Kopfschmerzarten: Diese 5 sollten Sie kennen | EAT SMARTER

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Kopfschmerzarten: Diese 5 sollten Sie kennen

Von Lina Nagel

Kopfschmerzarten

Etwa 70 Prozent aller Deutschen leiden gelegentlich oder regelmäßig unter Kopfschmerzen. Fast jeder Schmerz lässt sich behandeln – wenn man seine Kopfschmerzart kennt. Die fünf wichtigsten stellen wir heute vor.

Inhaltsverzeichnis

  1. Kopfschmerzarten: Spannungskopfschmerz
  2. Kopfschmerzarten: Migräne
  3. Kopfschmerzarten: Cluster-Kopfschmerz
  4. Kopfschmerzarten: Medikamentenkopfschmerz
  5. Kopfschmerzarten: Begleitkopfschmerz
  6. Kopfschmerzarten: Wann zum Arzt?
  7. Wissen zum Mitnehmen

Kopfschmerzen kommen immer dann, wenn man sie nicht braucht – zum Beispiel, wenn der Stress einer Arbeitswoche abfällt und man am Wochenende einfach nur entspannen möchte.

Um so wichtiger ist es zu wissen, was gegen die Qual im Kopf hilft. Dafür ist es entscheidend zu wissen, welche Art von Kopfschmerzen man hat. Denn je nach Kopfschmerzart kommen verschiedene Therapiemöglichkeiten infrage.

Kopfschmerzarten: Spannungskopfschmerz

Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzart. Lange ging man davon aus, dass verspannte Hals- und Schultermuskeln die Schmerzen im Kopf direkt verursachen – daher der Name Spannungskopfschmerz. Heute nehmen Experten an, dass eine Störung der schmerzverarbeitenden Zentren im Gehirn den Schmerz verursacht.

Am Anfang wird der Spannungskopfschmerz durch Ereignisse wie Stress oder Wetterumschwünge ausgelöst. Dann, so nehmen Experten an, setzt eine Gewöhnung an, und die Schmerzhemmung ist gestört. In der Folge verselbständigt sich der dumpfe, drückende Schmerz im Kopf und braucht keinen besonderen Anlass mehr, um aufzutreten.

Charakteristisch für Spannungskopfschmerzen ist, dass der genaue Schmerzort nicht zu lokalisieren ist; die Schmerzen sind eher dumpf. Begleiterscheinungen wir Lärm- und Lichtempfindlichkeit treten gelegentlich auf, ein Appetitverlust sowie Übelkeit sind jedoch eher selten.

Als chronisch wird der Spannungskopfschmerz bezeichnet, wenn er an mindestens 15 Tagen pro Monat über ein Jahr regelmäßig auftritt.

Merke!
Die wichtigsten Merkmale von Spannungskopfschmerz: Dumpf-drückender Schmerz, kaum Begleiterscheinungen, Schmerzattacke dauert mehrere Stunden bis zu einem Tag

Kopfschmerzarten: Migräne

Migräne ist die die zweithäufigste Kopfschmerzart. Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung, bei der es noch viele offene Fragen gibt. Nach aktuellem Forschungsstand wird der Migräneschmerz durch eine Reizung der Nervenfasern verursacht. Migräne wird häufig von einer Generation zur nächsten vererbt.

Migräneattacken sind gekennzeichnet durch pochende, pulsierende oder hämmernde Schmerzen. Sie anfallsartig auf und können bis zu 72 Stunden anhalten. Typischerweise ist meist nur eine Seite des Kopfes betroffen.

Zudem kommen die Schmerzen bei der Migräne selten allein: Die sogenannte Aura geht dem Pochen, Pulsieren oder Hämmern voraus. Dabei treten unter anderem Seh- und Sprachstörungen auf. Der Kopfschmerz selbst wird in vielen Fällen von Übelkeit, Lichtscheu oder Geräuschempfindlichkeit begleitet. 

Migräne kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden; die meisten Patienten finden diese „Trigger“ im Laufe der Jahre für sich heraus. 

Häufige Trigger, die einen Migräneanfall auslösen können, sind:

  • Plötzlicher Stress
  • Änderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, zum Beispiel Ausschlafen am Wochenende
  • Ausgeprägte Emotionen
  • Hormonschwankungen bei Frauen
  • Unterzuckerung (Schwankungen des Blutzuckerspiegels) zum Beispiel durch ausgelassene Mahlzeiten
  • Überanstrengung und Erschöpfung

Migräne kann noch nicht ursächlich behandelt werden – die Attacken können immer wiederkommen. Doch durch eine Kombination aus vorausschauendem Handeln, passenden Medikamenten und der richtigen Ernährung bei Migräne lassen sich Häufigkeit und Intensität der Anfälle gut reduzieren.

Merke!
Migräne-Merkmale: Pochender, pulsierender oder hämmernder Schmerz, fast immer halbseitig; Begleiterscheinungen: Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit; Dauer der Schmerzattacke: vier bis 72 Stunden

Kopfschmerzarten: Cluster-Kopfschmerz

Cluster-Kopfschmerz bedeutet geballten Schmerz: Man spricht von diesem Phänomen, wenn Kopfschmerzattacken häufiger als einmal in zwei Tagen bis hin zu achtmal täglich auftreten und etwa 15 Minuten bis zu drei Stunden anhalten. Oftmals treten die Attacken in der Nacht auf.

Nach den Anfällen folgen clusterfreie Tage, Wochen oder gar Monate.

Bei Cluster-Kopfschmerzen ist immer ein partieller Bereich betroffen, typischerweise die Schläfen oder die Augenhöhle. Während der Attacken verspüren Patienten häufig eine Bewegungsunruhe, auch als „pacing around“ bekannt.

Die Schmerzen beim Cluster-Kopfschmerz sind so heftig, dass die Augen tränen, die Nase läuft, das Gesicht sich rötet oder man anfängt zu schwitzen. Anders als bei der Migräne sind häufiger Männer betroffen.

Warum genau der heftige Schmerz einsetzt, ist noch nicht bekannt. Allerdings gibt es gewisse Trigger-Faktoren, nämlich:

  • Alkohol
  • Flackerlicht
  • Grelles Licht
  • Lebensmittelzusatzstoffe
  • Gerüche
  • Käse (bestimmte Sorten)
  • Laute Geräusche (auch Musik)
  • Tomaten (und daraus hergestellte Produkte)
  • Zitrusfrüchte

Merke!
Cluster-Kopfschmerz Merkmale: Heftiger Schmerz; zentriert an Schläfen oder Augenhöhlen; gehäufte Anfälle; tränende Augen und Nase

Kopfschmerzarten: Medikamentenkopfschmerz

Es klingt paradox, doch auch ein Zuviel an Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen verursachen. Hintergrund: Aus Angst vor schmerzhaften Attacken neigen Kopfschmerzpatienten dazu, zu viele Schmerzmittel in zu hoher Dosierung einzunehmen.

Das kann nach einer Zeit zu einer Gewöhnung führen, die einen fatalen Effekt hat: Sobald auf die Einnahme von Schmerzmitteln verzichtet wird, treten Kopfschmerzen auf. Man spricht dann von einem Medikamenten- beziehungsweise Entzugskopfschmerz. Irgendwann verselbstständigt sich der Kopfschmerz und wird zum dumpfen, bohrenden Dauerkopfschmerz.

Besonders häufig wird der Medikamentenkopfschmerz durch Schmerzmittel ausgelöst, in denen mehrere Wirkstoffe miteinander kombiniert sind.

Merke!
Medikamentenkopfschmerz Merkmale: tritt auf, wenn auf Schmerzmittel verzichtet wird; häufig von Übelkeit begleitet; kann zum dumpfen Dauerschmerz werden

Kopfschmerzarten: Begleitkopfschmerz

Eine Reihe von Erkrankungen gehen mit Kopfschmerzen einher, zum Beispiel:

  • Erkältung/Grippe
  • Magen-Darm-Entzündung
  • Kater
  • Weit- oder Kurzsichtigkeit
  • Nasennebenhöhlenentzündung

Ist die Krankheit auskuriert oder behandelt, so verschwindet auch der Begleitkopfschmerz wieder.

Allerdings gibt es Kopfschmerzarten, die auf eine ernste Grunderkrankung hinweisen können. Sollten Sie einen der folgenden Warnhinweise bemerken, so gehen Sie bitte umgehend zum Arzt:

  • Kopfschmerzen nach allen Arten von Kopfverletzungen
  • Kopfschmerzen mit Seh-, Sprach-, Hör-, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen im Gesicht oder an den Gliedern
  • Kopfschmerzen mit gleichzeitiger Nackensteifigkeit und Fieber (können auf eine Hirnhautentzündung = Meningitis hinweisen)
  • Plötzliche starke Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit (können auf eine Hirnblutung hinweisen)
  • Plötzlich auftretende Kopfschmerzen mit bisher nicht bekannter Heftigkeit (können zum Beispiel durch einen erhöhten Augeninnendruck (grüner Star) verursacht werden)
  • Kopfschmerzen, die mit plötzlicher Bewusstlosigkeit einhergehen
  • Kopfschmerzen im Zusammenhang mit psychischen Auffälligkeiten
  • Neu auftretende Kopfschmerzen nach dem 40. Lebensjahr

Merke!
Begleit-Kopfschmerz Merkmale: ist Symptom für eine andere Erkrankung; kann ein Warnzeichen sein

Kopfschmerzarten: Wann zum Arzt?

Kopfschmerzen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn je früher sie behandelt werden, desto größer ist der Behandlungserfolg.

Vielfach exisitiert das Vorurteil, Kopfschmerzen seien keine Krankheit. Daher gehen selbst Menschen, die durch Kopfschmerzen stark beeinträchtigt werden, häufig nicht zum Arzt. Doch das ist falsch! Die meisten Kopfschmerzformen sind behandlungsbedürftig Erkrankungen, die dem Arzt vorgestellt werden sollten.

Sprechen Sie mit einem Arzt, wenn...

  • Die Kopfschmerzen an an mehr als zehn Tagen im Monat auftreten
  • Sie Ihre Schmerzmittel immer häufiger (öfter als zehnmal im Monat) oder in immer größeren Mengen einnehmen müssen,
  • Sie zusätzlich zu den Kopfschmerzen einen steifen Nacken und/oder Fieber haben,
  • die Kopfschmerzen stärker werden, häufiger auftreten oder sich die Schmerzart ändert (zum Beispiel von pochend-pulsierend zu dumpf-drückend),
  • Ihr Kopfschmerz im Zusammenhang mit Kurzatmigkeit, Fieber auftritt und/oder mit Krankheitszeichen, die Ihre Augen, Ohren, Nase oder Hals beeinträchtigen,
  • Ihr Kopfschmerz von starker Übelkeit begleitet wird,
  • Ihre Kopfschmerzen gemeinsam mit Sehstörungen auftreten,
  • die Ursache Ihres Kopfschmerzes eine Kopfverletzung ist.

Mehr Informationen zu Kopfschmerz erhalten Sie auf tk.de: https://www.tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/kopfschmerzen-und-migraene-2019092

Wissen zum Mitnehmen

Die fünf wichtigsten Kopfschmerzarten sind Spannungskopfschmerz, Migräne, Clusterkopfschmerz, Medikamentenkopfschmerz und Begleitkopfschmerz.

  • Spannungskopfschmerz ist durch dumpfen Schmerz gekennzeichnet
  • Bei Migräne pulsiert der Schmerz einseitig und kann unangenehme Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Lichtscheu oder Geräuschempfindlichkeit haben
  • Clusterkopfschmerzen sind besonders heftig und treten bis zu achtmal am tag in einzelnen Attacken auf
  • Medikamentenkopfschmerz kann auftreten, wenn der Körper von Schmerzmitteln abhängig geworden ist
  • Begleitkopfschmerz weist auf Erkrankungen hin, die eventuell behandelt werden müssen

Generell sollten Kopfschmerzen nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie eine Erkrankung darstellen. Mit dem Wissen über die vorliegende Kopfschmerzart können die Schmerzen häufig wirkungsvoll behandelt werden.