Petersilie

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 21. Jun. 2023

Kein Wunder, dass Petersilie in ganz Europa eins der am häufigsten genutzten Kräuter ist: Es gibt kaum ein herzhaftes Gericht, zu dem das Kraut nicht passt. Dass man mit Petersilie auch eine dicke Portion wichtiger Nährstoffe ans Essen gibt, ist dabei eine willkommene Nebenwirkung.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Petersilie
  2. Das sollten Sie über Petersilie wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Petersilien-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Petersilie?
  5. Gesundheitsvorteile von Petersilie
  6. Einkaufs- und Küchentipps für Petersilie
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für Petersilie
  8. Zubereitungstipps für Petersilie
    1. Was ist der Unterschied zwischen glatter und krauser Petersilie?

Infografik zu Petersilie

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Petersilie Warenkunde

Copyright: iStock.com/DNY59

Petersilie...

  • ...schützt die Augen:
    Auch beim Provitamin-A-Gehalt liegt Petersilie mit rund 5300 Mikorgramm pro 100 Gramm ganz weit vorne. Beta-Carotin (Provitamin A, die Vorstufe von Vitamin A), das die Hornhaut vor dem Austrocknen schützt, wodurch das Risiko der Nachtblindheit verringert wird.
  • ...tut der Blase gut:
    Besonders glatte Petersilie enthält reichlich ätherische Öle; sie schmeckt darum auch deutlich aromatischer als die krause Sorte. Die wichtigsten dieser Öle sind Apiol (Petersilienkampfer) und Myristicin, die in der Naturheilkunde als wirksam bei Blasenentzündung und anderen Erkrankungen der Harnwege zum Einsatz kommen.
  • ...ist Balsam für die Zellen:
    Der Anteil von Vitamin E in Petersilie kann sich mit fast 3,5 Milligramm pro 100 Gramm ebenfalls sehen lassen. Er trägt entscheidend zum Schutz der Körperzellen vor schädlichen freien Radikalen bei.
  • ...hält das Immunsystem fit:
    Nur wenige andere Lebensmittel können es beim Vitamin-C-Gehalt mit Petersilie aufnehmen: Knapp 160 Milligramm des Fitmachers stecken in 100 Gramm, also weit mehr als der Tagesbedarf (110 Milligramm). Wer nur ab und zu etwas Petersilie übers Essen streut, hat davon allerdings nicht allzu viel. Mehr bringt es, frische Petersilie auch mal unter Salat zu mischen oder ein Pesto draus zu machen.
  • ...beruhigt den Magen:
    Die ätherischen Öle können außerdem bei Magenschmerzen helfen und auch einen gereizten Darm beruhigen. Außerdem lindert sie Sodbrennen und unangenehmes Völlegefühl. Und auch bei Verdauungsstörungen wie Blähungen oder Verstopfung kann sie helfen. Wer mag, brüht sich einfach einen Tee aus Petersilie: Eine Handvoll Blättchen mit 125 Milliliter kochendem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen, abseihen und ungesüßt trinken.
  • ...ist roh am gesündesten:
    Damit möglichst alles von den Vitaminen, ätherischen Ölen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen auf den Teller kommt, sollte man Petersilie erst direkt vor dem Essen frisch hacken und auf keinen Fall mitkochen.
  • ...kann Kranken schaden:
    Menschen mit einer Nierenerkrankung oder Herzrhythmusstörungen sollten auf Petersilie verzichten oder sie nur nach Rücksprache mit dem Arzt essen, weil ihnen das Apiol ebenfalls schaden kann.
  • ...kann für Schwangere riskant sein:
    Ab und zu dürfen auch werdende Mütter kleine Mengen gehackte Petersilie essen. Größere Mengen, zum Beispiel im Taboulehsalat, können für Schwangere aber riskant sein: Das Apiol in Petersilie kann die Gebärmutter beeinflussen, Wehen auslösen oder verstärken und schlimmstenfalls zur Fehlgeburt führen.

Das sollten Sie über Petersilie wissen

Petersilie wächst zwar überall auf der Welt, am beliebtesten ist das bis zu 50 Zentimeter hochwachsende Kraut aber in Europa, wo man sie sowohl glatt als auch kraus kennt. Beide Varianten haben ihre Vorteile: Petersilie mit krausen Blättern sieht dekorativer aus, Petersilie mit glatten Blättern schmeckt etwas intensiver, werden aber auch schneller welk. Die gekrauste Sorte ist erst durch eine Züchtung entstanden, um Verwechslungen mit der giftigen Hundspetersilie zu vermeiden.

Am besten schmeckt Petersilie von Frühsommer bis Spätherbst, wenn sie frisch vom Freiland beziehungsweise aus dem Garten kommt. In der übrigen Jahreszeit bekommt man Petersilie im Bund oder in Töpfe gepflanzt aus dem Unterglasanbau. Vor allem Topf-Petersilie unterscheidet sich von dem im Sommer und Herbst geernteten Kraut meistens stark: Die Blätter sind kleiner, heller und schmecken weniger intensiv.

Übrigens handelt es sich bei Petersilie nicht, wie manche meinen, um das Kraut der Petersilienwurzel. Beides ist natürlich sehr eng verwandt, trotzdem handelt es sich botanisch gesehen um zwei verschiedene Unterarten.

Herkunft

Petersilie stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum.

Saison

Vom Freiland gibt es Petersilie zwischen Mai und Oktober.

Geschmack

Petersilie schmeckt sehr würzig und aromatisch, dabei aber dennoch so unaufdringlich, dass sie praktisch jeder mag.

Unsere liebsten Petersilien-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Petersilien-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Petersilie?

Mit Petersilie kann man nicht nur toll würzen, ihm wird auch eine heilende Wirkung nachgesagt. Das Kraut hat seit Jahrhunderten einen festen Platz in der Naturmedizin, wo es traditionell zur Anregung von Appetit und Verdauung sowie zur Blutreinigung und Entwässerung genutzt wird. Als frisch aufgebrühter Tee soll Petersilie bei Blasen- und Nierenentzündung helfen. Umschläge aus Petersilienblättern machte man früher, um die Beschwerden bei Verstauchungen und Insektenstichen zu lindern. All das ist keineswegs Hokuspokus, denn in Petersilie stecken tatsächlich heilsame Substanzen und davon außerordentlich viele. Vor allem das ätherische Öl Apiol, das dem Kraut seinen Geschmack gibt, hat in normaler Dosierung heilsame Wirkung.

Passend dazu: Blasenentzündungen vorbeugen: Das können Sie tun

Für die gesundheitlichen Vorzüge von Petersilie sorgen außerdem beachtliche Mengen der Mineralstoffe Eisen und Calcium sowie Eiweiß und Vitamine. Beim Vitamin C gehört Petersilie mit 160 Milligramm pro 100 Gramm sogar zur oberen Liga. Aber auch der Gehalt an Betacarotin kann sich sehen lassen. Schon sieben Gramm fein gehackte Petersilie, also etwa 2,5 Esslöffel, decken circa ein Fünftel des Tagesbedarfs. 

Wenn Sie unter Mundgeruch leiden, sollten Sie frische Petersilie kauen! Die Kombination aus dem enthaltenen Chlorophyll und dem ätherischen Öl Apiol verleiht der Gewürzpflanze geruchsbindende Eigenschaften und damit einen angenehmen, frischen Atem.

Besonders interessant für alle mit erhöhtem Blutzucker: Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam fanden heraus, dass Petersilie gleich zwei Stoffe enthält, die sich positiv auf den Insulinstoffwechsel auswirken. Die beiden sekundären Pflanzenstoffe Luteolin und Apigenin sorgen aber gleichzeitig dafür, dass die Fettbildung in der Leber gehemmt wird (1).

Übrigens: Das Apiol in Petersilie wirkt – in sehr hoher Dosis genossen – giftig, und zwar ganz speziell auf die Gebärmutter (2). Im Mittelalter gaben die "weisen Frauen" ihren Kundinnen einen auf besondere Weise hergestellten Absud aus Petersilie als Auslöser für die Menstruation. Dieses Gebräu war so wirksam, dass es sogar als Abtreibungsmittel benutzt wurde, allerdings mit schrecklichen und oft tödlichen Nebenwirkungen (3). Aber keine Sorge: Wer Petersilie in üblichen Mengen verwendet, geht kein Risiko ein.

Nährwerte von Petersilie pro 100 Gramm  
Kalorien 53
Eiweiß 4,4 g
Fett 0,4 g
Kohlenhydrate 7,4 g
Ballaststoffe 4,2 g

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Einkaufs- und Küchentipps für Petersilie

Einkauf

Je frischer die Petersilie, desto höher der Genuss und umso mehr wertvolle Nährstoffe enthält sie. Achten Sie darum beim Kauf auf frische und tiefgrüne Blätter. Besonders gute, kräftige und obendrein preiswerte Petersilie bekommt man oft in türkischen Gemüseläden.

Lagerung

Wenn Sie Petersilie im Bund gekauft haben, sollten Sie diese am besten gleich beim Heimkommen unter fließendem Wasser abspülen, trocken schütteln und entweder gleich verarbeiten oder im Gemüsefach des Kühlschranks aufheben. Am besten hält sich das Kraut dort mehrere Tage frisch, wenn Sie es feucht locker in einen Gefrierbeutel geben, der unverschlossen bleibt.

Petersilie im Topf hält sich perfekt auf dem Balkon oder auf der sonnigen bis halbschattigen Fensterbank. Sie braucht regelmäßig Wasser, aber nur so viel, dass sie keine "nassen Füße" hat – sonst welken die Blätter schnell und werden gelb.

Vorbereitung

Nach dem Waschen und Trockenschütteln einfach die Blätter von den Stielen abzupfen und mit einem scharfen Messer in Streifen schneiden oder hacken. Nach dem Zerkleinern unbedingt gleich verwenden und die Petersilie nicht lange herumstehen lassen, sonst gehen Vitamine verloren.

Zubereitungstipps für Petersilie

Gerade wenn man den hohen Vitamingehalt des Krauts nutzen möchte, ist es eine gute Idee, auch mal in fremde Töpfe zu gucken. Der arabische Petersiliensalat oder eine Petersiliensuppe eignen sich zum Beispiel toll dazu, Genuss und gesundes Essen zu verbinden. Verwenden Sie die frischen Kräuter beim Kochen nicht nur blättchenweise, sondern ruhig auch mal bundweise, beispielsweise für Salat oder Eintöpfe. Nutzen Sie den hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt der Petersilie auch möglichst oft, um Tiefkühlgerichte, Konservengemüse und Ähnliches geschmacklich und gesundheitlich aufzupeppen.

FAQs - die häufigsten Fragen

Was ist der Unterschied zwischen glatter und krauser Petersilie?

Petersilie zählt zu den beliebtesten Küchenkräutern. Glatte Petersilie wird auch als italienische Petersilie bezeichnet. Sie ist aromatischer und intensiver im Geschmack als die krause Variante, allerdings auch empfindlicher und schneller welk. Krause Petersilie findet vor allem in der deutschen Küche Verwendung, zum Beispiel in der Frankfurter Grünen Sauce.

Bild des Benutzers Nico Wilbrandt
Hallo, ich essie sehr gerne Petersilie und zwar ziemlich viel. Ich schneide sie klein, tue etwas Olivenöl darüber und esse das ganze als Salat. Nun frage ich mich, ob ich wohl zu viel davon essen kann... Normalerweise esse ich etwa zwei bis drei mal in der Woche eine ganze Hand voll (also eine Hand voll, wenn sie klein geschnitten ist)... Ist das zu viel? Ich mag sie sehr und möchte nicht darauf verzichten, will mich aber auch nicht durch Übrekonsum vergiften...
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Lieber Nico Wilbrandt, bei werdenden Müttern kann zu viel Petersilie Wehen auslösen und die Milchproduktion gehemmt werden, weshalb gerade in dieser Zeit nicht zu viel Petersilie verzehrt werden sollte. Bei allen anderen wird ein Überschuss an Vitamin C letztlich vom Körper ausgeschieden, sodass Ihr Petersilien-Konsum kein Problem darstellt. Viele Grüße von EAT SMARTER
 
Hallo liebes Eat-Smarter-Team, die Vitamin A-Angabe in der Infografik ist mit der falschen Gewichtseinheit versehen. Die Petersilie hat 900 Mikrogramm (mcg oder µg) an Vitamin A, aber nicht 900 Milligramm (mg)! Beste Grüße
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