Krankheiten googeln: So erkennen Sie seriöse Webseiten | EAT SMARTER

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Krankheiten googeln: So erkennen Sie seriöse Webseiten

Von EAT SMARTER

Mann chattet per Video-Konferenz mit seinem Arzt

Das Internet ist voll von Seiten, die angeblich nur das Beste wollen: unsere Gesundheit. Oft genug stecken hinter vermeintlich wissenschaftlichen und unabhängigen Websites, auf die man beim Krankheiten googeln stößt, jedoch wirtschaftliche Interessen oder eine bestimmte Ideologie. So erkennen Sie gute und unabhängige Gesundheitsinformationen aus dem Netz!

Der seltsame Ausschlag auf dem Oberarm, das Bläschen auf der Lippe, das Kribbeln im Unterschenkel: Jeder von uns kennt diese kleinen Wehwehchen, derentwegen wir nicht extra zum Arzt gehen wollen, die uns aber dennoch beunruhigen.

Ein erster Weg, um mehr Gewissheit über Ausschlag, Kribbeln oder Bläschen zu erlange, ist das Internet. Doch schnell sitzt man mit schreckgeweiteten Augen vor dem PC: Bei dem Ausschlag kann es sich um eine Vorstufe von Hautkrebs handeln? Das Bläschen kann auf eine seltene sexuell übertragbare Krankheit hinweisen? Kribbeln in den Extremitäten bedeutet so gut wie immer „Multiple Sklerose“? Diese neue Form der Hypochondrie hat bereits einen Namen: „Cyberchondrie“ nennt man es, wenn Krankheitsängste primär mit Informationen aus dem Netz genährt werden.

Krankheiten googeln: Auf die richtigen Information kommt es an

Dabei ist es nicht immer schlecht, sich im Internet über Krankheiten und ihre Prävention zu informieren. Im Gegenteil: Patienten gibt das Internet eine Möglichkeit, selber zu recherchieren und sich beim Besuch in der Arztpraxis besser informiert zu fühlen. Natürlich gibt es auch hier Grenzen: Patienten, die alle möglichen Schreckensszenarien ausgearbeitet haben, zermürben auch den geduldigsten Arzt. Doch die frei verfügbaren Informationen bringen Patient und Behandelnden ein Stück weit in Augenhöhe, sodass der Arzt nicht mehr nur diagnostiziert und verschreibt, sondern auch erklärt.

Wer im Netz auf die Suche nach Gesundheitsinformationen geht, sollte sich einer Tatsache bewusst sein: Der Inhalt vieler Seiten ist leider schlichtweg falsch oder folgt einer gewissen Tendenz. Andere Seiten werden – oft für den Laien schlicht zu erkennen – von Pharmafirmen betrieben. Sie haben einen wissenschaftlichen Anstrich, dienen letztendlich jedoch dazu, bestimmt Medikamente oder Behandlungen zu verkaufen.

Ein Beispiel, wie unterschiedlich die Qualität von Gesundheitsinformationen im Netz sein kann: Googelt man „Nagelpilz behandeln“, so wirft die Suchmaschine folgendes aus:

  • Drei Artikel von Medizinportalen
  • Drei Webseiten von großen Pharmaunternehmen, die als solche zu erkennen sind
  • zwei pseudowissenschaftliche Seite (Ohne Impressum), welche beide für das gleiche vermeintliche Wundermittel gegen Nagelpilz werben

Gibt man nun die Kombination „Nagelpilz“ und „Hausmittel“ ein, so wird auf verschiedenen Webseiten empfohlen, die Pilzerkrankungen mit allerlei Hausmitteln zu bekämpfen, zum Beispiel Meerrettich, Oregano, Essig oder Backpulver. Eine pilzabtötende Wirkung ist allerdings für keines dieser natürlichen Heilmittel belegt.

Krankheiten googeln: die vermeintliche „Leberreinigung“

Eventuell haben Sie schon von der „Leberreinigung“ mittels Olivenöl und Grapefruit gehört (wenn nicht, genügt es, einfach „Leberreinigung“ zu googeln). Bei diesem Verfahren nehmen Sie eine Mischung aus Olivenöl, dem Saft einer Grapefruit sowie einer Bittersalzlösung ein. Der Zweck dieses Verfahrens: Gallenflüssigkeit sowie Gallensteine sollen ausgeschieden werden. Und tatsächlich berichten Menschen, die eine Leberreinigung durchgeführt haben, dass Sie in Ihrem Stuhl grünlich-gelbliche, steinartige Gebilde fanden.

Ein Beleg also, dass sich Gallensteine tatsächlich auf natürlichem Wege „ausreinigen“ lassen?

Nein, sagen Journalisten des Nachrichtenmagazins Spiegel. Sie haben mit einem Gastroenterologen der Universitätsklinik Gießen gesprochen, der die „Steine“ eines Patienten im Labor untersuchen ließ. In der chemischen Analyse, so die Spiegel-Journalisten, ließen sich „keine gallensteintypischen Bestandteile nachweisen, kein Cholesterin, kein Bilirubin, kein Kalzium. Stattdessen Fettsäuren.“ Diese Fettsäuren waren für den Arzt in Gießen „der Hinweis, dass die schmierigen Steinchen durch den chemischen Prozess der Verseifung entstanden waren. Die Ausgangsprodukte für die (...) Krümel hatte der Patient sich alle vier Wochen selbst zugeführt: fettiges Olivenöl, sauren Grapefruitsaft und die Bittersalzlösung.

Am Beispiel der im Internet gepriesenen Leberreinigung soll klar werden: Nicht alles, was eine Wirkung verspricht, ist auch tatsächlich gut für Ihre Gesundheit. Dies trifft auch auf die zahlreichen Portale zu, die vor dem Verzehr von Milchprodukten warnen, die den menschlichen Körper „verschleimen“ sollen – auch hierfür fehlt jeder wissenschaftliche Beleg.

Krankheiten googeln: So erkennen Sie seriöse Webseiten

Ziel einer seriösen Website ist es, zu informieren. Wenn auf einer Seite auch Produkte vertrieben werden, mit Vorher-Nachher-Bildern geworben wird (zum Beispiel bei Seiten über Aknebehandlung) oder ganz klar eine Tendenz pro oder contra eine bestimmte Behandlungsmethode zu erkennen ist, sollten Sie vorsichtig sein – ebenso, wenn eine Seite mit hundertprozentiger Heilung im Nu oder anderen unrealistischen Versprechen wirbt. Schauen Sie in jedem Fall ins Impressum einer Seite, um zu sehen, von welcher Person oder von welchem Unternehmen diese Informationen verbreitet werden. Fehlt das Impressum ganz – Hände weg.

Enen guten Leitfaden, wie Sie medizinische Informationen auf einer Website bewerten können, hat die Techniker Krankenkasse unter dem Oberthema "Kompetent als Patient" zusammengestellt.

Um Verbrauchern mehr Orientierung zu bieten, werden verschiedene Siegel für Gesundheitsinformationen im Netz vergeben. Die wichtigsten sind:

afgis

Krankheiten googlen: afgisDas "Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem e. V." (afgis) wurde 2003 mit dem Zweck gegründet, die Qualität von Informationen zu Gesundheitsfragen fördern. afgis vergibt ein Qualitätslogo, das qualitativ hochwertige Angebote mit Gesundheitsinformationen im Internet kennzeichnet. Um das Qualitätslogo zu erhalten, stellen die jeweiligen Anbieter Zusatzinformationen über sich und ihre Informationen zur Verfügung. Diese umfassen:

  • die Anbieter
  • Ziel, Zweck und angesprochene Zielgruppe(n)der Information
  • die Autoren und die Datenquellen der Informationen
  • die Aktualität der Daten
  • Möglichkeit für Rückmeldungen seitens der Nutzer
  • Verfahren der Qualitätssicherung
  • Trennung von Werbung und redaktionellem Beitrag
  • Finanzierung und Sponsoren
  • Kooperationen und Vernetzung
  • Datenverwendung und Datenschutz

Diese Anbieter tragen das afgis-Siegel

HONcode

Krankheiten googeln: HONCodeDie Stiftung „Health On the Net Foundation“ wurde 1995 mit dem Ziel gegründet, Qualität und Verlässlichkeit von Gesundheitsinformationen im Internet zu überprüfen und sicherzustellen.

Dazu hat sie acht Regeln veröffentlicht, die von Anbietern von Medizin- und Gesundheitsinformationen zu beachten sind:

  • Informationen müssen so angelegt sein, dass sie die bestehende Arzt-Patienten-Beziehung unterstützen, aber nicht ersetzen wollen.
  • Medizinische und gesundheitsbezogene Ratschläge werden nur von medizinisch oder gesundheitswissenschaftlich geschulten Autoren erteilt. Ist dies bei einigen Texten nicht der Fall, muss die Website dies ausdrücklich angeben.
  • Alle Angaben bezüglich des Nutzens und der Wirksamkeit einer bestimmten Therapie, eines bestimmten Produktes oder Dienstes sollen durch ausgewogene wissenschaftliche Beweise untermauert sein.
  • Die Vertraulichkeit von Daten muss akzeptiert werden.

Anbieter mit dem HONCode-Siegel werden regelmäßig auf die Einhaltung dieser Regeln überprüft.

MediSuch

Krankheiten googeln_ MedisuchMedisuch ist eine Suchmaschine, die vom "Institut für Qualität und Transparenz von Gesundheitsinformationen" (IQTG) betrieben. Dieses Institut recherchiert laufend Gesundheitsinformationen, sortiert und bewertet sie. Die Ergebnisse können auf medisuch.de durchsucht werden.