Plastiktüten-Verbot: 200 Millionen Tüten für die Tonne?

Von Alicia Meier
Aktualisiert am 29. Nov. 2019

Im November diesen Jahres wurde vom Bundeskabinett das Verbot für Plastiktüten verabschiedet. Deutsche Verbände fordern nun eine längere Übergangsfrist, um Lagerbestände abzuverkaufen.

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Handel und Handwerk in Deutschland fordern, dass noch bis mindestens 31.12.2020 Restbestände von Plastiktüten abverkauft werden dürfen. Zu diesem Zweck haben sie in einer gemeinsamen Stellungnahme erläutert, wer welchen Schaden von der Entsorgung der Bestände davontragen würde.

Die Menge an Plastiktüten, die sich noch in Lagern befindet, läge demnach bei 200 Millionen Stück und vor allem kleine und mittelständische Unternehmen würden wirtschaftlichen Schaden nehmen, wenn sie Teile ihrer auf Vorrat gekauften Bestände vernichten müssten.

Außerdem ginge das Verbot über die EU-Richtlinie hinaus: Demnach soll die Menge an genutzten Plastiktüten bis 2025 pro Kopf unter 50 Stück sein – und das war mit 20 Tüten pro Kopf schon im Jahr 2018 der Fall.

Das Bundeskabinett hatte ursprünglich eine Übergangsfrist von sechs Monaten festgelegt sowie Strafen von bis zu 100.000 Euro bei Nichteinhaltung. Wie es in dieser Debatte weitergeht, ist noch nicht absehbar.

Wieso ein Verbot für Plastiktüten?

Jährlich werden in Deutschland 2,1 Milliarden Tüten mit einer durchschnittlichen Dauer von 26 Minuten genutzt. Allerdings bleiben diese Beutel 20 Jahre erhalten, werden ins Meer gespült, wo Meerestiere sie fressen oder daran ersticken und gelangen letztendlich als Mikroplastik in unser Trinkwasser (1).

Um nicht noch mehr Tüten in die Umwelt zu entlassen, gibt es ab 2020 das genannte Verbot. Für den weiteren Transport von Einkäufen werden beispielsweise für Obst und Gemüse in vielen Supermärkten schon Mehrweg-Netze oder Papiertüten angeboten. Am besten aber immer eine eigene Tasche dabei haben – das spart auch Geld.  

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