So entspannen Sie mit Tai Chi | EAT SMARTER

Asiatischer Kampfsport

So entspannen Sie mit Tai Chi

Von EAT SMARTER

Tai Chi fördert die Gesundheit Tai Chi fördert die Gesundheit

Mit Kampfsport entspannen? Kein Problem – wenn man ihn ganz langsam ausübt. So wie Tai Chi. Der chinesische Kampfsport fördert die Konzentration, die Koordination und eben auch die Entspannung. EAT SMARTER erklärt Ihnen, was hinter der asiatischen Entspannungsmethode steckt.

In China ist es ein ganz gewöhnlicher Anblick: Menschen stehen im Park und machen scheinbar Kung Fu – nur im Schneckentempo. Denn im Land der Mitte ist Tai Chi (oder auch Taijiquan) ein Volkssport. Der langsame Kampfsport steht für Schulkinder sogar auf dem Stundenplan. Mittlerweile entdeckt man auch bei uns immer mehr Menschen, die Tai Chi machen.

Woher kommt Tai Chi?

Laut chinesischer Tradition ist das "Chi" die Lebensenergie, die in jedem Menschen fließt. Mithilfe von Tai Chi soll diese im Körper harmonischer fließen – und so Krankheiten, Schmerzen und Alltagsbeschwerden vorbeugen.

Tai Chi gibt es in China schon seit mehreren hundert Jahren. Doch erst während der chinesischen Kulturrevolution, als die Regierung viele traditionellen Künste unterdrückt und somit die Tai Chi-Meister aus China getrieben hat, ist Tai Chi auch in die westliche Welt gelangt.

Was ist Tai Chi?

Tai Chi ist eine traditionelle chinesische Kampfsportart. Die Bewegungen werden langsam, fließend und meditativ ausgeübt. Dabei ist Konzentration und Gleichgewicht gefragt. Der Körper soll entspannt sein und nur die Muskeln, die die Bewegung ausführen, sollen angespannt sein. Tai Chi ist daher kein Ausdauer- oder Krafttraining. Ein wichtiger Teil vom Tai Chi ist die richtige Atmung: Sie soll aus dem Bauch kommen und an die Bewegungen angepasst sein.

Tai Chi besteht aus sogenannten Formen, die sich aus Einzelbewegungen ("Bilder") zusammensetzen und in ihrer Reihenfolge vorgeschrieben sind. Viele Formen werden nach der Anzahl der Bilder benannt, so auch die beliebte Kurz- oder 37-Bilder-Form. Es gibt Formen, die aus mehr als 100 Bildern bestehen. So kann es unter Umständen länger als eine Stunde dauern, bis man eine Form ausgeübt hat.

Wie bei vielen anderen asiatischen Kampfsportarten auch, gibt es beim Tai Chi viele unterschiedliche Stile und Schulen. Manchen Stile beinhalten auch Partnerübungen, die einen Kampf darstellen. Außerdem gibt es auch Tai Chi-Formen, bei denen auch Waffen, zum Beispiel ein Schwert, ein Fächer oder ein Langstock, benutzt werden.

Was bringt Tai Chi?

Die langsamen Bewegungen trainieren die Konzentration und die Koordination. Außerdem kann Tai Chi helfen, körperlich und seelisch zu entspannen. Das Gute: Jeder kann Tai Chi machen – bis ins hohe Alter. Besonders in China halten sich viele Senioren mit Tai Chi fit und gelenkig. Außerdem kann man Tai Chi auch trotz anderer Krankheiten, zum Beispiel Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ausüben. Weiterer Vorteil: Für Tai Chi braucht man keine spezielle Ausrüstung.

Als Anfänger sollten Sie Tai Chi bei einem erfahrenen Tai Chi-Lehrer lernen. Beliebt sind sogenannte Mini-Formen, bei denen man als Einsteiger etwa zehn Bilder lernt.

Ist Tai Chi gut für die Gesundheit?

Zahlreiche Studien belegen, dass Tai Chi gut für die Gesundheit ist. So haben Forscher der "University of North Carolina" herausgefunden, dass Tai Chi Arthritis-Beschwerden lindern kann. Auch Parkinson-Patienten können vom Tai Chi profitieren: Laut dieser Studie verbessert Tai Chi die Haltung und das Gleichgewicht. Außerdem minimiert es die Sturzgefahr der Erkrankten.

Gut zu wissen: In vielen Fällen übernehmen die Krankenkassen, zumindest in Teilen, die Kosten für einen Tai Chi-Kurs. (bor)