Plastikfrei leben: 10 Tipps
Fragen Sie sich auch ständig, wie Sie am besten der Plastikflut entgehen können? Unseren Alltags-Tipps helfen Ihnen dabei, plastikfreier und nachhaltiger zu leben.
Inhaltsverzeichnis
- Auf dem Wochenmarkt einkaufen
- Verpackungsfreie Supermärkte nutzen
- Leitungswasser trinken
- Auf Plastiktüten verzichten
- Die Zähne mit Zahnbürsten aus Bambus putzen
- Frisch kochen und auf Fertiggerichte verzichten
- Kleidung aus Baumwolle anstelle von Kunstfasern
- Verbrauchsgüter in Papier- und Kartonverpackungen kaufen
- Metall- oder Papierstrohhalme verwenden
- Produkte aus recyceltem Plastik nutzen
- Wissen zum Mitnehmen
Die Tatsachen lassen sich nicht leugnen – wir haben ein großes Problem mit Plastikmüll. Die einst sauberen Strände unserer beliebten Urlaubsziele sind längst stille Zeugen unserer Einweg- und Wegwerfgesellschaft.
Eines ist klar: Es wird Zeit, dass die Gesellschaft beginnt, ihr Konsumverhalten zu überdenken. Wenn wir unsere Umwelt vor den Auswirkungen von Plastik schützen möchten, müssen wir versuchen, plastikfreier zu leben oder Plastik sogar gänzlich vermeiden. Aber wie ist das möglich? Aller Anfang ist schwer, aber unsere Tipps helfen Ihnen dabei, schrittweise mit weniger Plastik im Alltag auszukommen.
1. Auf dem Wochenmarkt einkaufen
Plastik lässt sich hervorragend durch einen Einkauf auf dem Wochenmarkt vermeiden. Anders als in Supermärkten werden die Produkte hier häufig unverpackt angeboten. Viele Stände bieten zum Abwiegen und für den Transport von Obst und Gemüse ungebleichte Papiertüten an.
Um ihren nachhaltigen Markteinkauf auch sicher nach Hause zu bringen, eignet sich als plastikfreie Tragealternative ein Jutebeutel oder Bastkorb. Mittlerweile gibt es online auch wiederverwendbare Netz-Einkaufstaschen aus Baumwolle, die sich ideal für einen Einkauf ohne Plastik eignen.
Frische Produkte wie Milch, Käse oder auch Fleisch und Fisch können bei einigen Händlern in eigens mitgebrachte Gefäße und Behälter gefüllt werden. Wer einen nachhaltigen Händler gefunden hat, kann somit langfristig zusätzlichen Plastikmüll reduzieren.
2. Verpackungsfreie Supermärkte nutzen
Viele Verbrauchsgüter, wie Nudeln, Reis und Bohnen aber auch Spülmittel oder Seife sind in der Regel in Plastik verpackt. Wer auch bei diesen Produkten Plastikmüll einsparen und plastikfrei leben will, ist bei einem Unverpacktladen genau richtig.
Das Prinzip ist einfach: Bringen Sie Ihre eigenen Behältnisse mit, wiegen Sie diese vor dem Abfüllen und befüllen Sie anschließend die benötigten Lebensmittel in die Behältnisse. Hierzu stehen großen Sammelbehälter mit den unterschiedlichsten Trockenprodukten im Supermarkt bereit. An der Kasse zahlen Sie am Ende des Einkaufs nur das Gewicht der abgefüllten Waren.
Ein erwünschter Nebeneffekt ist, dass somit auch Spontaneinkäufe vermieden werden. Sie kaufen nur, was Sie wirklich benötigen. Das Einkaufen in Unverpacktläden reduziert demnach nicht nur Plastikmüll, sondern auch die Lebensmittelverschwendung im Haushalt.
3. Leitungswasser trinken
Wer Trinkwasser in Plastikflaschen kauft, schleppt nicht nur beim Einkauf ordentlich Gewicht mit sich herum, sondern belastet die Umwelt, wie auch seinen Geldbeutel, gleichermaßen.
Eine günstige und nachhaltige Alternative zu Wasser aus Plastikflaschen ist Leitungswasser. Mit 0,2 Cent pro Liter ist Leitungswasser unschlagbar günstig (1).
Das deutsche Leitungswasser verfügt über eine hervorragende Qualität, wie regelmäßige Kontrollen des Bundesumweltamtes nachweisen. Die rechtlichen Qualitätsanforderungen an das deutsche Trinkwasser sind ausgesprochen hoch (2).
4. Auf Plastiktüten verzichten
"Brauchen Sie eine Tüte dazu oder geht das so?" Diese Frage wird uns bei jedem Einkauf gestellt. Damit Sie Ihre Einkäufe ohne Plastiktüte transportieren können, sollten Sie immer einen Beutel oder einen Rucksack parat haben.
Um plastikfrei leben zu können, ist die richtige Vorbereitung sehr wichtig. Viele Supermärkte bieten mittlerweile praktische Einkaufsnetze oder Taschen an, die sich platzsparend verstauen lassen, wenn sie gerade nicht gebraucht werden. Haben Sie immer eine zusammengefaltete Tasche dabei, dann kann nichts mehr schief gehen und Ihre Antwort lautet: "Nein danke, das geht so".
5. Die Zähne mit Zahnbürsten aus Bambus putzen
Vielen Millionen Deutsche nutzen noch immer Plastikzahnbürsten – wie sieht es bei Ihnen aus? Mittlerweile gibt es zahlreiche plastikfreie Alternativen. Wie wäre es zum Beispiel, als erster Schritt in ein plastikfreies Leben, mit einer Zahnbürste aus Bambus?
Die Befürchtung Holzzahnbürsten seien unhygienisch ist unbegründet. Bambus verfügt über hervorragende antibakterielle Eigenschaften. Aus diesem Grund dient das schnell nachwachsende Holz ebenfalls als Material für zahlreiche Küchenutensilien, wie unter anderem Schneidebretter.
Wer bei der Zahnhygiene komplett auf Plastik verzichten möchte, findet in vielen Reformhäusern oder Unverpacktläden auch plastikfreie Zahnseide. Diese besteht zu 100 Prozent aus Baumwolle.
6. Frisch kochen und auf Fertiggerichte verzichten
Fertiggerichte sind im Alltag praktisch, wenn es schnell gehen muss. Leider sind Fertigprodukte nicht nur häufig wesentlich ungesünder als frisch gekochtes Essen, sie produzieren auch eine beachtliche Menge an Plastikmüll. Hierbei zählt nicht nur die Plastikverpackung der Fertiggerichte, sondern auch sämtlicher Abfall, der bei der Produktion der Gerichte entsteht.
Um dem Ziel vom plastikfreien Leben einen Schritt näher zu kommen, sollten Sie also lieber frisch kochen und vorausplanen. Wenn Sie in den nächsten Tagen keine Zeit haben, etwas zu kochen, dann können Sie doch vorher ebenso gut einfach ein paar Portionen mehr kochen. Vorbereitete Speisen halten sich in Glasbehältern oder Metalldosen für mehrere Tage und versorgen Sie mit Ihrem Lieblingsessen.
Glas eignet sich ebenfalls hervorragend als Aufbewahrungsbehälter für trockene Lebensmittel wie Getreideflocken, Kaffee oder auch Gewürze sowie für angebrochene Lebensmittel.
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7. Kleidung aus Baumwolle anstelle von Kunstfasern
Bei Kleidung würden zunächst viele Leute gar nicht an Kunststoff denken. Dabei sind Kunstfasern mittlerweile ein gängiger Rohstoff bei der Produktion von Kleidung. Zu erkennen sind Kunstfasern auf dem Etikett an dem Vorwort "Poly-". Elastische Kunststofffasern verleihen einer körperbetonten Jeans den Stretch-Effekt, halten die Wärme bei Fleece-Kleidung am Körper oder leiten sie bei sportlicher Funktionskleidung vom Körper ab.
Wer plastikfrei leben möchte, sollte sich an natürliche Bekleidungsmaterialien halten. Neben der gängigen Baumwolle gibt es hier viele weitere Materialien, deren Eigenschaften sich nicht hinter denen der Kunstfaser zu verstecken brauchen.
So kann Merinowolle bei Kälte wärmen und gleichzeitig bei Hitze die angetaute Temperatur ableiten. Zudem weist sie, selbst nach einem langen Wandertag, keinen unangenehmen Geruch auf. Und Leinen ist wunderbar leicht und kühlt an heißen Sommertagen, wie kein anderer Stoff.
8. Verbrauchsgüter in Papier- und Kartonverpackungen kaufen
Bei vielen Produkten haben Sie im Supermarkt häufig die Wahl zwischen einer Kunststoff- oder einer Pappverpackung. So können Sie Haferflocken in einer Plastikverpackung kaufen, alternativ jedoch auch in einer Papierverpackung.
Ähnlich verhält es sich mit Waschmittel. Während Flüssigwaschmittel in einer Kunststoffflasche verkauft wird, können Sie ebenfalls Waschpulver in einem Karton verpackt erwerben.
Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. Wenn Sie mit einem offenen und kritischen Blick einkaufen, können Sie Ihren Teil dazu beitragen, Plastikmüll zu reduzieren oder sogar gänzlich plastikfrei zu leben.
9. Metall- oder Papierstrohhalme verwenden
Wenn die heiße Jahreszeit anbricht, schlürfen wir gerne unsere liebsten Erfrischungsgetränke. Am besten schmeckt es da natürlich mit Eiswürfeln und einer frischen Zitronenscheibe im Glas. Weil sie so praktisch sind, greifen viele Menschen für solche Getränke auf Strohhalme zurück. Diese sind jedoch in der Regel aus Kunststoff und können in den Weltmeeren großen Schaden anrichten.
Eine nachhaltige Alternative zu Plastikstrohhalmen sind Strohhalme aus Pappe. Diese können nach dem Gebrauch ganz einfach im Papiermüll entsorgt werden.
Wer häufiger zum Strohhalm greift, kann sich natürlich auch gleich einen Strohhalm für das ganze Leben zulegen. Metallstrohhalme lassen sich ohne Probleme reinigen und sind unbegrenzt wiederverwendbar.
10. Produkte aus recyceltem Plastik nutzen
Während das Ziel eines plastikfreien Lebens darin besteht, Plastik zu vermeiden, sollten schon vorhandene Plastikprodukte so lange wie möglich verwendet werden, bevor sie im Müll landen. Viele Produkte aus Plastik können für andere Zwecke genutzt werden. Die untere Hälfte einer Plastikflasche kann zum Beispiel als improvisierter Blumentopf dienen.
Produkte aus recyceltem Plastik spielen in dieser Hinsicht eine zentrale Rolle. So stellen viele Rucksackproduzenten die Stoffe für ihre Rucksäcke und Taschen mittlerweile aus recycelten Plastikflaschen her. So wird dem Kunststoff ein zweiter Lebenszyklus geschenkt, bis auch er auf dem Plastikmüll landet.
Wissen zum Mitnehmen
Plastik ist ein großes Problem für unsere Umwelt. Aus diesem Grund fragen sich immer mehr Menschen, wie sie plastikfrei leben oder zumindest weniger Plastikmüll produzieren können. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei.
Achten Sie darauf, immer einen Jutebeutel oder einen Rucksack dabei zu haben, um beim Einkaufen nicht auf Plastiktüten zurückgreifen zu müssen.
Um Plastikverpackungen von Lebensmitteln und Gebrauchsgütern zu umgehen, ist es hilfreich auf dem Wochenmarkt oder im Unverpacktladen einzukaufen. Eigene Behälter aus Glas oder Metall machen Einwegverpackungen überflüssig.
Wer Leitungswasser anstelle von Mineralwasser aus Plastikflaschen trinkt, spart ebenfalls Plastik und nebenbei noch eine ganze Menge Geld. Gleiches gilt beim Kochen. Kochen Sie stets frisch und für mehrere Tage im Voraus, um nicht auf verpackte Fertigprodukte angewiesen zu sein.
Wenn es um die Körperpflege geht, bieten Ihnen Produkte wie die Bambus-Zahnbürste eine gute Alternative zu etwaigen Plastikprodukten. Doch auch bei Kleidung ist Vorsicht geboten. Wenn Sie plastikfrei leben möchten, sollten Sie Kunstfasern in Textilien vermeiden.