Faire Schokolade von Ritter Sport
Die Deutschen lieben Schokolade. Ausbeutung und Kinderarbeit in der Herstellung werfen aber einen Schatten auf den Schokoladen-Genuss. Ritter Sport möchte dies jetzt ändern.
Was möchte Ritter Sport verändern?
Im Jahr 2017 vernaschte jeder Deutsche durchschnittlich stolze 9,48 Kilogramm Schokolade. Somit ist die süße Sünde die absolute Lieblingssüßigkeit der Deutschen. Doch leider hat das Schokoladengeschäft auch eine dunkle Seite: Ausbeutung und Kinderarbeit.
Ritter Sport möchte das jetzt ändern, wie utopia.de berichtet. Ab sofort soll für jede der über drei Millionen täglich hergestellten Ritter-Sport-Tafeln, zertifizierter nachhaltiger Kakao verwendet werden. Die Zertifikate von Fairtrade und UTZ versichern, dass bei der Herstellung natürliche Ressourcen geschont werden und die Bauern unter fairen Bedingungen arbeiten können. Denn Andreas Ronken, Vorsitzender der Geschäftsführung, hat erkannt: "Nachhaltigkeit beginnt eben nicht erst bei uns in Waldenbuch, sondern umfasst die gesamte Wertschöpfungskette vom Kakaoanbau bis zur Verpackung."
Kann man den Zertifikaten glauben?
Doch leider halten nicht alle Zertifikate, was sie versprechen. Gerade das UTZ-Siegel ist aufgrund der relativ anspruchslosen Kriterien der Siegelvergabe umstritten. Stiftung Warentest hat offengelegt, dass Gentechnik beispielsweise nicht ausgeschlossen wird und keine Standards für Mindestpreise festgelegt sind.
Der Zusammenschluss von UTZ mit der Rainforest Alliance wurde ebenfalls kritisiert, denn es wurden auf Plantagen, die mit dem grünen Frosch ausgezeichnet waren, grobe Verstöße gegen nationale Gesetze festgestellt. Aber natürlich ist kein Siegel noch immer besser als gar kein Siegel. Außerdem verspricht die Kombination mit dem strengeren Fairtrade-Zertifikat tatsächlichen Umweltschutz.
Ritter Sport möchte wirklich etwas verändern
Die Umstellung war eigentlich erst für das Jahr 2020 geplant. Doch der Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2018 hat Großes vor. Ritter Sport möchte 30 Prozent der Kakaomasse aus seiner eigenen Plantage in Nicaragua beziehen. So sollen die ökologischen und sozialen Standards am besten kontrolliert werden können.
Seit 30 Jahren unterstützt Ritter Sport Kleinbauern in Nicaragua und anderen Regionen. Die Initiative unterstützt die Bauern bei einem professionellen Anbau, wodurch die Qualität gesteigert und ihr Einkommen gesichert werden kann.
Ritter Sport geht mit positivem Beispiel voran und zeigt, dass Umweltschutz und Fairtrade nicht schwierig zu realisieren sind. Vielleicht regt der Schokoladenhersteller so auch andere Unternehmen zum Umdenken an.
(jab)