Kuhmilch-Allergiker können nicht auf Ziegenmilch ausweichen | EAT SMARTER

Kuhmilch-Allergiker können nicht auf Ziegenmilch ausweichen

Von EAT SMARTER

Gar nicht so einfach: Auf Milch verzichten © gabisteffen Gar nicht so einfach: Auf Milch verzichten © gabisteffen

Enttäuschende Mitteilung des Bayrischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Kuhmilchallergiker können nicht auf Ziegenmilch ausweichen. EAT SMARTER erklärt, warum.

Riskante Kreuzallergien möglich

Menschen, die an einer Kuhmilchallergie leiden, können weder einen klassischen Kaffee Latte noch den leckeren Erbeer-Shake beim Italiener genießen. Doch da mehr und mehr Erwachsene und Kinder unter einer Milch-Unverträglichkeit leiden, finden sich in der Gastronomie und im Supermarkt immer neue kuhmilchfreie Alternativ-Produkte – zum Beispiel aus Ziegenmilch. Die seien jedoch für Kuhmilch-Allergiker wegen möglicher Kreuzreaktionen riskant, erklärt jetzt das Bayrische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Die Forscher aus Erlangen weisen darauf hin, dass Kuhmilchallergiker auch auf Ziegenmilch allergisch reagieren können.

Unzulässige Kennzeichnung von Ziegenmilch 

Der Präsident des LGL, Andreas Zapf, selbst Mediziner, erläutert: "Sowohl Tierversuche als auch klinische Provokationsstudien an Menschen belegen, dass Patienten mit einer Kuhmilchallergie auch auf Bestandteile von Ziegenmilch allergisch reagieren können – im Extremfall sogar bis hin zum lebensgefährlichen Schock. Die Hersteller dürfen Ziegenmilch daher nicht pauschal als ein Lebensmittel anbieten, das auch für Kuhmilchallergiker geeignet ist. Dies stellt wegen solcher Kreuzreaktionen eine potentielle Gesundheitsgefährdung dar.“ Bei der Überprüfung von 13 Ziegenmilchfertigpackungen hinsichtlich ihrer Kennzeichnung, beanstandete das Landesamt zwei Produkte, die mit dem Zusatz "Für Kuhmilchallergiker geeignet“ beworben wurden. Kuhmilch-Allergien haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Eine Ernährungsberatung ist für Kuhmilchallergiker sinnvoll

Bis zu 7,5 Prozent der Bevölkerung sollen bereits betroffen sein, häufig schon Kleinkinder. Menschen mit einer Kuhmilchallergie reagieren auf verschiedene Eiweißbestandteile der Milch, vorwiegend auf das so genannte Casein. Da die Milch von anderen Wiederkäuern wie Schafen, Ziegen oder Büffeln weitgehend gleichartiges Casein enthält, kommt es häufig zu einer Kreuzreaktion. Die Symptome der Milchallergiker sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von Hautausschlag, Atem- und Magen-Darm-Beschwerden bis hin zum lebensbedrohlichen Schock. Menschen, deren Allergie von einem Facharzt bestätigt wurde, lassen sich am besten von einem kompetenten Ernährungsberater über sichere Alternativen zur Kuhmilch aufklären. Mehr: Bayrisches Landesamt für Gesundheit