Bio-Käufer werden schneller dick
Wer frische Lebensmittel und andere Produkte aus biologischem Anbau kauft, greift im Gegenzug öfter zu Süßigkeiten und Knabberzeug. Das zeigen aktuelle Untersuchungen. Doch welche Ursachen hat dieses paradoxe Ergebnis? EAT SMARTER stellt die spannende Studie vor.
Bio-Käufer ernähren sich gesünder: ein Trugschluss?
Immer mehr Bio-Käufer erobern die Marktstände, Supermärkte oder die speziell auf ihre Wünsche ausgelegten Bio-Geschäfte. Die Lebensmittel müssen aus korrektem biologischen Anbau und nachhaltig produziert sein. Doch dieser bewusste Ernährungsstil entpuppt sich teilweise als äußerst tückisch: Denn der Kauf von Bio-Lebensmitteln bedeutet nicht gleichzeitig eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise.
Die Studie
Forscher der Harvard and Duke Business School untersuchten das Ernährungsverhalten bei Käufern von Bio-Produkten. Das Ergebnis: Bio-Käufer halten öfter vor dem Süßigkeitenregal und belohnen ihre ethisch und ökologisch korrekte Lebensweise gerne mit Schokolade, Gummitieren, Chips & Co. Damit nehmen sie eine große Menge an Zucker, Salz und Fett auf, die nach dem Genuss meist auf den Hüften landen.
Der Studie nach zu urteilen, sei es zudem wichtig, für wen im Supermarkt eingekauft werde, so die Wissenschaftler. Bio-Käufer ohne Kinder belohnen sich, laut der Ergebnisse, häufiger, als es Einkäufer mit Kindern machen. Das liege daran, dass Eltern ihre Besorgungen eher nach den Bedürfnissen ihrer Kinder richten und ihre eigentlichen Vorlieben beim Einkauf zurückstellen.
Bio-Käufer vs. gesundes Ernährungsverhalten
Nur weil der Bio-Käufer zu einer bestimmten Produktsparte greift, bedeutet es also nicht zwangsläufig, dass sich dieser auch ausgewogen ernährt. Wer die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) veröffentlichten Ernährungsempfehlungen wie etwa fünf Portionen Obst- und Gemüse am Tag befolgt, kann bei der Umsetzung einer gesundheitsfördernden Ernährungsweise helfen.
(jbo)