Cranberries

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 10. Dez. 2021

In Amerika haben Cranberries ungefähr den Stellenwert wie bei uns Äpfel: Fast nichts geht ohne sie. Aber auch hierzulande kommen immer mehr gesundheitsbewusste Genießer auf den Geschmack.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Cranberries
  2. Das sollten Sie über Cranberries wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Rezepte mit Cranberries
  4. Wie gesund sind eigentlich Cranberries?
  5. Gesundheitsvorteile von Cranberries
  6. Einkaufs- und Küchentipps für Cranberries
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für Cranberries

Infografik zu Cranberries

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Fotocredit: kolesnikovserg – stock.adobe.com

Cranberries...

  • ...halten jung und schön:
    In Sachen Anti-Aging sind Cranberries ein perfekter Partner: Ihr hoher Anteil an Antioxidanzien schützt wirksam gegen freie Radikale und damit unsere Haut vor Alterungsprozessen.
  • ...schützen die Zellen:
    Cranberries stecken prallvoll mit sogenannten Anthocyanen, die den kleinen Früchtchen ihre intensive rote Farbe verleihen. Diese natürlichen Farbstoffe aus der Gruppe der Polyphenole verhindern nachweislich Zellschädigungen, die langfristig auch Krebs fördern können.
  • ...beugen Entzündungen vor:
    Die Anthocyane in Cranberries wirken außerdem entzündungshemmend und können neuen Studien zufolge dadurch auch bei der Vorbeugung gegen Rheuma und Arthritis helfen.
  • ...sorgen für Power:
    Der in Cranberries enthaltene Mineralstoff Kupfer sorgt für starke Knochen und ist wichtig für die Energiegewinnung im Körper.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Cranberries gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...sind umstritten:
    Einigkeit herrscht zwar darüber, dass Cranberries zu den gesunden Lebensmitteln gehören. Ob der Saft daraus allerdings wirklich gegen Blasenentzündungen hilft, wie in den letzten Jahren viele Studien behaupteten, ist mittlerweile nicht mehr so sicher. Neuere Forschungen ergaben, dass eine solche Wirkung kaum nachweisbar ist.
  • ...gibt es fast nur gesüßt:
    Cranberries sind ungezuckert kaum genießbar. Kaufen kann man sie deshalb leider meist nur getrocknet und stark gesüßt.
  • ...können den Bauch belasten:
    Rohe Cranberries schmecken sehr bitter. Wer sie trotzdem mag, sollte sie nur in kleinen Mengen essen, weil sie sonst Blähungen und Verstopfung verursachen können.

Das sollten Sie über Cranberries wissen

Sie sehen aus wie XXL-Preiselbeeren und tatsächlich sind Cranberries mit Preiselbeeren verwandt, denn beide gehören zu den Heidekrautgewächsen. Trotzdem sind Cranberries eine eigene Sorte, die durch ihre etwa dreifache Größe im Vergleich eine ganze Menge mehr Fruchtfleisch zu bieten hat. Den Namen bekam die Cranberry übrigens wegen ihrer Blütenform: Sie ähnelt dem Kopf eines Kranichs, der auf englisch Crane heißt. Weniger bekannt ist die englischsprachige Cranberry unter der eigentlichen Bezeichnung großfrüchtige Moosbeere.

Herkunft

Schon die amerikanischen Ureinwohner hielten sich mit Cranberries fit und auch die ersten europäischen Siedler sammelten bereits um 1600 gern die wilden Beeren. Heute kommen Cranberries noch immer überwiegend aus den USA, inzwischen allerdings von riesigen Plantagen statt aus dem Wald.

Saison

Cranberries gehören zu den typischen Herbstbeeren. Ihre Saison startet im August und dauert bis November. Im Supermarkt können sie meistens bis Ende Dezember verkauft werden.

Geschmack

Rohe Cranberries schmecken extrem sauer und sind eher ungenießbar. Wenn man sie trocknet, haben sie immer noch eine angenehm herbe Note, werden dabei aber erheblich süßer und schmecken dann auch pur sehr gut.

Unsere liebsten Rezepte mit Cranberries

Hier gelangen Sie zu allen Cranberry-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Cranberries?

Cranberries haben den Ruf, gegen Blasenentzündung zu helfen. Tatsächlich hatten in den letzten Jahren auch mehrere Studien diesen heilsamen Effekt speziell für Cranberrysaft bestätigt. Inzwischen scheinen sie aber widerlegt zu sein – jedenfalls ergab die letzte Studie zum Thema „Cranberries als Medizin bei Blaseninfekten“, dass die Wirkung nicht nachgewiesen werden kann (1).

Die Experten streiten sich darüber, ob Cranberries nun bei Harnwegsinfekten helfen oder nicht, aber fest steht auf jeden Fall, dass sie hohe Mengen an wertvollen Pflanzenstoffen wie vor allem Polyphenole und Anthocyane, enthalten. Diese wirken antibakteriell beziehungsweise antioxidativ. Anthocyane sind besonders günstig für den Zellschutz gegen freie Radikale und für gesunde Gefäße sowie für Herz und Kreislauf.

Auch sonst haben die dunkelroten Beeren einiges zu bieten: Frische Cranberrys enthalten mit circa 11 Milligramm pro 100 Gramm relativ viel Vitamin C plus nennenswerte Mengen an B-Vitaminen. Getrocknete Cranberries punkten vor allem mit einem hohen Gehalt an Mineralstoffen.

Trotz des hohen Vitamingehalts sollten Sie Cranberries nur in Maßen roh verzehren, da diese in größeren Mengen zu Blähungen und Verstopfung führen können. Vorsicht gilt auch beim Zusammenspiel von Medikamenten und rohen Cranberries, denn diese können die Resorption von medizinischen Wirkstoffen, die über die Darmschleimhaut aufgenommen werden, beeinträchtigen.

Wenn Sie einen sogenannten selektiven Serotoninaufnahmehemmer (SSRI) wie Fluoxetin, Paroxetin, Citralopram, Escitralopram oder Sertralin einnehmen, sollten Sie Cranberries selten naschen. Neue Forschungen weisen nämlich darauf hin, dass darin ein Stoff steckt, der zur Bildung einer ungewöhnlich hohen Menge an Tryptophan im Darm führt. Das ist an sich zwar positiv, zusammen mit den SSRI kann die Dosis allerdings zu hoch werden.

Nährwerte von Cranberries pro 100 Gramm frisch getrocknet
Kalorien 43 319
Eiweiß 0,4 g 0,5 g
Fett 0,7 g 0,3 g
Kohlenhydrate 4 g 76 g
Ballaststoffe 4 g 4 g

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Einkaufs- und Küchentipps für Cranberries

Einkauf

Im Herbst finden Sie mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt frische Cranberries. Gute Qualität erkennen Sie an einer prallen Haut ohne Runzeln und Flecken. Die Amerikaner machen im Zweifelsfall auch gern den sogenannten Bouncing-Test. Dafür lassen Sie die Cranberry aus etwa 20 Centimeter Höhe auf eine Tisch- oder Arbeitsfläche fallen – springt sie dabei gleich wieder hoch wie ein Gummiball, stimmen Reifegrad, Qualität und Frische garantiert.

Lagerung

Frische Cranberries können Sie zwei bis drei Monate im Kühlschrank aufbewahren. Dazu können Sie die Früchte einfach in einen Frischhaltebeutel geben oder in der mit Belüftungslöchern versehenen Originalverpackung lassen. Sie können frische Cranberries aber auch einfrieren. Bei minus 18 Grad bleiben sie gut ein Jahr haltbar. Getrocknete Cranberries halten sich fast unbegrenzt, wenn man sie in der Originalverpackung oder in einem fest verschließbaren Gefäß aufbewahrt.

Vorbereitung

Der Umgang mit frischen Cranberries ist unkompliziert: Einfach gründlich waschen und gut abtropfen lassen, das wars schon.

Wenn Sie außerhalb der Saison keine frischen Cranberries bekommen, können Sie übrigens auch problemlos getrocknete verwenden. Weichen Sie dafür die Cranberries für etwa drei bis vier Stunden in Fruchtsaft ein. Sie saugen sich dabei langsam mit der Flüssigkeit voll und schmecken anschließend fast wie frische Cranberries, nur süßer.

Zubereitungstipps für Cranberries

Bei Cranberries gilt als Faustregel: Frische Beeren eignen sich wegen ihrer herben Säure perfekt für die herzhafte Küche, die getrockneten passen besonders gut zu Desserts, Müsli und Gebäck. Viele nehmen diese Variante aber auch gern für Gerichte wie Sauerbraten vom Hähnchen, bei denen ein geschmacklicher Mix aus süß und sauer erwünscht ist. Oft werden sie auch als Ersatz für Rosinen in Nussmischungen oder Rezepten eingesetzt.

In den USA gehört die Soße aus Cranberries zum Thanksgiving-Truthahn wie bei uns der Rotkohl zur Gans. Die süß-säuerliche dunkelrote Sauce passt aber auch toll zu anderen Fleischgerichten wie zum Beispiel zu Fasan, Rindfleisch oder Wild.

 
Das ist interessant: bei den getrockneten Cranberries sind Kalorien und Kohlenhydrate ca. 6-7 mal so hoch als bei den frischen - na klar, wird jeder sagen, das Wasser ist jetzt reduziert. Aber warum wird das Fett 14x so viel, die Balaststoffe aber nur um 1,2x so viel? Und warum sinkt sogar der Eiweißgehalt? Das muss eine sehr "schonende" Behandlung sein, das Trocknen, wenn das enthaltene Protein zerlegt wird. Und dann werden die leicht säuerliche Cranberries ja wohl sicher nicht mit Zuckersirup behandelt, oder gar mit Sonnenblumenöl besprüht (~1%)? Oder ist das die Erkärung für die wundersame Kalorienvermehrung? Sonst müssten nämlich die Trockenfrüchte auf ca. 8 bis 13% ihres Frischvolumens geschrumpft werden müssen, und jeder der bereits einmal getrocknete Cranberries gesehen hat kann erkennen dass das nicht stimmt.
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