerdings wenig begeistert. Doch Remy kann mit seinen Kochkünsten, viel Witz und der Hilfe von Küchenjunge Linguini überzeugen. Bei der animierten Hommage an kulinarische Genüsse „Ratatouille“ (2007) gibt es ganz nebenbei auch eine Terminologie der Spitzenküche und ihrer streng hierarchischen Strukturen.
4. Eat Pray Love
Selbstfindung geht durch den Magen. Das stellt Liz Gilbert (Julia Roberts) fest, die mit ihrer Ehe in einer Sackgasse gelandet ist. Nach der Scheidung bricht sie zu einer Weltreise auf, während der sie mit allen Sinnen erlebt, dass es zum Glücklichsein Essen, Gebete und Liebe braucht. Ihr kulinarisches Glück findet sie gleich auf ihrer ersten Station in Italien, wo sie bei Pizza und Pasta die Kunst des Genießens lernt. Regisseur Ryan Murphy hat den autobiografischen Bestseller „Eat Pray Love“ von Elizabeth Gilbert 2010 mit Julia Roberts und Javier Bardem in den Hauptrollen verfilmt.
5. Charlie und die Schokoladenfabrik
Einmal eine Schokoladenfabrik von innen zu entdecken ist der Traum vieler Naschkatzen. Für Charlie und vier weitere Kinder wird er in Tim Burtons Verfilmung von Roald Dahls Kinderbuchklassiker „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (2005) wahr: Fabrikbesitzer Willy Wonka (Johnny Depp) lädt sie in sein süßes Schlaraffenland aus Zuckerwatte, Lollies, Bonbons und Schokolade ein. Und einer von ihnen könnte sogar dauerhaft bleiben: Der exzentrische Wonka sucht einen Nachfolger, denn seine Süßigkeiten schmecken immer so, wie er sich fühlt. Und sein Stimmungsbarometer ist zum Leidwesen der Schokoladen-Freunde in den Keller gefallen…
6. Bella Martha
Viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Die Erfahrung muss auch Martha (Martina Gedeck), Küchenchefin in einem Gourmet-Tempel, machen. Als ihre Schwester überraschend stirbt, muss sie sich um ihre kleine Nichte kümmern. Martha ist zwar eine Künstlerin am Herd, mit alltäglichem aber heillos überfordert. Und ganz besonders mit kleinen Mädchen, die aus Kummer nicht essen wollen – schon gar keine französischen Delikatessen. Als zu ihrer Unterstützung dann auch noch der chaotische italienische Koch Mario (Sergio Castellitto) eingestellt wird, scheint Marthas Leben vollends aus den Fugen zu geraten – bis sie feststellt, dass Liebe manchmal durch die (kalte) Küche kommt. „Bella Martha“ war 2001 ein deutscher Kino-Hit, der 2007 mit Catherine Zeta-Jones und Aaron Eckhart in den Hautrollen als „Rezept zum Verlieben“ fürs amerikanische Kino aufgewärmt wurde.
7. Julie und Julia
Die beiden Frauen „Julie und Julia“ entdecken über die Grenze einer ganzen Generation das Kochen als Rezept gegen Lebenskrisen für sich. Julia Child (Meryl Streep) kochte in den 1950er Jahren mit französischen Gerichten gegen den Frust an und schuf dabei gleich einen Kochbuch-Klassiker. Die mehr als 500 Rezepte aus Julias Buch nimmt sich mehr als 50 Jahre später die ebenfalls krisengeschüttelte Julie Powell (Amy Adams) vor und berichtet in einem Blog über ihre Erfolgserlebnisse und Missgeschicke, das sich schnell einer stetig wachsenden Fan-Gemeinde erfreut. Bloggerin Julie Powell schrieb aus eigenen Erfahrungen das Drehbuch zu Nora Ephrons Verfilmung von 2009.
8. Eat Drink Man Woman
Ein kochender chinesischer Vater und seine drei Töchter, die das Rezept fürs Leben suchen: In Ang Lees kulinarischem Klassiker „Eat Drink Man Woman“ von 1994 lernen westliche Zuschauer nicht nur die chinesische Küche jenseits von Hähnchen süß-sauer kennen sondern auch, wie man Kulinarisches sprechen lassen kann, wenn die verbale Kommunikation versagt.
9. I am Love
Regisseur Luca Guadagnino nahm seine kulinarischen Hauptdarsteller in „I am Love“ 2009 so ernst, dass Schauspieler Edoardo Gabriellinni sogar zwei Wochen lang bei Spitzenkoch Carlo Cracco in die Lehre gehen musste. Die Vorbereitung hat sich gelohnt: Seine Garnelen auf Ratatouille bringen ihre Verführungskünste bei der unglücklichen Emma (Tilda Swinton) absolut überzeugend auf die Leinwand. Mit diesen und weiteren Kreationen kann Koch Antonio (Gabriellinii) Emma schließlich zurück ins Leben kochen.
10. The Food Guide to Love
Als sich der einflussreiche Gastro-Journalist und Fleischliebhaber Oliver Byrne (Richard Coyle) und die vegetarische Spanierin Bibiana (Leonor Watling) in Dublin treffen, scheinen die beiden wenig gemein zu haben. Weder beim Essen noch bei den anderen Themen des Lebens können sie sich einigen. Und finden trotzdem ein Rezept für die Liebe. Die romantische Komödie „The Food Guide to Love“ des Regie-Duos Dominic Harari und Teresa Pelegri lief 2014 in der Sektion „Kulinarisches Kino“ auf der Berlinale.