Alles Wissenswerte über Biokosmetik | EAT SMARTER

Schönheit aus der Natur

Alles Wissenswerte über Biokosmetik

Von EAT SMARTER

Biokosmetik ist im Kommen © PhotoSG - Fotolia.com Biokosmetik ist im Kommen © PhotoSG - Fotolia.com

Gemeinsam mit dem wachsenden Bewusstsein für das, was wir täglich zu uns nehmen, steigt auch der Wunsch nach ökologisch vertretbarer Kosmetik aus natürlichen Inhaltsstoffen. Schließlich will man wissen, was man Tag für Tag ins Gesicht und auf den Körper schmiert. Biokosmetik hat sich längst von ihrem grauen Image befreit und punktet mit der geballten Kraft aus der Natur. Erfahren Sie hier, was Biokosmetik ist und worauf man beim Kauf achten sollte.

Biokosmetik: Was bedeutet das?

Die Bezeichnung Biokosmetik stellt höchste Ansprüche an ein Produkt. Dies betrifft sowohl die Inhaltsstoffe als auch deren Anbau, ihre Weiterverarbeitung wie die Verpackung des Endproduktes. So muss der überwiegende Teil der Inhaltsstoffe pflanzlich sein und im Idealfall aus biologischem Anbau stammen. Synthetische Komponenten sind nicht erlaubt. Wichtig ist den Herstellern von Biokosmetik aber nicht nur, welche Inhaltsstoffe verwendet werden, sondern eine insgesamt ganzheitliche Herangehensweise: So nutzen die meisten Produzenten von Biokosmetik bei der Verarbeitung ihrer Rohstoffe zum Endprodukt vorrangig Biostrom, auf Verpackung wird wenn möglich verzichtet oder sie ist recyclebar. Ebenfalls Bestandteil dieses umfassenden Ansatzes bei der Produktion von Biokosmetik sind Fragen des Fair Trade und des sozialen Umganges mit den Rohstoffproduzenten wie auch das strenge Verbot von Tierversuchen. Und ganz wichtig: Mit inbegriffen in dieses Konzept der ganzheitlichen Verantwortung und des Respekts ist natürlich auch der Konsument, der hiervon nur profitieren kann.

Wie erkenne ich echte Biokosmetik?

Ebenso wie Lebensmittelerzeuger haben auch mehr und mehr Hersteller konventioneller Kosmetik erkannt, welch großes Potenzial der sich abzeichnende Trend zum bewussteren Umgang mit der Natur und dem eigenen Körper birgt. Das Resultat ist eine zunehmende Zahl an Kosmetika, die als „natürlich“ und „pflanzlich“ beworben werden. Doch bedeuten diese Zuschreibungen leider noch lange nicht, dass die Produkte auch das erfüllen, was sich der Verbraucher unter Biokosmetik vorstellt. So ist der Begriff Biokosmetik nach wie vor nicht gesetzlich abgesichert und erlaubt damit einen enormen Interpretationsspielraum. Eine zuverlässige Orientierungshilfe schaffen jedoch Prüfsiegel für Biokosmetik, die die Qualität der getesteten Produkte durch strenge Richtlinien gewährleisten.

Biokosmetik: Die Prüfsiegel

Ist ein Produkt mit einem BDIH-Siegel oder einem NaTrue-Siegel gekennzeichnet, kann man getrost zugreifen und sicher davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um Naturkosmetik oder gar – im Rahmen der strengen Vorgaben der Prüfinstanzen – um Biokosmetik handelt. So zeichnet die ‚Arbeitsgruppe Naturkosmetik’ des BDIH (Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen) seit 2001 all jene Produkte mit ihrem Siegel aus, die bewusst auf erdölhaltige Substanzen und synthetische Inhaltsstoffe (also künstliche Duftstoffe, Silikone, Paraffine) verzichten. Zudem muss der überwiegende Teil der verwendeten Rohstoffe pflanzlichen Ursprungs sein und aus kontrolliert ökologischem Anbau stammen. Erlaubt sind jedoch auch mineralische und tierische Inhaltsstoffe (z.B. Honig und Milch). Als Biokosmetik darf ein Produkt laut BDIH-Vorgaben ausschließlich bezeichnet werden, wenn mindestens 95 Prozent aller verwendeten Rohstoffe aus biologischem Anbau stammen.

Demgegenüber kennzeichnet die Naturkosmetikvertretung NaTrue mit seinem Label Produkte, die ein Höchstmaß an Natürlichkeit garantieren und ordnet diese noch einmal 3 Unterkategorien zu: Naturkosmetik (ein Bioanteil ist nicht vorgeschrieben), Naturkosmetik mit Bio-Anteil (der Bioanteil der verwendeten Rohstoffe beträgt mindestens 60 Prozent) sowie Biokosmetik (der Anteil der aus kontrolliert biologischem Anbau stammenden Inhaltsstoffe beträgt mindestens 95 Prozent).

Zu diesen Prüfstellen, denen die meisten der Hersteller von Biokosmetik angehören, kommen noch das Demeter-Siegel und das Vegan-Siegel hinzu, die auch aus dem Lebensmittelbereich vertraut sind, sowie das „Hase mit schützender Hand“-Siegel und das Leaping-Bunny-Siegel, die tierversuchsfreie Produkte kennzeichnen.

Löst Biokosmetik Allergien aus?

Auch wenn es zu einem der festen Grundsätze von Natur- und Biokosmetik zählt, auf allergieauslösende Inhaltsstoffe zu verzichten, kann die Haut auch auf natürliche Bestandteile wie Teebaumöl oder Arnika sehr empfindlich reagieren. Daher empfiehlt es sich, die Verträglichkeit zunächst anzutesten, indem man das Produkt in der Armbeuge aufträgt. Mögliche Allergien können dann spätestens nach drei Tagen ausgeschlossen werden.

Der Grundsatz von Biokosmetik, gänzlich auf synthetische Konservierungsmittel zu verzichten, bringt außerdem ein weiteres Problem mit sich: die Produkte verderben schneller und es können sich Keime bilden. Mit einigen wenigen Tricks kann dies jedoch verhindert werden: Kaufen Sie Ihr Produkt der Wahl wenn möglich in Tuben oder Cremespendern, denn diese bieten den Keimen eine geringere Angriffsfläche als beispielsweise ein Tiegel. Entnehmen Sie das Produkt zudem möglichst mit einem kleinen Spatel – oder waschen Sie sich vor der Benutzung kurz die Hände. Wer dann noch auf die richtige Aufbewahrungstemperatur von 18-20 Grad Celsius achtet – viele Hersteller von Biokosmetik vermerken dies auch auf ihren Packungen – kann seine Biokosmetik ohne Bedenken verwenden.

Biokosmetik: Seinem Körper und der Umwelt etwas Gutes tun

Der Kauf von Biokosmetik beschert gegenüber dem konventioneller Produkte zunächst vor allem ein gutes Gewissen: Man tut nicht nur Gutes für die Umwelt und den Tierschutz, sondern unterstützt auch faire Arbeitsbedingungen für die Rohstoffproduzenten. Nicht zuletzt jedoch profitiert auch die Haut von den qualitativ hochwertigen Inhaltsstoffen der Biokosmetik, deren Namen man anders als Diethylphthalat oder Natriumlaurylsulfat tatsächlich aussprechen kann. Teilweise kennt man sogar Geruch und Geschmack der einzelnen Inhaltsstoffe von Biokosmetik – und kann sich so ganz einfach selbst von der Qualität und Naturnähe der gekauften Produkte überzeugen. Die meist höheren Preise von Biokosmetik gegenüber denen konventioneller Produkte darf man angesichts dieser Argumente gerne in Kauf nehmen. Sofern die Verträglichkeit der Produkte gewährleistet ist, ist die Belohnung ein gutes Gefühl – von innen und außen!

(sch)


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