Rapsöl

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 09. Dez. 2022

Für unsere Rezepte nehmen wir bevorzugt Rapsöl. Das hat nicht nur kulinarische Gründe, sondern dient auch der Gesundheit. Denn das Öl aus den Samen der gelb blühenden Pflanze hat da richtig viel zu bieten!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Interaktive Infografik zu Rapsöl
  2. Das sollten Sie über Rapsöl wissen
    1. Herkunft
    2. Geschmack
    3. Sorten
  3. Unsere liebsten Rezepte mit Rapsöl
  4. Wie gesund ist eigentlich Rapsöl?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Rapsöl
    1. Einkauf
    2. Lagerung
  6. Zubereitungstipps für Rapsöl

Interaktive Infografik zu Rapsöl

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Copyright: Christian Jung – stock.adobe.com

Rapsöl...

  • ...hat die perfekte Zusammensetzung:
    Rapsöl enthält zwei essenzielle ­Fettsäuren in einem optimalen Verhältnis: Mediziner empfehlen als Zusammensetzung von Omega 6 und Omega 3 maximal fünf zu eins – bei Rapsöl sind es nur zwei zu eins!
  • ...kann die Blutfettwerte regulieren:
    Ein höherer Omega-3-Index im Blut, zu dem Rapsöl beitragen kann, wirkt regulierend auf Blutdruck und Blutfettgehalt. Im Klartext: Omega-3-Fettsäuren können dabei helfen, einen zu hohen Spiegel an schädlichem LDL-Cholesterin im Blut zu senken und günstiges HDL-Cholesterin zu erhöhen.
  • ...liefert wertvolle Fettsäuren:
    Rapsöl enthält Omega-­3­-Fettsäuren und Omega­-6­-Fettsäuren in einem perfekten Verhältnis. Sie sind für den Körper unverzichtbar, weil er sie nicht selbst herstellen und nur über die Nahrung aufnehmen kann.
  • ...ist gut fürs Gehirn:
    Forscher der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen ließen Studienteilnehmer drei Monate lang entweder Rapsöl oder Milchfett zu sich nehmen. Ergebnis: Die Aktivitäten in den Hirnregionen für Gedächtnis, Schlaf und Bewegung blieben bei Rapsöl dank der mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf Normalniveau.
  • ...kann beim Abnehmen helfen:
    Anders als Streichfette kann man Rapsöl ohne Geschmacksverlust sehr sparsam einsetzen: In einer beschichteten Pfanne, in der Grillpfanne oder auf dem Grill genügt schon das Einpinseln.
  • ...wirkt schon in Mini-Mengen:
    Auf die gesunden Fettsäuren in Rapsöl sollten auch Figurbewusste nicht verzichten. Um eine ausreichende Menge der super gesunden ALA aufzunehmen, genügen schon eineinhalb Esslöffel am Tag.
  • ...schützt Herz und Kreislauf:
    Zwar hilft auch Omega-6-Fettsäure dabei, Blutdruck und Blutfettwerte zu normalisieren und damit gegen Herz­-Kreislauf­-Erkrankungen vorzubeugen. Doch als noch wirksamer gelten die Omega-3-Fettsäuren beziehungsweise ALA, von denen Rapsöl eine nennenswerte Menge liefert.
  • ...eignet sich zum Dünsten:
    Dank des hohen Anteils an Ölsäure lässt sich kaltgepresstes Rapsöl auf bis zu 140 Grad Celsius erhitzen. Wer es zum Dünsten, Backen oder Kochen nutzen möchte, ist also auf der sicheren Seite.

Das sollten Sie über Rapsöl wissen

Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir Raps vor allem als schöne Pflanze kannten. Dass man daraus auch ein ausgesprochen gutes und noch dazu preiswertes Speiseöl herstellen kann, wurde erst in den vergangenen 20 Jahren richtig bekannt. Seitdem hat Rapsöl allerdings eine steile Karriere gemacht: Mit immer wiederkehrenden Verkaufsrekorden hat es Klassiker wie das Sonnenblumenöl längst überholt und ist inzwischen das beliebteste Speiseöl Deutschlands. Das freut nicht zuletzt alle Ernährungs-Experten, denn Rapsöl gilt als ein durchaus gesundes Fett einheimischer Herkunft – und zwar unabhängig davon, ob es raffiniert oder kalt gepresst wurde.

Trotzdem herrscht teilweise Uneinigkeit darüber, ob natives, kalt gepresstes oder raffiniertes Rapsöl besser ist. Manche geben zu bedenken, dass in naturbelassenem Rapsöl aus Kaltpressung eventuell Reste von Schadstoffen oder Keimen stecken könnten, die den positiven Effekt mindern. Viele Ernährungsexperten meinen hingegen, dass der Schadstoffgehalt so gering ist, dass er den Nutzen der Kaltpressung nicht mindern kann. Die Hauptinhaltsstoffe allerdings sind in raffiniertem und in kalt gepresstem Rapsöl ungefähr gleich stark vertreten und die Stiftung Warentest gab hinsichtlich der Schadstoffbelastung in einer Prüfung von insgesamt 23 getesteten Ölen ein gutes Gesamturteil.

Herkunft

Man vermutet die ursprüngliche Heimat von Raps im Mittelmeerraum und weiß, dass schon die alten Römer die Pflanze und ihre ölhaltigen Samen kannten. Da Raps bei fast jedem gemäßigten Klima gut gedeiht, baut man ihn inzwischen weltweit als Nutzpflanze an.

Geschmack

Raffiniertes Rapsöl unterscheidet sich in Farbe, Konsistenz und Geschmack kaum von anderen Speiseölen wie zum Beispiel Sonnenblumen- oder Maiskeimöl. Kalt gepresste Öle aus Raps sind allerdings dickflüssiger und haben eine satt-gelbe Farbe; im Geschmack sind sie etwas intensiver.

Sorten

Etwas verwirrend ist die Bezeichnung der einzelnen Rapsöle. Man unterscheidet vier verschiedene Sorten:

Natives Rapsöl entsteht aus geschälter oder ungeschälter Saat ohne Wärmezufuhr; es darf gewaschen, filtriert und zentrifugiert werden.

Kalt gepresstes natives Rapsöl wird aus ausgesuchter Saat und besonders schonend gewonnen.

Nicht raffiniertes Rapsöl nennt man natives Öl, das zur Erhöhung der Haltbarkeit mit Wasserdampf behandelt wurde.

Raffiniertes Rapsöl presst oder extrahiert man mithilfe von chemischen Lösemitteln und Wärmezufuhr. Dabei sind Methoden wie das Entschleimen, Entsäuern, Desodorieren, Bleichen oder Polieren erlaubt.

Unsere liebsten Rezepte mit Rapsöl

Hier gelangen Sie zu allen Rapsöl-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Rapsöl?

Das Besondere an Rapsöl ist seine geradezu perfekte Fettsäuren-Zusammensetzung: Es enthält nicht nur überdurchschnittlich viele Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, sondern kann vor allem mit seinem hohen Anteil von Alpha-Linolensäure (ALA) punkten. Diese Fettsäure kann der Körper nicht selbst bilden, sondern nur über die Nahrung (vorwiegend fetten Fisch wie Lachs oder Aal) aufnehmen. ALA ist Ausgangsstoff für eine weitere wichtige Fettsäure, die Docosahexaensäure (DHA), die der Körper zum Aufbau des Gehirns und der Netzhaut braucht. Alpha-Linolensäure selbst kann Entzündungen hemmen, die Blutgerinnung fördern und die Blutgefäße erweitern; sie reguliert Blutdruck und Blutfette und wirkt damit vorbeugend gegen Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Gut zu wissen für Figurbewusste: Um diese positiven Effekte zu nutzen, muss man nicht verschwenderisch mit Rapsöl umgehen – schon 15 Gramm (etwa ein und halb Esslöffel) decken nahezu den Tagesbedarf an ALA!

Zusätzlich liefert Rapsöl noch eine dicke Portion Vitamin E, das als Zellschutz, Vorbeugung gegen Arterienverkalkung und zu viel Cholesterin im Blut sowie als Anti-Aging-Booster funktioniert.

Gerade weil die Nachfrage in den letzten Jahren so stark steigt, wird Raps auch in anderen Ländern im großen Stil angebaut. Von Kanada und den USA ist bekannt, dass die von dort stammenden Rapspflanzen zu über 80 Prozent aus gentechnisch verändertem Erbgut gezüchtet werden. In der EU ist aber der Anbau von gentechnisch verändertem Raps verboten. In raffinierten Rapsölen sind keine Erbsubstanzen mehr nachweisbar, wie Untersuchungen der Stiftung Warentest ergeben haben. In nativem Rapsöl hingegen fanden die Tester zwar bestimmte Erbsubstanzen, allerdings war keine davon gentechnisch verändert.

Kinderärzte und Ernährungsexperten empfehlen Rapsöl schon für die Kleinsten: Wer seinem Baby Breis mit Rapsöl füttert, tut damit nachweislich eine Menge für seine gesunde Entwicklung. Studien des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) in Dortmund ergaben zum Beispiel, dass mit Rapsöl zubereitete Babynahrung für einen besonders hohen Omega-3-Fettsäure-Spiegel im Blut sorgt, der für eine gesunde Entwicklung von Gehirn, Nerven und Körper besondere Bedeutung hat. Wichtig: Die Ernährungsexperten empfehlen, bei allergiegefährdeten Babys nur raffiniertes Rapsöl zu verwenden, geben aber bei gesunden Kindern grünes Licht für die kaltgepresste Variante.

Nährwerte von Rapsöl pro 100 Milliliter  
Kalorien 828 kcal
Eiweiß 0 g
Fett 92 g
Kohlenhydrate 0 g
Ballaststoffe 0 g

Einkaufs- und Küchentipps für Rapsöl

Einkauf

Vor allem bei nativem Rapsöl aus Kaltpressung lohnt es sich, einige verschiedene auszuprobieren, denn manche von ihnen haben einen stark ausgeprägten Eigengeschmack, den nicht jeder mag. Da die gesunden Inhaltsstoffe bei allen Rapsölen in etwa gleich sind, können Sie sich bedenkenlos eins aussuchen, das Ihnen am besten schmeckt. Sowohl bei raffiniertem als auch bei nativem Rapsöl kommt es übrigens kaum auf den Preis an. Die Stiftung Warentest fand bei Untersuchungen unter den preiswertesten Produkten besonders viele, die als gut bewertet wurden.

Lagerung

So wertvoll der hohe Anteil von Alpha-Linolensäure das leckere Rapsöl macht, leider führt es auch dazu, dass Rapsöl relativ schnell oxidiert. Im Klartext: Ob raffiniert oder nicht, Rapsöl wird rasch ranzig, wenn es in Kontakt mit Licht und Luft kommt. Lagern Sie Rapsöl darum dunkel und kühl.

Zubereitungstipps für Rapsöl

Der – neben seiner gesunden Zusammensetzung – unschlagbare Vorteil von Rapsöl ist schnell genannt: Es ist ein absoluter Allrounder! Ob zum Kochen, Backen, Braten, Frittieren oder im Fondue, raffiniertes Rapsöl passt und geht immer. Natives und kalt gepresstes Rapsöl allerdings verbrennt schneller und sollte deshalb nicht stark erhitzt werden. Dafür ist es perfekt geeignet, um Salate und andere kalte Speisen zuzubereiten, denen es eine schöne Farbe und einen besonderen Geschmack gibt.

Kleiner Tipp für alle, die gerade kein Olivenöl im Haus haben oder dessen dominanten Geschmack nicht so gerne mögen: Wegen seiner optimalen Zusammensetzung ist natives und kalt gepresstes Rapsöl eine tolle Alternative, zum Beispiel bei Pesto oder Carpaccio!

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