Mythen und Wahrheiten über Ökolebensmittel

Wie gut ist Bio wirklich?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Bio-Lebensmittel

Das Geschäft mit Bio-Lebensmitteln boomt. Doch nicht alle Dinge, die man sich über Bio-Lebensmittel erzählt, sind wirklich wahr. Schont Bio-Essen tatsächlich die Umwelt? Ist die Tierhaltung besser und kann BIO gar vor Krebs schützen? EAT SMARTER hat acht gängige Bio-Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.

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Bio ist gut für die Umwelt!

Stimmt. Ökologische Landwirtschaft fördert die Bodenfruchtbarkeit, ist klimafreundlicher und bietet mehr wild lebenden Tieren einen Lebensraum. Bio schmeckt besser! Stimmt nicht unbedingt. In Bio-Supermärkten findet man zwar ein größeres Angebot hochwertiger Produkte. Doch im direkten Vergleich ähnlicher Lebensmittel schneiden Bio-Lebensmittel im Schnitt nicht besser ab als konventionelle Produkte. Bio ist gesünder! Stimmt zum Teil. Obst und Gemüse in Bio-Qualität enthält allerdings weit weniger Pestizide, deren Langzeitwirkung noch kaum erforscht ist. Bio-Milch enthält durch die Grünfütterung mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren. Bio ist besser für die Tiere! Stimmt. Bio-Bauern verpflichten sich zu artgerechter Tierhaltung. Die Tiere sind nicht auf engstem Raum eingepfercht und können in der Regel ihr natürliches Verhalten ausleben. Nur Bio-Fleisch stammt aus artgerechter Haltung! Stimmt nicht ganz. Das Neuland-Label garantiert besonders tierfreundliche Bedingungen, ist aber dennoch kein Bio-Siegel, da nicht in Bioqualität gefüttert wird. Auch Lamm- und Wildfleisch stammt in der Regel nicht aus Massentierhaltung. Vollkornbrot ist immer Bio! Stimmt nicht. Nicht jedes volle Korn kommt vom Bio-Acker. Andersherum kann das Mehl für helles Brot auch aus ökologischem Anbau stammen. Wildreis ist automatisch Bio! Stimmt nicht. Wildreis wächst zwar ursprünglich wirklich wild an Flussufern, wird aber heute auch oft konventionell mit viel Dünger und Pestiziden angebaut. Bio hilft gegen Krebs! Stimmt wahrscheinlich nicht. Die Inhaltsstoffe von Pflanzen variieren nicht nur mit der Anbaumethode, sondern auch von Jahr zu Jahr und je nach Sorte. Zudem ist noch kaum belegt, inwiefern bioaktive Stoffe einer Entstehung von Krebs entgegenwirken. Dr. Birgit Herden Lesen Sie auch: Warum Bio nicht immer besser ist.
 
Wer auf die Bio-Tierhaltung besonderen Wert legen möchte, sollte zu Demeter, Bioland und Naturland greifen. Diese drei haben die strengsten Richtlinien (strenger als das EU-Bio-Label), wobei Demeter dabei anführt. Was die Schlachtung angeht, gibt es keinen signifikanten Unterschied, ob Bio-Label oder nicht. Diese Infos stammen aus dem Buch "Wir sind eins" unter mehrjähriger Recherche der Autorin und Tierärztin Irmgard Baumgartner, welches in Kürze auf dem Markt erscheinen wird. Ein Muss für alle, die ein Herz für Tiere haben oder aber auch in gesunder Ernährung interessiert sind.
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