Mehr als 100 Plastik-Teilchen in jeder Mahlzeit
Wir könnten mit jeder Mahlzeit des Tages über 100 Mikroplastik-Teilchen aufnehmen. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kam eine aktuelle Studie der Heriot-Watt Universität. Hausstaub als Quelle für Mikroplastik – für viele Menschen eine unangenehme Überraschung.
Überall Plastik, wohin das Auge reicht
Ein Leben komplett ohne Plastik scheint heutzutage nahezu unmöglich. Es sind nicht nur die offensichtlichen Gegenstände aus Kunststoff, die unsere Umwelt maßgeblich prägen. Unlängst tragen wir funktionelle Kleidung aus Kunstfasern und sitzen auf Möbeln, welche dank feiner Plastikfäden günstig herzustellen und leicht zu reinigen sind.
Doch wer hätte gedacht, dass diese praktischen Kunststoffe ihren Weg auf unsere Teller finden?
Plastik-Fasern auch in der Luft?
Eine neue Studie von schottischen Forschern deckt die genauen Umstände des Mikroplastik-Problems auf. Das erklärte Ziel der schottischen Wissenschaftler war es eigentlich festzustellen, ob der durchschnittliche Mensch durch den Verzehr von Muscheln, mehr Mikroplastik aufnimmt, als durch eine normale Mahlzeit. Diese Frage stand im Mittelpunkt der Studie, da Muscheln dafür bekannt sind, Mikroplastik aus den Meeren zu filtern und anzureichern.
Um festzustellen, wie viel Mikroplastik eine durchschnittliche Mahlzeit enthält, stellten die Wissenschaftler Petrischalen neben den Tellern auf und untersuchen am Ende einer jeden Mahlzeit, wie viele Mikroplastik-Fasern sich auf ihnen abgesetzt hatten.
Die Ergebnisse der Studie sind erstaunlich. Allein durch herumschwirrende Plastikpartikel im Hausstaub nimmt der Durchschnittsbrite jährlich 13.731 bis 68.418 Plastikfasern zu sich. Durch Muscheln sind es lediglich 123 Plastikfasern pro Jahr.
Kein Weg vorbei am Mikroplastik
Die Entwarnung für Muscheln bringt also eine neue, besorgniserregende Erkenntnis mit sich. Selbst wenn wir auf Plastikbesteck und Aufbewahrungsbehälter aus Kunststoff verzichten, können wir dem Plastik kaum mehr entfliehen. Längst findet es über die Luft seinen Weg in unseren Körper. Sei es nun durch den Abrieb von Autoreifen, unsere praktische Kleidung oder andere Quellen in unserer Umwelt.