Neue Studie enthüllt: Spätes Abendessen macht doch dick | EAT SMARTER

Von wegen Ernährungsmythos

Neue Studie enthüllt: Spätes Abendessen macht doch dick

Von EAT SMARTER

Spätes Abendessen macht dick Spätes Abendessen macht dick

Bislang galt: Wann wir essen, ist egal. Nur die Kalorienbilanz des Tages ist für das Gewicht wichtig. Doch anscheinend muss dies überdacht werden. Denn Forscher haben in einer herausgefunden, dass Mitternacht-Snacks schlecht für die schlanke Linie sind.

Wer sein Körpergewicht kontrollieren wollte, brauchte bislang eigentlich nur einen Grundsatz befolgen: Nicht mehr essen, als er verbraucht. Dabei war es eigentlich egal, zu welchen Zeitpunkten man isst, es musste eben nur die Energiebilanz stimmen. Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Northwestern University in Chicago stellt diese Erkenntnisse nun möglicherweise infrage. Die Forscher analysierten das Essverhalten von verschiedenen Probanden und stellten am Ende fest: Auch der Zeitpunkt des Essens könnte einen Einfluss auf Übergewicht haben.

Langschläfer vs. Frühaufsteher

51 Männer und Frauen (Durchschnittsalter: 30 Jahre) nahmen an der Studie teil. Sieben Tage lang trugen sie Sensoren an ihren Handgelenken, die alle Bewegungen und Schlafenszeiten aufzeichneten. Außerdem führten die Probanden über diesen Zeitraum ein Ernährungstagebuch. So konnte nachvollzogen werden, was, wann und wie viel sie gegessen haben. 23 Probanden waren späte Schläfer: Sie gingen im Durchschnitt um 3:45 Uhr ins Bett. Durch die späte Schlafenszeit verschob sich ihr Tagesrhythmus. Sie standen um 10.45 Uhr auf, frühstückten gegen Mittag, nahmen um halb drei ihr Mittagessen zu sich, aßen um 20.15 Uhr Abendbrot und verdrückten den letzten Snack um 22.00 Uhr. Die restlichen 28 Probanden waren normale Schläfer: Sie gingen spätestens um 0.30 Uhr ins Bett. Sie standen um 8.00 Uhr auf, frühstückten um neun Uhr, aßen um 13.00 Uhr zu Mittag, um 19.00 Uhr zu Abend und hatten ihren letzten Snack um 20.30 Uhr.

Langschläfer mit höherem BMI

Am Ende hatten die Langschläfer im Schnitt einen höheren BMI. Während des Untersuchungszeitraums hatten sie zwar 248 Kalorien mehr pro Tag zu sich genommen, allein daran ließ sich nach Angaben der Forscher der Unterschied aber nicht festhalten. „Obwohl die späten Schläfer mehr Kalorien zu sich nahmen, unterschied sich die Menge insgesamt zwischen den normalen und späten Schläfern nicht dramatisch“, sagte Phyllis Zee, Mitglied des Forscherteams, „nachdem wir all das berücksichtigt hatten, blieb nur das Essen nach acht Uhr als maßgebliches Kriterium zurück.” In der Regel aßen die späten Schläfer weniger Obst und Gemüse und dafür mehr Fast Food. Und genau diese Mahlzeiten aßen die Langschläfer vermehrt nach 20 Uhr.

Was sollte man nun essen?

Am Ende bleibt die Frage, wie sich die Beobachtungen erklären lassen. Die Menschen, die spät ins Bett gingen, hatten am Ende einen höheren BMI. Aber nach Angaben der Forscher liegt dies nicht daran, dass die Langschläfer insgesamt mehr Kalorien zu sich nahmen. Der Unterschied von 248 Kalorien falle nämlich kaum ins Gewicht. Allerdings fanden die Forscher in den Ernährungstagebüchern der Probanden mögliche Hinweise: In ihnen ist zu lesen, dass die späten Schläfer zu fortgeschrittener Stunde vermehrt ungesunde und fettige Lebensmittel aßen. Ob sich diese Lebensmittel aber abends schlechter verdauen lassen als am Tag, müssen weitere Studien klären.

Doch Menschen, die gezwungen sind ihre Hauptmahlzeit am Abend zu sich zu nehmen, brauchen nicht auf frische Lebensmittel zu verzichten. Mit ein paar Tricks kann man sich auch abends ausgewogen ernähren.

1. Kochen Sie die Gerichte schon am Morgen. So brauchen Sie diese am Abend nur noch aufwärmen. Bereiten Sie ruhig zwei oder drei Portionen mehr zu, so dass Sie diese einfrieren können. Dann haben Sie immer eine Reserve, wenn es zeitlich mal nicht möglich ist, eine Mahlzeit vorzubereiten.
2. Haben Sie immer eine ausreichende Menge an Obst und Gemüse im Haus. Dann können Sie sich auch noch zu später Stunde etwas Gesundes zubereiten. Falls Sie immer nur in größeren Abständen einkaufen gehen, können Sie auch Tiefkühlgemüse verwenden, das ist genauso gesund wie frisches und fault nicht so schnell.
3. Machen Sie sich eine Übersicht für die Woche. Dann können Sie gezielt die Zutaten einkaufen und sich jeden Abend ein gesundes Gericht kochen. So vermeiden Sie, dass Sie um 21 Uhr vor einem leeren Kühlschrank stehen und auf den Imbiss um die Ecke ausweichen müssen.

Hier finden Sie noch mehr leckere Ideen für ein gesundes Abendessen.

(bor)