Natron | EAT SMARTER

Natron

Von Katrin Koelle

Was Natron alles kann

Noch unsere Ur-Großeltern konnten sich einen Alltag ohne Natron kaum vorstellen, so vielseitig einsetzbar und effektiv ist das weiße Pulver nicht zuletzt auch beim Kochen und Backen. Derzeit erlebt Natron auch wegen seiner Natürlichkeit ein beachtliches Comeback - Grund genug, mehr darüber zu erfahren!

Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Natron wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  2. Unsere liebsten Natron-Rezepte
  3. Wie gesund ist eigentlich Natron?
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Natron
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  5. Zubereitungstipps für Natron
  6. Wissen zum Mitnehmen

Das sollten Sie über Natron wissen

Die ganz Jungen sind begeistert und finden Natron richtig cool, die Älteren erinnern sich dunkel, dass schon die Oma das weiße Pulver immer zur Hand hatte. Sie putzte nicht nur damit, sondern nahm Natron (auch Natriumbicarbonat genannt) außerdem zur Körper- und Schönheitspflege sowie zum Kochen und Backen. Der Clou an Natron war schon damals: Es handelt sich um ein Naturprodukt (ein Salz mit dem komplizierten Namen Natriumhydrogencarbonat), das wenig kostet und sehr viel kann.

In der Natur kommt Natron als Mineral vor. Heute wird allerdings das meiste bei uns verkaufte Natron chemisch aus gewöhnlichem Kochsalz gewonnen; dabei wird Chlor gegen Karbonat ausgetauscht. Das Ergebnis ist praktisch identisch mit dem natürlichen Natriumhydrogencarbonat, aber in der Gewinnung und Herstellung deutlich günstiger.

Herkunft

Wo genau die ursprüngliche Heimat des natürlich vorkommenden Salzes liegt, lässt sich nicht zweifelsfrei bestimmen. Fest steht nur, dass es bereits in der Antike und davor bekannt war: Mit Natron sollen sich schon die Menschen im alten Ägypten die Zähne gereinigt haben.

Saison

Für Natron gibt es keine bestimmte Jahreszeit; es ist jederzeit herstellbar und erhältlich.

Geschmack

Natron schmeckt leicht salzig. Bei kleinen Mengen bemerkt man von diesem Geschmack im fertigen Gebäck oder Gericht nichts. Gerade am Anfang aber besser sparsam dosieren, sonst kann die Salznote leicht zu dominant werden.

Unsere liebsten Natron-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Natron-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Natron?

Anders als in der Küche und im Haushalt hat Natron in Medizin und Naturheilkunde einen eher bescheidenen Stellenwert. Immerhin: Dass Natron Sodbrennen beziehungsweise Magenbeschwerden nach fettem Essen lindern kann, haben Studien bestätigt (1). Allerdings fanden die Wissenschaftler auch heraus, dass das an sich harmlose Hausmittel bei entsprechender Vorschädigung zu Herzrhythmusstörungen führen kann.

Auf einen erhöhten Cholesterinspiegel hat Natron andererseits ausgesprochen positive Wirkung: Ein spanisches Forscherteam fand heraus, dass sich mit Natron das LDL im Blut senken lässt (2).

Natron kann einer weiteren Studie sogar bei rheumatischen Beschwerden und Arthritis helfen, allerdings gilt das Ergebnis nur für die intravenöse Verabreichung (per Spritze) (3).

Viel hilft viel? Diese Devise gilt bei Natron nicht, im Gegenteil: Wer davon große Mengen zu sich nimmt, muss mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall rechnen. Aber keine Sorge, wenn Sie Natron prisen- oder teelöffelweise verwenden, sind Sie auf der sicheren Seite. Schwangere dagegen sollten auf Natron sicherheitshalber verzichten beziehungsweise nur nach Rücksprache mit dem Arzt innerlich anwenden, weil es den Säure-Basen-Haushalt sowohl bei werdenden Müttern als auch bei Ungeborenen verändern kann.

Nährwerte von Natron pro 100 Gramm  
Kalorien 0
Eiweiß 0 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 0 g
Ballaststoffe 0 g

Einkaufs- und Küchentipps für Natron

Einkauf

Natron bekommt man in Drogeriemärkten und in der Backabteilung von gut sortierten Supermärkten. Wer viel damit kochen und backen oder auch Natron im Haushalt verwenden möchte, kann es in größeren Mengen und deutlich günstiger im Internet kaufen. Achtung: Falls Sie Natron aus den USA oder Großbritannien kaufen, nicht verwirren lassen: dort heißt es "Baking Soda"!

Lagerung

Wenn man es gut verschlossen und trocken aufbewahrt, hält sich Natron praktisch unbegrenzt.

Vorbereitung

Beim Kochen und Backen ist das Vorbereiten von Natron nicht notwendig.

Zubereitungstipps für Natron

Für Gebäck, das locker werden, aber nicht in die Höhe gehen soll (wie zum Beispiel Lebkuchen), ist Natron ein perfekter Ersatz für Backpulver. Will man dagegen, dass ein Teig gut aufgeht, reicht das Pulver allein nicht aus; es braucht dann etwas Säure wie zum Beispiel Zitronensaft, um den gleichen Effekt wie Backpulver zu haben.

Natron lässt sich aber nicht nur beim Backen, sondern auch beim Kochen einsetzen. Ein bewährter Tipp aus Omas Küche: Wer Hülsenfrüchte wie Linsen, weiße Bohnen oder Kichererbsen sowie Kohl bekömmlicher machen und Blähungen reduzieren möchte, kann das mit einer Messerspitze Natron im Kochwasser erreichen.

Natron hilft außerdem dabei, Eischnee schön steif schlagen zu können: einfach eine Messerspitze zum Eiklar geben. Apropos Ei: ein alter Trick, um Pfannkuchen, Rohrei und Omeletts schön fluffig zu machen, ist die Zugabe von Natron zum Teig beziehungsweise zur Ei-Masse. Als Faustregel gilt: etwa 1/2 Teelöffel für 3 Eier (Größe M) rechnen.

Mit Natron bleiben auch die Farben von Gemüse optimal erhalten. Wer zum Beispiel möchte, dass Bohnen, Erbsen oder Broccoli ihr appetitliches Grün behalten, gibt einfach einen Teelöffel Natron ins Kochwasser. Dieselbe Menge im Kochwasser genügt auch, um aus 1 Kilo Kartoffeln ein besonders cremiges Püree zu zaubern.

Übrigens schwören viele Kaffee- und Teefans darauf, dass ihr Liebllingsgetränk mit einer kleinen Prise Natron noch besser schmeckt. Da ist auch wirklich was dran, denn das Pulver macht hartes Wasser weicher.

Wissen zum Mitnehmen

Natron gehört zwar nicht zu den Lebensmitteln, kann aber beim Kochen und Backen super hilfreich sein. Wer noch keine Erfahrung damit hat, dosiert Natron aber zu Anfang am besten vorsichtig.

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