Fructoseintoleranz: Jeder zehnte Deutsche hat Beschwerden | EAT SMARTER

Fructoseintoleranz: Jeder zehnte Deutsche hat Beschwerden

Von EAT SMARTER

Softdrinks bei Fructoseintoleranz meiden © Markus Mainka - Fotolia.com Softdrinks bei Fructoseintoleranz meiden © Markus Mainka - Fotolia.com

Bei der Fructoseintoleranz kann der Dünndarm Fructose nicht ausreichend verdauen. Betroffene sollten Fructose in Softdrinks & Co. meiden.

Fructoseintoleranz nimmt zu

Da die Verwendung von Fructose als billiger Süßstoff – z.B. in Softdrinks - in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten weltweit rapide zugenommen hat, nimmt auch die Zahl derer zu, die unter einer Fructoseintoleranz (Fruchtzucker-Unverträglichkeit) leiden. Es gibt zwei Arten von Fructoseintoleranz, zum einen die äußerst seltene erbliche „hereditäre Fructoseintoleranz“ (1 Erkrankter auf 130.000 Menschen), die auf einer Störung des Stoffwechsels in der Leber beruht und sogar zum Tode führen kann. Die zweite Form – das, was wir üblicherweise als Fructoseintoleranz bezeichnen – besteht eigentlich aus zwei Störungen: der Unfähigkeit des Dünndarms, Fructose vollständig zu verdauen (Fructosemalabsoption) und einer zusätzlichen sogenannten funktionellen Darmstörung, die letztlich für die Symptome verantwortlich ist.

Symptome: Von Blähungen bis Kopfschmerzen

Etwa bei einem Drittel der Deutschen ist mittlerweile die Aufnahme größerer Mengen an Fructose im Dünndarm gestört. Von diesen wiederum leidet etwa ein Drittel unter Symptomen: Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfen, Koliken, Durchfall, Völlegefühl, Verstopfung. Wird die Überempfindlichkeit nicht erkannt und werden weiterhin größere Mengen Fructose konsumiert, so können zusätzliche Symptome auftreten: Depressionen, Müdigkeit, Übelkeit, Sodbrennen und Kopfschmerzen.

Fructoseintoleranz: Ein einfacher Test verschafft meist Gewissheit

Um zu testen, ob eine Fructoseintoleranz vorliegt, ist meist ein einfacher sogenannter Fructose-Wasserstoffatomtest ausreichend. Dabei darf der Patient zunächst 12 bis 14 Stunden keine Nahrung aufnehmen. Dann wird der Wasserstoffgehalt in seiner Atemluft gemessen. Nun muss er ca. 20 bis 25 Gramm Fructose gelöst in Wasser trinken. Anschließend wird alle 15 bis 30 Minuten der Wasserstoffgehalt der Atemluft gemessen. Steigt der Wasserstoffgehalt an, so kann der Dünndarm Fructose nicht korrekt verarbeiten. Um den Test aussagekräftiger zu machen, sollte er mit einem Test auf eine Milchzuckerunverträglichkeit kombiniert werden. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

Fructoseintoleranz: Was Sie im Fall der Fälle tun können

Bislang gibt es keine spezifischen Medikamente, die bei einer Fructoseintoleranz helfen könnten. Das effektivste und einfachste Mittel: Fructose meiden. Wenn das allein keine Besserung bringt, sollten Sie auch eine Weile auf Milchzucker (Laktose) verzichten. Denn etwa 8 von 10 Menschen mit Laktoseunverträglichkeit leiden auch unter einer Fructoseunverträglichkeit. Mit dem Arzt absprechen und ausprobieren!

Etwa jeder Zehnte leidet unter eine Fructoseintoleranz, die sich durch meist durch Magen- Darm-Beschwerden bemerkbar macht, aber auch zu anderen Symptomen wie Depressionen und Kopfschmerzen führen kann. Ob tatsächlich eine Fructoseintoleranz vorliegt, kann der Arzt mittels des Fructose-Wasserstoffatomtests überprüfen. Ein Heilmittel gibt es bislang nicht. Der Verzicht auf größere Mengen Fructose in der Nahrung ist meist die einzige Hilfe.