Mit Kirschsaft gegen Muskelkater
Eine US-Studie zeigt, dass Kirschsaft gegen Muskelkater helfen kann. EAT SMARTER verrät, wie es funktioniert!
Sportler sollten vor allem Sauerkirsch-Saft trinken. Darauf deutet eine Mini-Studie amerikanischer Wissenschaftler der Universität in Vermont hin. Die Sportler hatten vor und nach dem Training zweimal täglich mit Apfelsaft verdünnten Kirschsaft getrunken und wurden danach auf ihre Leistungsfähigkeit und auf Muskelschmerzen getestet. Für den positiven Effekt sind wohl Antioxidantien wie auch entzündungshemmende Stoffe im Kirschsaft verantwortlich. Die Forscher wollen als nächstes untersuchen, wieweit man mit Kirschsaft Arthritis und Gicht behandeln kann.
Muskelkater wird meistens durch die ungewohnte und dauerhafte Belastung von einzelnen Muskelpartien ausgelöst. Seine Ursache beruht jedoch nicht – wie lange Zeit angenommen – auf der im Muskel verbleibenden Milchsäure (Lactat), sondern auf Mikroverletzungen der Muskelfasern. Daraus können entzündliche Prozesse und Wassereinlagerungen folgen, die dann zum Anschwellen des Muskels führen. Den damit verbundenen Dehnungsschmerz bezeichnet man als Muskelkater.
In dem relativ unaufwendigen Test der Universität von Vermont erhielt die Hälfte der Probanden eine Art Placebo-Getränk, das mit Farbstoff, Geschmacksstoffen und Zucker versehen und so echtem Kirschsaft zum Verwechseln ähnlich war. Die Freiwilligen absolvierten ihre Übungen an einem Trainingsgerät, an dem sie ungewohnte Bewegungen auszuführen hatten. Die Wissenschaftler um Declan Connolly maßen vor und in den Tagen nach dem Training die Spannung, Bewegungsfähigkeit und Kraft der Muskeln. Auch ließen sie die Probanden mögliche Muskelschmerzen auf einer Skala von eins bis zehn bewerten. Alle Experimente wiederholten die Wissenschaftler zwei Wochen später, wobei nun alle Sportler, die zuvor den Kirschsaft getrunken hatten, das Placebo-Getränk bekamen.
Die Auswirkung zeigte, dass der Kirschsaft sich vor allem positiv auf die Muskelkraft auswirkte: Während sie bei den Placebo-Trinkern nach dem Training um 22 Prozent absank, fiel sie bei den Kirschsaft-Konsumenten nur um etwa 4 Prozent ab. Dieser schützende Effekt hielt noch 96 Stunden nach dem Training an. Auch bei den Muskelschmerzen zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Gruppen. So lag der durchschnittliche Schmerzindex mit Kirschsaft niedriger, und der Höhepunkt des Schmerzes war bereits nach 24 Stunden überschritten, während die Konsumenten des Placebo-Getränks erst nach 48 Stunden von einem Abklingen des Schmerzes berichteten.
Kirschsaft sei ein im Vergleich zu anderen Mitteln sehr effektives Getränk zur Vorbeugung und Behandlung von Muskelschäden, schließen die Forscher aus den Ergebnissen. Sie führen die Schutzwirkung auf die in dem Obst enthaltenen entzündungshemmenden Stoffe zurück.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass der Konsum von 45 Kirschen pro Tag nachweislich die Konzentration von Substanzen im Blut senkt, die bei Entzündungsreaktionen entstehen.
„Dieser Ergebnis lässt sogar vermuten, dass ein Kirschsaft-Getränk effektiv in der Behandlung von Arthritis und Gicht sein könnte und eine gefahrlose Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten darstellt“, meint Declan Connolly. Mehr: Universität von Vermont