Diese Hausmittel sind besser als Detox | EAT SMARTER

Diese Hausmittel sind besser als Detox

Von Dr. Alexa Iwan und Lina Nagel

Viele verschiedene Gemüsesorten

Wenn Sie diese 10 Regeln beherzigen, wird Ihr tägliches Leben auch ohne Detox leichter, gesünder und entspannter.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die besten „Detox“-Hausmittel im Überblick
    1. Genügend trinken
    2. Obst und Gemüse essen
    3. Keine Fertiggerichte essen
    4. Fleischkonsum reduzieren
    5. Zuckerkonsum einschränken
    6. Nach draußen gehen
    7. Massage
    8. In die Sauna gehen
    9. Fußreflexzonenmassage
    10. Stressfaktoren eliminieren

Weniger wiegen, besser aussehen, unbelastet durchs Leben gehen – die Sehnsucht nach einem leichten, „sauberen“ Leben lässt das Geschäft mit Detox-Kuren boomen. Dass Detox im Sinne einer körperlichen "Entgiftungskur" bereits zum Mythos erklärt wurde, ist dabei nebensächlich. Viel mehr geht es um ein besseres Körpergefühl durch zeitweisen Verzicht auf beispielsweise Koffein, Zucker und verarbeitete Lebensmittel.

Wer schon einmal eine Detox-Kur mit Smoothies und Suppen oder eine Saftkur gemacht hat, kennt vielleicht das Gefühl, sich nach einer Woche tatsächlich irgendwie leichter zu fühlen. Die Haut sieht besser aus, eventuelle Röllchen sind zurückgegangen, und generell fühlt man sich einfach fitter und ausgeschlafener. Die Entgiftung scheint gefruchtet zu haben.

Na klar: Wer eine Woche lang auf übersäuernde Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Kaffee verzichtet, viel Obst und Gemüse statt Weißmehl zu sich nimmt, sich viel an der frischen Luft bewegt und regelmäßige Schlafenszeiten einhält, wird sich automatisch besser fühlen. Der Gewichtsverlust erklärt sich durch die stark kalorienreduzierte Kost bei einer Detox-Säfte- und Suppen-Kur. Dass der Gewichtsverlust dieser Entgiftungskuren nicht von Dauer ist, dürfte jedem klar sein. 

Mit dem kostspieligen Detox-Programm hat das Entgiften und Entschlacken zwar zu tun, lässt sich jedoch auch durch einfache (und günstige!) Hausmittel erreichen. Die besten haben wir Ihnen zusammengestellt. Das Gute ist: Sie lassen sich prima in den Alltag integrieren, sodass Sie jeden Tag etwas für Ihr Wohlbefinden tun können – abseits von punktuellen Detox-Kuren.

Die besten „Detox“-Hausmittel im Überblick

1. Genügend trinken

1,5 Liter sollen wir grundsätzlich jeden Tag trinken, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Wer Sport treibt, protein- oder salzreich isst und extremen Witterungen (heiß/kalt) ausgesetzt ist, dessen Flüssigkeitsbedarf kann auf mehrere Liter ansteigen.

Wasser ist für den Menschen lebenswichtig, denn es wird für die verschiedensten Stoffwechselvorgänge benötigt und hilft, Giftstoffe auszuscheiden.

Wer genügend trinkt, hat zudem weniger Hunger und einen – wenn auch nur leicht – erhöhten Grundumsatz. Außerdem werden die Gifte aus ihrem Körper gespült. Forscher der Berliner Charité fanden heraus, dass jedes 0,2-Liter-Glas Wasser rund 20 Kalorien verbraucht, denn der Organismus benötigt für das Einschleusen des Wassers in die Stoffwechselprozesse Energie.

Wenn Sie genügend trinken – und damit meinen wir Wasser und ungesüßten Tee – helfen Sie Ihrem Körper also ganz entscheidend bei der täglichen Detox-Arbeit und tun sogar etwas für Ihren Grundumsatz. Hier sind 7 Gründe, mehr Wasser zu trinken

2. Obst und Gemüse essen

5 Portionen am Tag – das klingt viel, doch Hand auf´s Herz: Wer schafft es, täglich fünf faustgroße Portionen Obst ober Gemüse zu essen?

Dabei ist frische Kost für unseren Körper ein wichtiger Treibstoff: Obst und Gemüse enthalten nicht nur Vitamine und Vitalstoffe, sondern auch Ballaststoffe, die wichtig sind für eine aktive Verdauung und eine intakte Darmflora.

Forscher der Universität Stanford haben herausgefunden, dass eine ballaststoffarme Kost die Darmflora so nachhaltig schädigt, dass sogar folgende Generationen davon betroffen sind. Und die Darmflora ist, wie wir alle wissen, ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen Krankheiten.

Versuchen Sie es also: Bedienen Sie sich an der Vielfalt von heimischem Obst und Gemüse! Essen Sie einen Rohkostsalat zur regulären Mahlzeit, schneiden Sie einen Apfel in Ihr Müsli, „verbauen“ Sie auf raffinierte Art Gemüse und diverses Superfood in Gerichten. Wie das geht, zeigt Ihnen Ökotrophologin und EAT SMARTER-Bloggerin Alexa Iwan.

3. Keine Fertiggerichte essen

Functional Food

„Mache ich doch gar nicht“, werden Sie jetzt vielleicht verwundert sagen. Doch wenn Sie in Ihren Kühlschrank schauen, findet sich sicher das ein oder andere verarbeitete Lebensmittel. Nehmen wir zum Beispiel Fruchtjoghurt: Er riecht wie die Frucht auf dem Etikett, er schmeckt genauso – vielleicht sogar ein bisschen süßer und intensiver – aber die Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe aus der Frucht enthält er leider nicht.

Wenn Sie einige Tage gezielt auf verarbeitetes Essen verzichten und stattdessen auf den puren Geschmack der Rohstoffe setzen, werden Sie merken, wie Ihr Geschmack wieder feiner wird. Und Ihrem Körper tut es gut, keine gehärteten Fette, Aromastoffe, Salze sowie zu viel Zucker zu sich zu nehmen. Auch das ist eine Form von Detox!

4. Fleischkonsum reduzieren

Morgens Salami, mittags ein Schnitzel, abends Geflügel? Wer jeden Tag Fleisch isst, nimmt zu viele gesättigte Fettsäuren zu sich, was auf Dauer zu Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System führen kann. Auch die Purin-Werte im Blut können bei übermäßigem Fleischverzehr tierischer Produkte zu stark ansteigen und zu entzündlichen Reaktionen im Körper führen – Stichwort Gicht. Diese schmerzhafte Krankheit wird nicht umsonst als Fleischesser-Problem bezeichnet.

Maximal drei Portionen Fleisch, Fisch und Wurst pro Woche empfiehlt die DGE. Wenn Sie sich daran halten, tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes und müssen ihn nicht punktuell „entgiften“.

5. Zuckerkonsum einschränken

Zucker mit Soda

Schaffen Sie es, täglich nur 6 Teelöffel Zucker zu sich zu nehmen, sei es in Speisen, Getränken oder Süßigkeiten? Diese Menge, die 25 Gramm entspricht, sollte laut WHO nicht überschreiten, wer kein Karies und Diabetes riskieren möchte.

Zucker liefert Energie und sonst nichts – es sind, wie Fachleute sagen, "leere Kalorien". Und weil die meisten von uns ihr Kalorienkonto sowieso überziehen, ist der einst in Apotheken als kostbares Stärkungsmittel verkaufte Stoff überflüssig geworden. Unsere Energie holen wir uns besser aus Lebensmitteln, die gleichzeitig viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe bieten. Natürlich ist es tröstlich, Bonbons, Schokolade oder Eis zu essen. Doch die Effekte des darin enthaltenen Zuckers machen auf lange Sicht eher unglücklich und krank. Versuchen Sie also, möglichst wenig Zucker zu essen.

Die Schwierigkeit: Zucker versteckt sich überall, zum Beispiel in Fertiggerichten, in Kaffee-Spezialitäten, aber auch in vermeintlich gesunden Lebensmitteln wie fertigen grünen Smoothies. Nicht immer steht auf der Zutatenliste „Zucker“, sondern der süße Inhaltsstoff verbirgt sich hinter anderen Bezeichnungen wie:

  • Glukose-Fruktosesirup
  • Invertzuckersirup
  • Dextrose
  • Maltodextrin
  • Natürliche Fruchtsüße
  • Laktose

Studieren Sie auch bei vermeintlich gesunden Lebensmitteln die Liste der Inhaltsstoffe und verbannen Sie Zuckerbomben aus Ihrem Speiseplan. So helfen Sie Ihrem Körper bei der sanften Entgiftung - ganz ohne Säfte, Smoothies und Co.!

6. Nach draußen gehen

Familie mit Kind und Hund spaziert durch den sonnigen Wald

Von einer Detox-Kur versprechen wir uns neben Gewichtsverlust und besserem Befinden auch einen strahlenden, frischen Teint. Hier ist ein Hausmittel zu empfehlen, mit dem uns schon unsere Oma traktiert hat: „Geh´ raus an die frische Luft!“

Oma hat Recht: Bei einem Spaziergang – bei kalter Witterung natürlich warm eingemummelt – nehmen wir Sauerstoff auf, der die Zellteilung und -neubildung anregt – 5 Prozent des Sauerstoffs nehmen wir übrigens direkt über die Haut auf! Wer sich aufrafft und bei Wind und Wetter nach draußen geht, wird mit rosiger, strahlender Haut belohnt.

7. Massage

Kennen Sie das Gefühl, wenn sich Ihr Körper nach einem stressigen Tag einfach nur verspannt und irgendwie verknotet anfühlt? Wenn wir Stress haben, spannen wir unbewusst bestimmte Muskelpartien an – bevorzugt Kiefer- oder Nackenmuskulatur. Das Ergebnis: Die Muskulatur wird weniger durchblutet, dadurch werden Stoffwechselabbaustoffe nicht mehr abtransportiert, es kommt zu einem „Stau“ im Gewebe, der sich durch schmerzhafte Verhärtungen bemerkbar macht.

Wer regelmäßig Sport macht, kann seine verhärtete Muskulatur oftmals wieder mobilisieren, doch manche Verhärtungen sind so hartnäckig, dass ein Profi Hand anlegen muss. Bei einer Massage werden die verhärteten Partien wieder geschmeidig gemacht, zum Beispiel durch die Behandlung spezieller Triggerpunkte. Wer sich regelmäßig eine Massage gönnt, wird feststellen, dass seine Haltung besser und seine Muskulatur lockerer wird.

8. In die Sauna gehen

Sauna

Das wohlig-warme Gefühl nach einem Saunabesuch ist durch nichts zu übertreffen. Die Haut ist babyweich, das Gesicht glatt, und wir haben das Gefühl, allerlei Schlechtes ausgeschwitzt zu haben.

Zwar scheiden wir beim Schwitzen in der Sauna nur Wasser und Salze aus, doch die belebende Wirkung auf unseren Kreislauf und Stoffwechsel ist unbestritten. Und je aktiver der Stoffwechsel, desto besser kann unser Körper sich selbst reinigen. Gönnen Sie sich also ab und zu eine Auszeit in der Sauna!

9. Fußreflexzonenmassage

Sich die Füße massieren zu lassen, kann richtig weh tun, ist aber extrem wohltuend. Anhänger der Fußreflexzonenmassage nehmen an, dass jedes Organ, jeder Muskel und Knochen über Reflexbahnen mit unseren Füßen in Wechselbeziehung steht. Obwohl die Wirkung der Massage noch nicht wissenschaftlich bewiesen ist, berichten sowohl Patienten als auch Therapeuten von einer durchblutungsfördernden und schmerzlindernden Wirkung.

An den Füßen befinden sich viele Nervenrezeptoren, deren Stimulation Angst lösen und beruhigen kann. Sollten Sie vor lauter Stress also verkrampfen, kann eine Fußreflexzonenmassage Wunder wirken!

10. Stressfaktoren eliminieren

Sein Leben zu „entgiften“ und entrümpeln, ist sehr heilsam für die Seele. Das beginnt bei dem zugemüllten Keller, geht über den Kleiderschrank voller einzelner Socken bis hin zu Beziehungen, die uns mehr Kraft rauben, als Sie uns schenken.

Nehmen Sie sich einen Nachmittag lang Zeit und schreiben Sie auf, welche Lebensbereiche eine Entrümpelung nötig hätten. Und dann zögern Sie nicht lange, sondern schreiten Sie zur Tat. Denn nichts ist schöner, als in einen aufgeräumten Kleiderschrank zu blicken, in dem nur noch Ihre Lieblingsstücke hängen. Oder die Kellertür endlich einmal wieder vernünftig öffnen zu können.

Bezogen auf Freundschaften, Bekanntschaften oder die Beziehung wird das Aufräumen schwieriger. Aber probieren Sie es doch einmal: Machen Sie eine Liste der Menschen, mit denen Sie sich gerne umgeben und in deren Nähe Sie sich wohlfühlen. Entspricht diese Liste den Menschen, die Sie tatsächlich öfter sehen?

Natürlich könnte man jetzt weitergehen und auch den Job und die Wohnsituation einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Doch Schritt für Schritt. „Detox“ bedeutet schließlich auch, sich nicht selbst mit zu hohen Erwartungen zu überlasten.