Kamut

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Warenkunde Kamut

Nie gehört? Dann sind Sie in guter Gesellschaft: Kamut ist als sogenanntes Urgetreide beinahe völlig in Vergessenheit geraten. Durch den Bio-Trend erlebt Kamut aber derzeit ein Comeback. Lesen Sie hier, warum das eine gute Nachricht ist!

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Das sollten Sie über Kamut wissen

Der Name Kamut klingt geheimnisvoll und exotisch, und tatsächlich verbindet sich mit dem ägyptischen Wort für die „Seele der Erde“ eine fast märchenhafte Geschichte. Denn Kamut ist nichts anderes als der uralte Vorfahre unseres modernen Weizens, gehört also zu den sogenannten Ur-Getreiden, die schon vor etwa 6.000 Jahren für das tägliche Brot sorgten.

Genau genommen handelt es sich bei Kamut um eine Kulturform des Hartweizens, der vom wilden Emmer abstammt. Seine Körner ähneln herkömmlichem Weizen, sind aber ungefähr doppelt so groß. Wie alle Urgetreide zeichnet sich Kamut unter anderem dadurch aus, dass es weniger anfällig auf Schädlinge und Krankheiten ist. Das macht Kamut besonders gut geeignet für den biologischen Anbau.

Eine Besonderheit bei Mehl aus Kamut ist, dass es im Gegensatz zu herkömmlichem Weizenmehl keine Typenbezeichnung trägt – man bekommt es grundsätzlich in den Sorten „hell“ und „Vollkorn“. Vollkorn-Kamutmehl ähnelt in der Konsistenz übrigens eher dem Roggenmehl als dem Weizenmehl und braucht bei der Verarbeitung zu Teig darum besonders kräftiges Kneten und eine längere Gehzeit

Herkunft & Geschichte: Wo Kamut ursprünglich herkommt, darüber gibt es verschiedene Legenden: Die einen meinen, die alten Ägypter hätten das Urgetreide als Erste angebaut, die anderen verweisen auf moderne DNA-Analysen. Danach muss die eigentliche Heimat in Chorasan im heutigen Iran liegen.

Fest steht auf jeden Fall, dass man bereits vor rund 6.000 Jahren diese Weizenart kannte und schätzte. Die Hauptanbaugebiete liegen heute in Nordamerika, Kanada und Südeuropa. In Deutschland wird Kamut bisher nicht angebaut.

Erstmals bauten zwei Farmer aus dem Nordwesten der USA vor gut 30 Jahren die uralte Weizensorte wieder an. Rund 10 Jahre später erkannte das US-Landwirtschaftsministerium Kamut als neue Getreidesorte offiziell an. Die beiden amerikanischen Farmer ließen den Namen Kamut® Khorasan als Warenzeichen auf ihren Namen eintragen und schützen.

Geschmack: Kamut schmeckt ähnlich wie herkömmlicher Weizen mild und dabei leicht nussig.

Wie gesund ist eigentlich Kamut?

Kamut ist wie alle Getreide ein ausgesprochen nahrhaftes und gesundes Lebensmittel. Im Vergleich zu modernen Weizensorten hat das Urgetreide aber noch einige Pluspunkte zu bieten: Kamut enthält bis zu 40 % mehr Proteine.

Auch bei den Mineralstoffen kann Kamut Punkte sammeln, denn das Getreide bringt einen bis zu 35 % höheren Anteil an Magnesium und Zink. Hinzu kommen beachtliche Mengen an B-Vitaminen und Vitamin E.

Ebenfalls besonders reichlich vertreten ist das Spurenelement Selen, das für gute Haut und kräftige Haare Bedeutung hat. Mit über 10 g Ballaststoffen liefern schon 100 g Kamut außerdem mehr als ein Drittel der täglich empfohlenen Menge.

Nährwerte von Kamut pro 100 g  
Kalorien 378
Eiweiß 17 g
Fett 2,7 g
Kohlenhydrate 68 g
Ballaststoffe 12 g

Einkaufs- und Küchentipps für Kamut

Einkauf: Ob als ganzes Korn, Flocken, Grieß, Couscous oder Mehl: Kamut können Sie im Bioladen und im Reformhaus finden. Dort bekommen Sie außerdem Nudeln aus Kamut.

Lagerung: Bewahren Sie Kamut bzw. Produkte daraus wie alle Getreide am besten trocken, kühl und vor Licht geschützt auf.

Zubereitungstipps für Kamut:

Mit Kamut können Sie kochen und backen wie mit herkömmlichem Weizen oder Dinkel bzw. den Produkten daraus. Flocken aus Kamut geben einem selbst zusammengestellten Müsli das gewisse Extra.

Wichtig, wenn Sie mit Kamut Brot oder Brötchen backen möchten: Damit sich das Klebereiweiß optimal entfalten kann und der Teig im Backofen gut aufgeht, sollten Sie ihn immer mindestens 40 Minuten gehen lassen.

Rezepte mit Kamut:

Rezepte mit Kamut finden Sie natürlich auch hier bei EAT SMARTER!

Bild des Benutzers Sigrid Fischer 2
Ist Kamutmehl für die Lowcarb Ernährung geeignet?
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Liebe Sigrid Fischer 2, nein, Kamut hat einen ähnlich hohen Kohlenhydratgehalt wie Weizen und andere Mehle aus Getreide. Hier finden Sie Low-Carb-Alternativen: https://eatsmarter.de/abnehmen/news/topliste-low-carb-alternativen Liebe Grüße von EAT SMARTER
 
hi, Community. Dass der Weizen im Laufe der Zeit gentechnisch verändert wurde, habe ich nie so ernst genommen. Wenn ich aber sehe, welch Massenprodukt dieses Getreide mittlerweile ist, kommen mir doch Zweifel an der Qualität. Also habe ich mich auf den Weg gemacht und Alternativen zum Industrieweizen gesucht. Und siehe da, es gibt ihn, den Urweizen - auch gemahlen, schaut bitte ’mal auf der Website. Diese Woche habe ich die ersten Versuche gestartet und Kastenbrote aus Vollkorn-Kamut gebacken. Gar nicht so schwierig. Und vom Geschmack her war ich erstaunt, echt super. Zwar nicht glutenfrei, aber eine Alternative. Und klasse finde ich hier die Rezepte. Ihr seid super! Gruß, Tinapay
 
Läßt Kamut den Blutzuckerspiegel ansteigen? Bzw wie gesund sind die Kohlenhydrate von Kamut?
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Hallo Frau Berger, auch Kamut lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen. Dennoch ist es etwas gesünder als unser normales Weizen. Viele Grüße von EAT SMARTER
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