Das sind die Top 10 der gesündesten Gemüsesorten | EAT SMARTER

Das sind die Top 10 der gesündesten Gemüsesorten

Von EAT SMARTER

Forscher kürten das gesündeste Gemüse. © Piotr Marcinski - Fotolia.com Forscher kürten das gesündeste Gemüse. © Piotr Marcinski - Fotolia.com

Gemüse ist nicht gleich Gemüse, liebe Leser. Und mutmaßlich aus diesem Grund haben sich Wissenschaftler der William Paterson University in New Jersey die vitaminreiche Kost genauer angesehen und eine Hitliste der gesündesten Obst- und Gemüsesorten erstellt. Die vorderen Plätze belegen allerdings weder der von Gesundheitsaposteln vielgelobte Brokkoli oder die allseits beliebte Paprika, sondern ein paar kulinarische Exoten, die bei den meisten Menschen eher selten auf dem Teller landen...

Das im Fachmagazin „Preventing Chronic Disease“ erschienene Ranking erstellten die Forscher auf Basis von 17 verschiedenen, in Obst- und Gemüsesorten enthaltenen Inhaltsstoffen – namentlich Vitamin A, B6, B12, C, D, E und K, Ballaststoffe, Eisen, Calcium, Riboflavin, Niacin, Thiamin, Folat, Eiweiß, Kalium sowie Zink. Unter Berücksichtigung des täglichen Nährstoffbedarfs und des jeweiligen Anteils in insgesamt 47 ausgewählten Obst- und Gemüsesorten vergaben die Wissenschaftler bis zu 100 Punkte und ermittelten so ihre Hitliste. Das überraschende Ergebnis: Auf Platz 1 der gesündesten Gemüse landete ausgerechnet die eher selten konsumierte Brunnenkresse, die nach Angaben der US-Forscher die meisten Nährstoffe enthält. Chinakohl belegte mit rund 92 Punkten Platz zwei – dicht gefolgt von Mangold (89,27 Punkte).

Ich muss gestehen: Diese drei Lebensmittel stehen eher selten auf meinem Speiseplan. Also schnell ein Blick zum Obst. Vielleicht belegen ja zumindest in dieser Rubrik etwas „traditionellere“ Sorten die vorderen Plätze. Aber: Fehlanzeige! Insgesamt betrachtet schnitt das Obst sogar deutlich schlechter ab als das Gemüse. Am besten platziert: die Zitrone auf Rang 28. Cranberries, Blaubeeren und Himbeeren dagegen wurden im Ranking aufgrund ihres geringen Nährstoffgehalts gar nicht erst berücksichtigt.

Sollte man bei der Ernährung künftig also lieber auf „kulinarische Exoten“ setzen und Erdbeeren, Äpfel & Co. mehr oder weniger unberücksichtigt lassen? Die Antwort lautet: natürlich nicht! Denn das Ranking der US-Forscher berücksichtigt zwar den Nährstoffgehalt der Obst- und Gemüsesorten, nicht aber ihren Anteil sekundärer Pflanzenstoffe, die Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen in unserem Organismus nehmen und denen sogar eine gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt wird. So schützen sekundäre Pflanzenstoffe möglicherweise vor verschiedenen Tumorarten und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Wissenschaftler untersuchen derzeit noch, in welchem Maße diese Wirkung vorhanden ist. Fakt ist aber: Sich beim Einkauf von Lebensmitteln einzig und allein am Nährstoffgehalt zu orientieren, wäre sicherlich nicht optimal.

Ernährungswissenschaftler empfehlen eine ausgewogene und vielseitige Kost. Essen Sie also, was Ihnen schmeckt und variieren Sie die Speisen. Gegen Brokkoli und Paprika ist nichts einzuwenden – genauso wenig wie gegen Bananen oder Himbeeren. Wer genügend Obst und Gemüse isst, dürfte am Ende genügend Nährstoffe zu sich nehmen – und satt und glücklich durchs Leben gehen.

Und hier noch einmal die Übersicht der 10 angeblich gesündesten Gemüsesorten der Welt:

PLATZ NAME PUNKTZAHL (maximal 100 Punkte)
1. Brunnenkresse 100 Punkte
2. Chinakohl 91,99 Punkte
3. Mangold 89,27 Punkte
4. Rübengrün 87,08 Punkte
5. Spinat 86,43 Punkte
6. Chicorée 73,36 Punkte
7. Kopfsalat 70,73 Punkte
8. Petersilie 65,59 Punkte
9. Römersalat 63,48 Punkte
10. Markstammkohl 62,49 Punkte

Einen Auszug aus der Studie gibt es hier.

Janina Darm