Lena Gercke: Früher habe ich viel Fast Food gegessen | EAT SMARTER

Lena Gercke: Früher habe ich viel Fast Food gegessen

Von EAT SMARTER

Interview Lena Gercke

Seit zehn Jahren kürt Heidi Klum Top-Models in ihrer viel diskutierten TV-Show. Die meisten verschwinden nach dem Sieg wieder in der Versenkung. Nicht so Lena Gercke. Die Gewinnerin der ersten Staffel ist heute ein international gefragtes Model und Jurorin der Sendung „Das Supertalent“. Wir haben mit der 27-Jährigen über gesunde Ernährung, kleine Sünden und Sport gesprochen.

Das Klischee lautet: „Models essen kaum etwas und hungern die ganze Zeit.“ Was haben Sie heute schon gegessen?
Lena Gercke: „Tatsächlich noch nichts. Aber das liegt daran, dass ich gerade erst aufgestanden bin und mein erster Gedanke das Interview mit EAT SMARTER war! Mein Birchermüsli, selbst gemacht von meiner Mutter, wartet aber im Kühlschrank auf mich.“

Sie achten wahrscheinlich auf Ihre Ernährung. Darf es mal Burger mit Pommes sein?
„Natürlich darf es das auch mal sein. Das ist auch wichtig! Ich esse gerne, aber immer in Maßen. Essen ist ja auch für die Psyche gut, deswegen sollte man sich ab und zu auch etwas gönnen.“ 

Worauf achten Sie bei Ihrer Ernährung grundsätzlich besonders? 
„Ich habe früher viel Fast Food gegessen oder eben das, was ich am Flughafen auf die Schnelle bekommen habe. Dadurch war ich mindestens einmal im Monat krank, da meinem Körper Energie gefehlt hat. Vor zwei Jahren habe ich meine Ernährung umgestellt und achte seitdem sehr darauf, viel Obst und Gemüse zu essen. Ich reise viel, deshalb muss ich zusehen, dass mein Immunsystem gestärkt ist und ich nicht laufend krank werde. Ernährung spielt dabei eine sehr entscheidende Rolle. Auch wenn man zum Beispiel Probleme mit der Haut hat, ist das oft auf mangelhafte Ernährung zurückzuführen.“

Bei welchem Lebensmittel können Sie dennoch nicht widerstehen?
„Auch das sagt fast jedes Model, aber ich stehe tatsächlich leider auf alles, was süß ist. Schokolade ist definitiv ein Lebensmittel, auf das ich nicht verzichten kann! Aber auch hier kann
man ein paar Tricks anwenden, etwa dunkle Schokolade der Vollmilchschokolade vorziehen, da diese Sorten durch den hohen Kakaoanteil deutlich gesünder sind.“ 

Wie gehen Sie mit Heißhungerattacken um?
„Wenn die nächste Heißhungerattacke kommt, greife ich einfach zum Apfel oder zu anderem Obst. Die Früchte geben mir Fruchtzucker, sind aber gleichzeitig auch gut für meinen Körper.“

Was halten Sie von dem derzeitigen Vegan-Hype? Wäre das auch eine Ernährungsform, die für Sie infrage kommt? 
„Ich glaube, jeder muss für sich selbst herausfinden, welche Ernährungsform für ihn die beste ist. Ich halte nichts von zu extremen Verzichten oder Umstellungen, weil es meist sehr schwer ist, so etwas in den Alltag zu integrieren. Ich reise viel und bin oft darauf angewiesen, was ich an Flughäfen oder Bahnhöfen bekomme, da ist die Auswahl an veganer Nahrung noch sehr gering.“ 

Clean Eating ist ebenfalls ein großes Thema. Also nur natürliche Lebensmittel zu essen und auf industriell verarbeitete Produkte zu verzichten. Wie finden Sie das?
„Das finde ich super, das unterstütze ich sehr, da ich mich grundsätzlich ähnlich ernähre. Alles, was natürlich ist und nicht chemisch bearbeitet wurde, ist gut für den Körper und schmeckt nebenbei auch noch viel besser und frischer.“

Ohne Sport geht es trotzdem nicht. Würden Sie das unterstreichen?
„Auf jeden Fall. Sport und Ernährung gehören zusammen wie Bonnie und Clyde. Ohne das eine hat das andere eine viel geringere Wirkung. Sport und Ernährung unterstützen sich gegenseitig.“

Interview Lena Gercke

Wo trainieren Sie? Im Fitnessstudio, zu Hause oder lieber draußen?
„Ich trainiere ganz unterschiedlich. Mal gehe ich im Park laufen, bin im Studio oder mache zu Hause mein Workout. So, wie es mir gerade möglich ist. Generell habe ich keine Vorlieben.“ 

Wie oft trainieren Sie?
„Ich versuche mindestens dreimal die Woche zu trainieren. Regelmäßiger Sport ist wichtig. Zum einen, um Kondition zu bekommen und Muskeln aufzubauen. Zum anderen kann ich dabei mal so richtig den Kopf frei bekommen und abschalten.“

Viele Models posten Yoga-Bilder auf Instagram. Welche Sportarten üben Sie am liebsten aus?
„Ich bin auch großer Yoga- und Pilatesfan, versuche aber, meine Workouts so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, damit nie Langeweile aufkommt. Außerdem trainiere ich nur mit Eigengewicht, ich brauche keine bestimmten Fitnessgeräte oder Accessoires, deshalb kann ich meine Trainingseinheiten überall durchführen.“ 

Mit Ihrem Fitnessprogramm „Atamba“ soll jeder in Form kommen können. Was ist das Prinzip dahinter?
„Atamba“ ist ein Lifestyle, eine Lebensphilo-­sophie. Ich möchte den Nutzern des Programms dabei helfen, den gesunden Lifestyle von „Atamba“ unkompliziert in ihren Alltag zu integrieren. Das passiert in den ersten vier Wochen, sie bekommen jede Menge Rezepte zugeschickt, Mahlzeitenvorschläge, nützliche Ernährungstipps und ich trainiere gemeinsam zwei- bis dreimal in der Woche mit meinen Usern bei „Atamba“. Bei uns gibt es keine Diät und auch kein Bootcamp. Meine Vision ist es, den Menschen eine gesunde Lebensweise nahezubringen und sie auf diesem Weg intensiv zu begleiten. Ich möchte sie an dem teilhaben lassen, was ich selbst auch lebe.“

Was raten Sie anderen Frauen und jungen Mädchen in Bezug auf Ernährung?
„Keiner muss sich mit Diäten oder irgendwelchen Pillen rumquälen. Zu wissen, welche Lebensmittel gesund für den Körper sind, auch gerade beim Wachstum von noch jungen Mädels, ist das A und O. Diäten bringen keinen nachhaltigen Erfolg. Nur mit einer Ernährungsumstellung kann man langfristig abnehmen, sein Gewicht halten und dem Körper etwas Gutes tun.“

Sie müssen im Job perfekt aussehen. Sehnen Sie sich nicht ab und an danach, einen Tag ungeschminkt in Schlabberhose zu verbringen?
„Klar! Und das mache ich auch sehr oft.“

Interview: Christin Ilgner