Chicorée

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 05. Jan. 2023
So was Feines: Chicorée
So was Feines: Chicorée

Die Franzosen lieben den Chicorée so sehr, dass sie fast ihre gesamte Ernte selbst verspeisen. In Belgien baut man lieber gleich so viel an, dass es auch für den Export reicht. Nur bei uns führt das feine Gemüse eher ein Schattendasein. Dabei hat Chicorée kulinarisch und gesundheitlich einiges anzubieten!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Chicorée
  2. Das sollten Sie über Chicorée wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Chicorée-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Chicorée?
  5. Gesundheitsvorteile von Chicorée
  6. Einkaufs- und Küchentipps für Chicorée
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für Chicorée
  8. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Welche Gewürze passen zu Chicorée?
    2. Wie lange muss Chicorée gedünstet werden?

Infografik zu Chicorée

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Chicoree Warenkunde

Copyright: Brad Pict – stock.adobe.com

Chicorée...

  • ..hilft beim Abnehmen:
    Das Inulin im Chicorée hält den Blutzuckerspiegel stabil - das dämpft Hungergefühle und wirkt wie ein natürlicher Appetitzügler. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die Bitterstoffe. Außerdem liefert Chicorée kaum Fett und nur sehr wenige Kalorien.
  • ...stärkt das Immunsystem:
    Chicorée enthält große Mengen von Inulin. Dieser lösliche Ballaststoff „füttert“ die nützlichen Bifidusbakterien im Darm und wirkt so positiv auf die Abwehrkräfte. Der Vitamin-C-Gehalt von knapp 10 mg pro 100 g Chicorée unterstützt das Immunsystem zusätzlich.
  • ...senkt den Cholesterinspiegel:
    Wer zu viel LDL-Cholesterin im Blut hat, sollte öfter Chicorée genießen: Der lösliche Ballaststoff Inulin kann nämlich Fett binden und auf diese Weise den Cholesterinspiegel senken.
  • ...fördert die Sehkraft:
    Mit 572 Mikrogramm Vitamin A pro 100 g liefert Chicorée eine gute Portion des auch Retinol genannten Stoffs, der die Sehkraft der Augen stärkt und außerdem für schöne, gesunde Haut sorgt.
  • ...tut der Verdauung gut:
    Der in Chicorée reichlich enthaltene Bitterstoff Lactucopikrin fördert die Aktivität von Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Darm. 
  • ...liefert Mineralstoffe:
    Auch wenn es keine Mega-Mengen sind: Der Mineralstoff-Mix aus Calcium, Magnesium und Phosphor in Chicorée macht das Gemüse noch gesünder. Vor allem Zähne, Knochen, Muskeln und Nerven profitieren davon. 
  • ...lässt sich vielseitig einsetzen:
    Chicorée im Salat kennt fast jeder. Aber es gibt noch andere Zubereitungsmöglichkeiten. Chicorée schmeckt auch gedünstet oder mit Käse überbacken toll. Außerdem gibt er in Streifen geschnitten Pastasoßen oder Reisgerichten das gewisse Extra. Auch Smoothies werden mit Chicorée lecker und besonders gesund. 
  • ...kann zu bitter sein:
    Die Bitterstoffe in Chicorée machen ihn zwar super gesund, schmecken aber manchem zu intensiv. Wer es etwas milder mag, schneidet am besten den Strunk komplett heraus, denn darin steckt am meisten Lactucopikrin.  

Das sollten Sie über Chicorée wissen

Wenn es auf den Feldern zu kalt für die meisten Freiland-Gemüse wird, schlägt die Stunde des Chicorées: Vornehm blass kommen die schmalen Köpfe dann aus der Zucht in dunklen und speziell klimatisierten Räumen. Bekannt ist Chicorée bei uns schon lange: Im 19. Jahrhundert wurden seine Wurzeln getrocknet, geröstet und zu einem billigen Kaffee-Ersatz – dem Zichorienkaffee – verarbeitet. Dieser Kaffee wird auch Muckefuck genannt. Heute schätzt man die Wurzeln als Gemüse, setzt sie in Bassins mit erwärmtem Wasser und lässt daraus die Blätter treiben. Dabei herrscht absolute Dunkelheit, denn nur so behalten die zarten Kolben ihre vornehme Blässe.

Ausnahmen bestätigen mal wieder die Regel: Inzwischen gibt es auch roten Chicorée: Diese Kreuzung aus herkömmlichem Chicorée und Radicchio sieht nicht nur höchst attraktiv aus, sondern enthält weniger Bitterstoffe als weißer Chicorée.

Herkunft

Als Urahnin des Chicorée gilt die Wilde Zichorie, die in fast ganz Europa sowie in Nordafrika und im Orient wächst. Belgien, Frankreich und die Niederlande sind sozusagen die Weltmeister im Chicorée-Anbau. Die Belgier haben ihn übrigens erfunden, wenn auch durch Zufall: Im Jahr 1870 ließen Bauern Zichorienwurzeln in der Erde ihres Gewächshauses überwintern – und konnten wider Erwarten die zarten, bleichen Sprosse ernten.

Saison

Obwohl man Chicorée theoretisch rund ums Jahr anbauen könnte, ist er eher in der kalten Jahreszeit gefragt, wenn es wenig Frisches gibt. Chicorée ist ein Gemüse, das im Winter Saison hat, man kann ihn daher vor allem von Oktober bis April kaufen.

Geschmack

Weißer Chicorée hat eine angenehm herbe, bitter-süßliche Note und schmeckt schön zart. Roter Chicorée hat einen etwas milderen, aber dabei würzigen Geschmack.

Unsere liebsten Chicorée-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Chicorée-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Chicorée?

Aus gutem Grund kommt Chicorée in den meisten Diäten öfter auf den Tisch: Er zählt zu den kalorien- und fettärmsten Gemüsesorten überhaupt und gilt als Lebensmittel, das uns schlank macht. Dafür ist er jedoch ausgesprochen reich angesunden Inhaltsstoffen wie Vitamin A, B und C sowie Kalium, Phosphor, Kalzium und Magnesium.

Ernährungsexperten loben an Chicorée aber noch mehr, zum Beispiel die ebenfalls reichlich enthaltenen Bitterstoffe. Sie sind eine Wohltat für Magen und Darm. Auch sein Gehalt an Inulin zeichnet Chicorée aus. Dieser lösliche Ballaststoff ist als besonders günstig für eine gesunde Darmflora bekannt.

Nährwerte von Chicorée pro 100 Gramm  
Kalorien 14
Eiweiß 1 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 2 g
Ballaststoffe 1,1 g

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Einkaufs- und Küchentipps für Chicorée

Einkauf

Gute Qualität zeigt sich bei Chicorée durch makelloses Aussehen! Lassen Sie Chicorée mit braunen Stellen oder angewelkten Außenblätter lieber links liegen – auch eine starke Grünfärbung ist kein gutes Zeichen, sie spricht für einen sehr hohen Anteil von Bitterstoffen. Ob man große oder kleine Kolben wählt, ist Geschmackssache und vor allem eine Frage der Verwendung: Große Chicorée-Sprosse sind ideal zum Füllen und Überbacken; kleine, zarte eignen sich am besten für Salat oder zum Dünsten als Gemüsebeilage.

Lagerung

Verbrauchen Sie Chicorée möglichst rasch und heben Sie ihn bis dahin lichtgeschützt und kühl auf, sonst färben sich die weißen Blätter schnell grün. Länger als etwa 4 Tage sollte Chicorée nicht im Gemüsefach des Kühlschranks lagern.

Vorbereitung

Sand und Erde werden Sie wegen der speziellen Zuchtmethode nicht finden, insofern ist Chicorée höchst pflegeleicht. Kurz abspülen und putzen genügt vollkommen. Das haben Sie noch nie gemacht? Dann lassen Sie sich im Kochschulvideo von Cornelia Poletto zeigen, wie es geht! Wenn Sie die Bitterstoffe in Chicorée wenig schätzen, können Sie die Kolben auch einige Minuten in lauwarmem Wasser liegen lassen. Und wer es ganz mild mag, der entfernt am besten besonders großzügig das feste Herz vom Chicorée: Einfach die Kolben halbieren und dann den „Kegel“ auslösen.

Bereiten Sie Chicorée nie in Töpfen, Woks oder Pfannen aus Eisen oder Aluminium zu – er verfärbt sich darin schwarz!

Zubereitungstipps für Chicorée

Mit seinen Bitterstoffen ist Chicorée optimal als Begleiter oder Vorspeise von eher deftigen, schweren Wintergerichten wie Ente, Gans oder Eintopf. Auch Zitrusfrüchte passen perfekt zu Chicorée, denn Mandarinen oder Orangen – zum Beispiel in einem Salat – runden das typische Aroma schön ab und mildern die Bitterkeit. Apropos Salat: Chicorée lässt sich hervorragend mit Feldsalat oder anderen Blattsalaten mixen und roh genießen!

Eine leckere Beilage aus Chicorée ist im Handumdrehen gemacht: Einfach in Viertel oder Streifen schneiden und mit etwas Butter und Brühe bissfest dünsten.

FAQs – die häufigsten Fragen

Welche Gewürze passen zu Chicorée?

Zu den bitteren Blättern passt hervorragend weißer Pfeffer, aber auch exotischere Gewürze wie Curry oder Kardamom. Wem der bittere Geschmack weniger zusagt, kann auch mit etwas Zucker, Honig oder Fruchtsaft experimentieren.

Wie lange muss Chicorée gedünstet werden?

Damit der Chicorée seinen Biss nicht vollständig verliert, sollte er in Viertel oder Hälften geschnitten und nur einige Minuten angebraten werden. Dies passiert am besten am Anfang bei hoher Hitze, damit er auch etwas Farbe bekommt und weniger Wasser austritt.

 
Mich interessiert es wie viel Inulin in den Blättern von Chicoree enthalten ist. Man liest immer, dass die Wurzel sehr Inulin-Reich ist. Und leitet davon ab, dass man Chicoree essen soll. Gegessen werden aber die Blätter und nicht die Wurzel. Deswegen würde ich gerne wissen wie viel genau Inulin die Chicoree-Blätter enthalten und ob sie überhaupt Inulin enthalten.
 
Viel Info über Chicorée, hat mir sehr gut gefallen.
 
Für diese gute Information gebe ich 5 Punkte. Danke Heinz ziprath
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