Wissenswertes für Weinliebhaber: Der Inhalt bestimmt die Form | EAT SMARTER

Wissenswertes für Weinliebhaber: Der Inhalt bestimmt die Form

Von EAT SMARTER

Riedel-Weingläser

Das Glas als "Instrument" kann keine Wunder vollbringen. Die Qualität des Weines ist die Basis und eine wichtige Voraussetzung für Trinkgenuss. Erst dann kann man mit dem richtigen Glas optimale Ergebnisse erzielen.

Wissenswertes für Weinliebhaber


Um einen Wein visuell zu begutachten, seine Farbe, Klarheit und Konsistenz feststellen zu können, empfiehlt RIEDEL ein farbloses, undekoriertes Glas. Ebenso eine dünne Wandstärke, die zu einer unmittelbaren Temperaturwahrnehmung führt. Dicke Wandstärken haben den Nachteil, dass die Temperatur des Glases auf das Getränk übertragen wird.


Der Duft eines Weines wird durch das Schwenken des Weinglases verstärkt. Durch eine vergrößerte Verdunstungsoberfläche können sich die Vielfalt und Stärke der Aromen schneller entwickeln. Ob und in welchem Ausmaß dies gewünscht ist, hängt vom Wein ab. Der Duft eines Weines kann am besten wahrgenommen werden, wenn die Nase in die richtige Position gebracht wird. Tief ins Zentrum des Glases getaucht, forscht sie nach der Botschaft des Weines.


Um das Glas gezielt an den Lippen anzusetzen, bedarf es der Koordination von Kopf und Körper, welche aus dem Unterbewusstsein gesteuert wird. Gemäß der Form, Größe und dem Mundranddurchmesser eines Glases nehmen Körper, Kopf und Zunge eine definierte Haltung ein. Es ist somit möglich, den Schluck genau zu platzieren, um zuerst nur ganz bestimmte Geschmacksrezeptoren zu stimulieren. Die Zunge und ihre Geschmacksrezeptoren unterscheiden vier unterschiedliche Wahrnehmungen: An der Zungenspitze süß, am Ende bitter, am Rand salzig und sauer.


Die intensive, vielfältige Geschmacksempfindung entsteht jedoch erst durch das Zusammenwirken mit dem Duft. Die Mundhöhle ist über den Rachen mit den Geruchsnerven verbunden, man riecht und schmeckt zur selben Zeit. Frucht, Säure, Tannin und Alkohol sind die variablen Geschmackskomponenten eines Weines, die das Glas vermittelt. Das Glas als "Instrument" des Trinkgenusses ist verantwortlich für den Gleichklang und die Ausgewogenheit aller Komponenten. Bei der Verkostung von Weinen, trocken oder süß, ist das Spiel von Frucht und Säure auf der Zunge sehr wichtig. Mit dem richtigen Glas kann das Verhältnis harmonisch zueinander eingestellt werden.


Den Wein sofort zu schlucken, würde das Vergnügen verkürzen, weshalb man den Wein im Mund bewegt, um alle Geschmacksrezeptoren gleichermaßen anzusprechen. Manche spitzen den Mund, um den angesaugten feinen Luftstrom mit der Flüssigkeit zu mischen, um so den Geschmack noch intensiver zu erleben. Der abschließende Schluckvorgang und der damit verbundene Nachgeschmack entscheiden über Qualität und Genuss. So kann die Bitterkomponente eines gerbstoffreichen Rotweines über die Schaltstelle Glas unterschiedlich wahrgenommen werden, von angenehm rund mit Frucht unterlegt bis grün, scharf und adstringierend kann sich das Geschmacksbild ein und desselben Weines aus unterschiedlichen Gläsern darstellen. Auch der "Nachhall" eines Weines am Gaumen ist das Ergebnis der komplexen Steuerung unserer Körperreaktionen, die durch die Form des Glases bestimmt werden.


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