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Tonkabohne

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 12. Jun. 2020

Der Name der Tonkabohne sorgt bei manchem für Verwirrung: Was ist denn das für ein neues Gemüse? Die Antwort ist einfach: Gar keins, denn tatsächlich ist die Tonkabohne ein Gewürz. Und was für eins – sogar Sterneköche schwärmen von dem unvergleichlichen Aroma!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Tonkabohnen wissen
    1. Saison 
    2. Geschmack
    3. Herkunft
  2. Unsere liebsten Rezepte mit Tonkabohne
  3. Wie gesund ist eigentlich Tonkabohne?
  4. Tonkabohne – gut zu wissen
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Tonkabohne
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Tonkabohnen
  7. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Tonkabohne – wie viel davon?
    2. Tonkabohnenzucker – was ist das?
    3. Was kosten Tonkabohnen?

Das sollten Sie über Tonkabohnen wissen

Noch kennen die Tonkabohne bei uns nur wenige, aber das könnte sich ändern. Denn wer sie einmal probiert hat, kommt aus dem Schwärmen kaum wieder heraus. Tatsächlich verströmen die Samen des bis zu 30 Meter hoch wachsenden Tonkabaums einen geradezu paradiesischen Duft. Dass die Tonkabohne auch bei uns langsam im Kommen und kultverdächtig ist, verdanken wir dem mit drei Sternen dekorierten Gourmetkoch Dieter Müller. Er soll als erster von mittlerweile zahlreichen Starköchen Deutschlands damit gewürzt haben soll.

Wer die Tonkabohne nur sieht, dürfte sich über die Begeisterung ihrer Kenner wundern: Die Früchte des zu den Schmetterlingsblütlern zählenden Baums sehen mit ihrer ledrigen dunklen Haut erstmal nach wenig aus. Um sie geht es aber auch gar nicht, denn wenn sie nach dem Reifen zur Erde fallen und aufgesammelt werden, ist man in Wahrheit auf den in ihrem inneren steckenden Samen aus, die eigentliche Tonkabohne.

Der in der Form an Mandeln erinnernde bis zu fünf Zentimeter lange Samen muss dann noch mehrere Monate trocknen, bevor er stückweise abgepackt und verkauft werden kann. Die Tonkabohne selbst sieht dann mit ihrer schwarz-braunen Haut und zahlreichen Runzeln zwar auch eher unscheinbar aus, doch das täuscht gewaltig.

Saison 

Da Tonkabohnen bei uns nur getrocknet zu haben sind, bekommt man sie zu jeder Jahreszeit.

Geschmack

Die meisten fühlen sich beim Geschmack von Tonkabohnen an Vanille, Karamell, Mandeln und Marzipan erinnert; auch eine Spur Süßholz lässt sich herausschmecken.

Herkunft

Die ursprüngliche Heimat der Tonkabohne liegt im nördlichen Südamerika, in den tropischen Regenwäldern am Amazonas, in Guyana und der Karibik.

In Venezuela waren Tonkabohnen bei den Eingeborenen Venezuelas sogar bis in die 40-iger Jahre des letzten Jahrhunderts offizielles Zahlungsmittel; bis heute gilt eine Tonkabohne im Portemonnaie dort als Garant für Geld und Glück.

Übrigens ist Venezuela nach wie vor (dicht gefolgt von) Nigeria das Land mit den größten Exporten von Tonkabohnen.

Unsere liebsten Rezepte mit Tonkabohne

Hier gelangen Sie zu allen Tonkabohne-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Tonkabohne?

Extrakte aus Tonkabohne gelten bei den Indios in Brasilien, Venezuela und Kolumbien als sehr wirksam bei Übelkeit, Husten und Asthma sowie bei Krampfzuständen. Außerdem kommt die Tonkabohne in der einheimischen Naturheilkunde auch als Herzstärkungsmittel zum Einsatz (1).

In der Aromatherapie nutzt man Tonkabohnen außerdem zur Linderung von Stress und zur Entspannung.

Tonkabohne – gut zu wissen

Manche misstrauen der Tonkabohne, weil sie von Natur aus unter anderem Cumarin enthält. Tatsächlich bestand lange der Verdacht, dass Cumarin leberschädigend und krebserregend wirkt (2).

Allerdings galt das nur für künstlich hergestelltes Cumarin und war nur bei sehr hoher Dosierung nachweisbar. Die European Food Safety Authority (EFSA) hat inzwischen Entwarnung gegeben: Wer täglich maximal 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilo Körpergewicht zu sich nimmt, braucht keine Schädigung zu befürchten.

Bei der Tonkabohne gilt: Selbst der größte Fan dürfte diese Dosis kaum erreichen, weil die wenigsten täglich mit dem Gewürz kochen dürften und man es außerdem ohnehin sehr sparsam benutzt.

Einkaufs- und Küchentipps für Tonkabohne

Einkauf

Bis vor einigen Jahren waren Tonkabohnen aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur in Apotheken zu haben. Inzwischen bieten aber auch deutsche Gewürzhersteller die Tonkabohne an, sodass man sie im gut sortierten Supermarkt findet. Aber auch wer im Internet sucht, wird fündig. Die Preise für Tonkabohne sind nicht gerade niedrig, allerdings kommt man mit einer Dose mit fünf Stück lange aus.

Lagerung

Damit sie ihr hinreißendes Aroma möglichst lange behält, braucht die Tonkabohne ein trockenes und kühles Plätzchen. Am besten bewahren Sie Tonkabohnen also in einer fest verschließbaren Dose oder in einem dunklen Schraubglas auf.

Vorbereitung

Zum Würzen ganze Tonkabohnen einfach auf der Muskatreibe fein abreiben.

Zubereitungstipps für Tonkabohnen

Wegen ihres an Vanille erinnernden Aromas kommt die Tonkabohne vor allem in der süßen Küche zum Einsatz: Parfaits, Cremes, Kuchen, Torten, Pralinen, Schokolade, Eiscremes und Puddings lassen sich damit perfekt aufpeppen.

Sterneköche schätzen Tonkabohne aber auch als Gewürz für herzhafte Gerichte wie feinen Fisch, Hummer und Cremesuppen. Ungewöhnlich, aber einen Versuch wert ist Tomatensauce mit einem Hauch Tonkabohne.

FAQs – die häufigsten Fragen

Tonkabohne – wie viel davon?

Beim Reiben der Tonkabohne ist die Dosierung einfach, hier empfiehlt es sich, zwischendurch abzuschmecken und zu testen. Beim Auskochen von Tonkabohnen in Milch oder Sahne reichen drei bis fünf Bohnen für einen Liter Milch.

Tonkabohnenzucker – was ist das?

Tonkabohnenzucker kann wie Vanillezucker eingesetzt werden. Dafür einfach gemahlene Tonkabohne mit Zucker mischen und die Zuckermischung zum Beispiel beim Backen verwenden.

Was kosten Tonkabohnen?

Da Tonkabohnen ein sehr edles Gewürz sind, kosten die kleinen Bohnen je nach Anbieter zwischen 10 und 25 Euro pro 100 Gramm.

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