Schokolade: süchtig nach Glücksmomenten | EAT SMARTER

Süße Sache

Schokolade: süchtig nach Glücksmomenten

Von EAT SMARTER

Seelentröster Schokolade

Der Arbeitstag war stressig - Schokolade hilft. Der Liebeskummer schmerzt - Schokolade hilft. Süßes ist der Seelentröster Nummer eins. Wenn die Naschlust überhand nimmt, stellt sich die Frage: Ist die Lust auf Süßigkeiten vielleicht eine Sucht? Nein, sagen Experten. Sie ist eine schlechte Angewohnheit. Und die kann man mit ein paar Tricks ganz leicht in den Griff kriegen.

Fast jeder mag Süßigkeiten. Mit dieser Vorliebe kommen wir sogar auf die Welt: Schon im Mutterleib mögen Babys Süßes, lehnen einen bitteren oder sauren Geschmack hingegen ab. Nach der Geburt ist für viele Säuglinge die erste Nahrung die Muttermilch. Und auch die schmeckt süß. Die angeborene Abneigung gegen Bitteres und Saures ist eine Schutzfunktion des Körpers. Denn diese Geschmacksrichtungen signalisieren dem Gehirn „Bitte sofort ausspucken, dieses Lebensmittel könnte giftig sein!“ Süßes hingegen empfinden wir als harmlos.

Kann Schokolade süchtig machen?

Wir mögen also von Natur aus Süßes. Und gewöhnen uns im weiteren Verlauf unseres Lebens daran, in bestimmten Situationen zu Schokolade & Co. zu greifen. Wer von klein auf lernt, dass Schokolade ein Trost oder gar eine Belohnung sein kann, wird auch im Erwachsenenalter immer wieder zugreifen. Süßes macht glücklich, das haben wir unserem Gehirn schnell beigebracht. Und so verlangt es in bestimmten Situationen immer wieder nach dem Zucker-Kick. Im Gegenzug schüttet es Wohlfühlhormone aus. Unsere Schoko-Lust ist also eine schlechte Angewohnheit. Und was man sich einmal angewöhnt hat, kann man sich auch erfolgreich wieder abgewöhnen.

Werden Sie zum Süßigkeiten-Manager

Es gibt Tricks, um die Lust auf Süßigkeiten in den Griff zu bekommen. Der effektivste: Schaffen Sie Ihren Vorrat ab. Das klingt einfach, das ist einfach und hat dennoch eine spürbare Wirkung. Denn Süßigkeiten, die nicht im Haus sind, verlocken auch nicht zum Zugreifen. Wer stattdessen Süßes nur noch ab und an und in kleinen Mengen kauft, vermeidet Schoko-Orgien erfolgreich. Sollten Sie sich nicht sofort von Ihrem Vorrat an Leckereien verabschieden können, erschweren Sie sich wenigstens den Zugriff darauf. Verbannen Sie Schokolade, Kekse und Bonbons in den obersten Küchenschrank oder sogar in den Keller. Wenn der kleine Heißhunger kommt, werden Sie zwei Mal überlegen, ob Sie den Weg wirklich auf sich nehmen wollen und müssen. Das funktioniert noch besser, wenn Sie für den Fernsehabend als Alternative gesunde Snacks wie Mandeln, frisch geschnittene Apfelstücke oder Trockenfrüchte in Griffweite bereitstellen.

Gefährlich: Kuchen im Büro

Was Zuhause funktioniert, ist im Büro häufig nicht ganz so leicht umzusetzen. Der Kollege bringt zum Geburtstag Kuchen mit, Stress oder auch Langeweile schüren die Lust auf Süßes – hier ist Disziplin gefordert. Der beste Trick im Arbeitsalltag heißt Ablenkung. Versuchen Sie, erst etwas anderes zu erledigen oder gehen Sie kurz raus an die frische Luft. Heißhunger geht meist genau so schnell, wie er gekommen ist. Nach und nach können Sie sich dann in Disziplin üben. Denn niemand muss wirklich eine ganze Tafel Schokolade essen. Lernen Sie, sich mit einem Stück zufrieden zu geben und dieses umso mehr zu genießen. Toller Nebeneffekt: das schlechte Gewissen, wie wir es von einer unkontrollierten Kalorien-Orgie kennen, bleibt aus. Schnell wird sich der Körper daran gewöhnen, seine Glücksmomente nicht mehr an Süßes zu koppeln und schüttet Wohlfühlhormone auch in anderen Situationen aus.
(ben)