Ketchup | EAT SMARTER

Ketchup

Von Katrin Koelle

Würziger Tomaten-Ketchup

Heiß geliebt nicht nur bei Kindern, oft als wenig gesund geschmäht: Bei Ketchup gehen die Meinungen besonders weit auseinander. Aber wer hat denn nun recht? Dem versucht unsere Warenkunde auf die Spur zu kommen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Ketchup
  2. Das sollten Sie über Ketchup wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Ketchup-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Ketchup?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Ketchup
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Ketchup
  7. Wissen zum Mitnehmen

Infografik zu Ketchup

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Infografik Ketchup

Ketchup...

  • ...bringt viel Vitamin B1:
    Neben nennenswerten Mengen anderer Vitamine aus der B-Gruppe kann Ketchup mit einem von ihnen besonders punkten: In 100 Gramm stecken beachtliche 91 Prozent des Tagesbedarfs an Thiamin (Vitamin B1). Es ist im Körper wichtig für die Umwandlung von Kohlenhydraten in Energie und stärkt außerdem bestimmte Nervenfunktionen.
  • ...schützt die Körperzellen:
    Von einem Stoff, der unserer Gesundheit Gutes tut, steckt in Ketchup richtig viel: Die aus Tomaten hergestellte Soße enthält große Mengen Lycopin. Dieser rote Farbstoff gehört zu den Carotinoiden, die antioxidativ wirken. Im Klartext: Lycopine schützen die Körperzellen vor schädlichen Umwelteinflüssen.
  • ...hat einen hohen Salzgehalt:
    Mit knapp 3 Gramm Salz pro 100 Gramm gilt Ketchup völlig zu recht als stark salzhaltig. Wer gesund ist, kann sich Ketchup dennoch in Maßen gelegentlich gönnen; wer allerdings Probleme mit dem Blutdruck oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hat, verzichtet besser darauf oder nimmt Ketchup mit reduziertem Salzgehalt.
  • ...enthält viel Histamin:
    Wer auf Histamine mit Beschwerden reagiert, sollte mit Ketchup vorsichtig sein, da darin – wie in allen Fertigprodukten – viel von diesem Stoff enthalten ist. Bei einer nur leichten Histamin-Intoleranz kann man es mit kleinen Mengen probieren, aber generell verzichten Betroffene besser auf Ketchup.
  • ...ist sehr zuckerreich:
    In 100 Gramm Ketchup stecken durchschnittlich 23 Gramm Zucker, manchmal sogar mehr. Das ist ok, wenn man nur ab und zu mal Ketchup in kleinen Mengen isst – für den täglichen oder häufigen Genuss ist dieser Zuckergehalt aber zu hoch.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von über 260 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Ketchup schlecht. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...kann zu Übergewicht führen:
    Ab und zu ein Löffel Ketchup? Gar kein Problem! Nur wenn die Ketchup-Flasche bei jedem Essen neben dem Teller steht, wird es bedenklich: Ketchup enthält viel Zucker und entsprechend auch eine ziemlich üppige Kalorienmenge. Hinzu kommt: Ketchup isst man üblicherweise zu Gerichten, die von Haus aus oft sehr kalorienreich sind.

Das sollten Sie über Ketchup wissen

Nicht ohne meinen Ketchup - dieses Motto gilt beim Essen für unzählige Erwachsene und für Kinder sowieso. Die immer mal laut werdenden Mahnungen, Ketchup sei aber nicht gerade gesund, helfen da wenig. Statistisch gesehen verspeist jeder Bundesbürger pro Jahr etwa 1 Liter davon, echte Fans schaffen diese Menge locker in wenigen Wochen.

Zu verführerisch ist Ketchup eben mit seinem satten Rot und seinem süß-säuerlichen Geschmack. Die Farbe kommt natürlich von Tomaten, die bei der Ketchup-Herstellung im ersten Schritt zu Mark gekocht werden. Den Geschmack verdankt der fertige Ketchup dann außerdem traditionell zugesetzten Zutaten wie Zucker, Essig, Salz und weiteren Gewürzen. Bei einem guten Ketchup war es das auch schon, denn Konservierungs- und andere Zusatzstoffe gehören nicht hinein.

Herkunft

Wer hats erfunden? Nein, nicht die Schweizer. Die Amerikaner, die Ketchup noch inniger lieben als wir, haben ihn auch nur zum Teil erfunden. Zumindest der Name stammt vielmehr von den Chinesen: Sie nannten eine Würzsoße aus allerdings ganz anderen Zutaten ket-tsiap. Aus dem Fernen Osten brachten dann britische Seeleute die kulinarische Neuentdeckung mit und nannten den Zungenbrecher erst kechap, dann ketchup.

Die Briten und etwas später auch die Amerikaner entwickelten aus dem Grundrezept immer neue Kombinationen auf der Basis von Tomaten, bis schließlich ein amerikanisches Unternehmen 1876 den ersten reinen Tomatenketchup in Flaschen abfüllte. Er begeisterte so dermaßen, dass ziemlich schnell das Wort Ketchup ausschließlich für die Zubereitung aus Tomaten üblich wurde.

Saison

Seine Fans sind glücklich darüber: Ketchup gibt es zu jeder Jahreszeit.

Geschmack

Generell schmeckt Ketchup natürlich deutlich nach Tomate, allerdings schmecken die diversen Marken je nach Hersteller unterschiedlich: mal eher süß, mal eher pikant und säuerlich.

Unsere liebsten Ketchup-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Ketchup-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Ketchup?

Hoch auf der Fitness- und Gesundheitswelle schwimmt unter anderem auch die Verteufelung von Ketchup als überflüssigem oder womöglich schädlichem Scheinlebensmittel mit. Zugegeben, in Ketchup steckt viel, oft sogar zu viel Zucker. Trotzdem ist es nicht ganz gerecht, die Würzsoße aus Tomaten zum Tabu für Gesundheitsbewusste zu erklären.

Denn etwas anderes ist ebenfalls überreichlich in Ketchup enthalten, und das tut unserer Gesundheit uneingeschränkt gut. Die Rede ist von Lycopin, einem zu den Karotinoiden zählenden Pflanzenstoff mit hohem Potenzial. Lycopin schützt die Körperzellen vor Angriffen durch schädliche freie Radikale und beugt Krebserkrankungen vor (1). Auch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle sinkt mit Lycopin, und zwar um mehr als die Hälfte (2). Aber jetzt kommt der Clou: Gerade Ketchup eignet sich perfekt, um viel Lycopin aufzunehmen, denn je stärker die Tomaten, also die ursprünglichen Lieferanten des Stoffs, zerkleinert werden und je höher man sie erhitzt, umso mehr Lycopin wird freigesetzt. Nur Tomatensoße kann ähnlich viel davon bereit stellen.

Ist also Ketchup eigentlich super gesund? Das auch wieder nicht. Fest steht, dass der Zuckergehalt oft hoch ist. Manche Hersteller geizen auch nicht mit Farb- und anderen Zusatzstoffen.

Insgesamt urteilte aber auch Stiftung Warentest milde über Ketchup. Ein Test von 26 Marken ergab, dass verhältnismäßig viele Hersteller auf Zusatzstoffe verzichten. Pestizide oder andere Schadstoffe fanden die Tester in keinem Ketchup (3).

Und wer sich Gedanken über seine Figur macht, sollte bedenken: Im Vergleich zur fast genauso beliebten Mayo hat Ketchup weit weniger Kalorien und dafür sogar ein paar Ballaststoffe! 

Wer auf Histamin mit Unverträglichkeiten reagiert, sollte grundsätzlich auf Ketchup verzichten. Für Diabetiker ist Ketchup mit möglichst niedrigem Zuckeranteil besonders wichtig.

Nährwerte von Ketchup pro 100 Gramm  
Kalorien 112
Eiweiß 2,1 g
Fett 0,3 g
Kohlenhydrate 24 g
Ballaststoffe 0,9 g

Einkaufs- und Küchentipps für Ketchup

Einkauf

Bei Ketchup muss es weder Bio noch Markenware sein: Auf die vorderen Plätze schafften es bei der Stiftung Warentest auch Ketchups vom Discounter. Aber natürlich ist es empfehlenswert, das Etikett gut zu lesen und dann zu einem Ketchup mit möglichst kurzer Zutatenliste zu greifen.

Lagerung

Einmal angebrochen, gehört die Ketchup-Flasche in den Kühlschrank.

Vorbereitung

Sicher ein Grund für seine Beliebtheit: Für Ketchup muss man absolut nichts vorbereiten, da es fix und fertig aus der Flasche fließt.

Zubereitungstipps für Ketchup

Keine Frage, Ketchup gehört klassischerweise zu Pommes und zum Burger und auch als Soße zu gegrillten Würstchen oder Fleisch vom Grill ist er für viele ein Muss.

Aber mit Ketchup kann man auch hervorragend würzen. Ein, zwei Spritzer runden zum Beispiel den Geschmack von Tomatensoße oder Bolognese ab und geben auch Suppen eine leicht fruchtig-süße Note. Außerdem bekommen Salatdressings, zum Beispiel für Tomaten-  oder Nudelsalate, mit Ketchup den gewissen Extra-Kick. Das Geheimnis dabei ist die Dosierung: Nicht zu viel davon nehmen, sonst dominiert der typische Ketchup-Geschmack zu stark.

Wissen zum Mitnehmen

Ketchup ist deutlich besser als sein etwas angeschlagener Ruf: Er enthält den für die Gesundheit ausgesprochen wertvollen Pflanzenstoff Lycopin aus Tomaten, der gerade aus Ketchup für den Körper besonders gut verwertbar ist. Tests ergaben außerdem, dass es viele zuckerarme Ketchups gibt und dass alle ausschließlich aus reifen und frischen Tomaten hergestellt werden.