Dieses Mittel hilft gegen nervige Ohrwürmer | EAT SMARTER

Dieses Mittel hilft gegen nervige Ohrwürmer

Von EAT SMARTER

Ein nerviger Ohrwurm spukt im Kopf herum? Das muss nicht sein? © jörn buchheim Ein nerviger Ohrwurm spukt im Kopf herum? Das muss nicht sein? © jörn buchheim

Wir zieh’n durch die Straßen und die Klubs dieser Stadt, Das ist unsre’ Nacht, wie für uns beide gemacht, oho oho... Na, haben Sie diese Zeilen erkannt? Sie gehören zu Helene Fischers Hit „Atemlos“. Und wann immer dieser Song im Radio oder in der Disco aufgelegt wird, kann man ihm nicht entkommen. Er spukt die nächsten Stunden, manchmal sogar die nächsten Tage im Kopf herum – ohne, dass man sich dies wünscht oder es ansatzweise verhindern kann.

Nun muss man sagen: Es gibt weitaus Schlimmeres als einen „Atemlos“-Ohrwurm. Die Liste der nervigsten Hit-Wunder führt zweifelsohne Whams „Last Christmas“ an – gefolgt von „Wind of Change“ von den Scorpions und „Macarena“ vom Rentner-Duo Los del Rio. Ich könnte diese Liste unentwegt fortsetzten und mit „Schnappi“, „YMCA“ und dem „Ketchup-Song“ erweitern. Aber ich verrate Ihnen an dieser Stelle lieber, wie Sie den lästigsten Musik-Ohrwürmern dieser Welt in Zukunft den Garaus machen und sich und Ihre Gedanken davon befreien können.   

Laut britischen Forschern der University of Reading gibt es ein simples Mittel gegen die Dauerschleife musikalischer Klänge im Kopf: Kaugummikauen. Das klingt im ersten Moment ein wenig seltsam, hat aber einen neurobiologischen Hintergrund, der sich einfach erklären lässt.

So ist das Kauen von Kaugummi in seinen Bewegungen dem lautlosen Mitsprechen beim Lesen oder Vorsichhinreden sehr ähnlich. Von diesen Vorgängen weiß man, dass sie das akustische Kurzzeitgedächtnis abschwächen können. Die Signale, die durch das „innere Sprechen“ ausgelöst werden, blockieren also in gewisser Weise andere akustische Reize – und damit auch nervige Ohrwürmer.

Anhand mehrerer Experimente, bei denen unter anderem die Songs „Play Hard“ von David Guetta und „Payphone“ von der Band Maroon 5 als Ohrwurm-Garanten zum Einsatz kamen, zeigte sich deutlich: Jene Probanden, die während der Tests Kaugummi kauten, mussten wesentlich seltener an die Stücke denken als die anderen Versuchspersonen, die im Rahmen der Untersuchungen wahlweise die Aufgabe hatten, mit den Fingern zu trommeln oder aber nichts zu tun.

Die Wissenschaftler sind sich angesichts dessen sicher, dass eine Kaubewegung das unwillkürliche Hören von musikalischen Ohrwürmern unterdrückt. Sie wollen nun testen, ob sich mithilfe von Kaubewegungen auch andere störende Gedanken verdrängen oder aber abmildern lassen. Dieser Ansatz könne sich insbesondere im Hinblick auf die Behandlung von Zwangsstörungen bewähren, betonen die Forscher.

Vor diesem Hintergrund rate ich Ihnen: Probieren Sie den Kaugummi-Trick doch selbst einmal aus. Sofern das Prinzip Wirkung zeigt, der Winter – und mit ihm „Last Christmas“ – naht, werde ich möglicherweise einen ganzen LKW voller Kaugummi ordern...

Einen Auszug aus der Studie gibt es hier.

Janina Darm