Ärzte kritisieren Werbung für ungesunde Kinderprodukte
Haribo, Milchschnitte, Schokopudding – sie alle werden als "Lebensmittel für Kinder" beworben, doch eigentlich gibt es so etwas gar nicht. Darum fordert der Chef des Berufsverbandes der Kinderärzte nun ein Werbeverbot für diese Produkte.
Jedes siebte Kind in Deutschland ist zu dick (1). Grund hierfür können unter anderem Lebensmittel sein, die als kindgerecht beworben werden. Eltern und Kindern wird gezeigt, wie fröhlich Kinder mit Müsliriegeln, Keksen und Puddings sind und wie gesund beispielsweise die in den Produkten enthaltene Milch für das Wachstum der Kinder aufgrund des Calciumgehalts ist.
Dabei sind diese Lebensmittel alles andere als gesund: Die meisten Produkte enthalten zu viel Zucker, Fett und meist außerdem zahlreiche Zusatzstoffe. Sogar in Baby-Keksen, speziell entwickelt für Kleinkinder, ist laut Öko-Test zu viel Zucker enthalten (2).
Berufsverband fordert Werbeverbot
Damit Eltern und Kinder nicht in die Irre geführt werden, fordert der Berufsverband der Kinderärzte nun, dass solche Produkte nicht mehr in der Werbung auftauchen dürfen. Lachende Kinder und bunte Figuren gaukeln vor, dass das Produkt gut und gesund für Kinder sei.
Dass Produkte wie Milchschnitte und Kinderschokolade beworben werden, als seien sie ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung von Kindern, sei verantwortungslos und müsse gestoppt werden, so der Präsident des Berufsverbandes, Thomas Fischbach.
Wie Sie den Zuckerfallen ausweichen
Schauen Sie sich die Zutatenliste von Müsliriegeln und Co. an. Je kürzer die Liste, desto besser ist tendenziell das Produkt. Außerdem kann anhand des Zuckergehalts und der Herkunft des Zuckers – wurde er zugesetzt oder stammt er aus Früchten? – entschieden werden, ob die Nascherei gut für Ihre Kinder ist.
Grundsätzlich gilt: Die Menge macht das Gift. Solange Zuckerbomben in Maßen verzehrt werden und unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder auch Nüsse im Speiseplan überwiegen, gibt es keinen Grund zur Sorge.