Zuckerschoten

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 13. Okt. 2022
Die delikate Zuckerschote war schon im alten Rom sehr beliebt
Die delikate Zuckerschote war schon im alten Rom sehr beliebt

Mild im Geschmack, zart genug zum Rohessen und super bekömmlich: Kein Wunder, dass sogar Kinder auf Zuckerschoten stehen. Feinschmecker schätzen sie sowieso und gesund sind sie noch dazu.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Interaktive Infografik zu Zuckerschoten
  2. Das sollten Sie über Zuckerschoten wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Zuckerschoten-Rezepte
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Zuckerschoten
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  5. Zubereitungstipps für Zuckerschoten

Zuckerschoten...​

  • ...stärken das Immunsystem:
    Beim Vitamin C sind Zuckerschoten gut aufgestellt - schon 100 g decken unseren durchschnittlichen Tagesbedarf zu etwa 25 %. Eine Portion mit 150 g Zuckerschoten deckt mehr als ein Drittel des täglichen Bedarfs. Besonders günstig ist die Kombi mit dem ebenfalls relativ üppig enthaltenen Zink!
  • ...punkten mit Eiweiß:
    Mit gut 6,5 g Eiweiß können sich auch frische Zuckerschoten durchaus sehen lassen. Richtig viel Proteine haben allerdings getrocknete Zuckerschoten zu bieten: In 100 g stecken fast 30 g Eiweiß.
  • ...bieten Ballaststoffe:
    Zuckerschoten haben zwar längst nicht so viele Ballaststoffe wie andere Hülsenfrüchte. Trotzdem kann man mit einer großen 200-g-Portion (10 g Ballaststoffe) bereits ein Drittel der täglich empfohlenen Mindestmenge decken.
  • ...haben eine gute CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Zuckerschoten gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen. * Die CO2-Bilanz für dieses Lebensmittel wurde anhand von Vergleichswerten ermittelt.
  • ...sind gut bekömmlich:
    Anders als die meisten anderen Hülsenfrüchte wirken Zuckerschoten nicht blähend und bekommen auch Menschen mit empfindlichem Magen und Darm.
  • ...kann man roh essen:
    Zuckerschoten sind die einzigen Hülsenfrüchte, die man auch roh genießen kann. Das sollte man ruhig öfter nutzen und sie unter Salate mischen, denn im Rohzustand bekommt man von ihnen die größte Dosis an gesunden Inhaltsstoffen.
  • ...enthalten relativ viel Histamin:
    Wer auf Histamine mit Unverträglichkeitssymptomen reagiert, sollte Zuckerschoten mit Vorsicht genießen. Mancher verträgt sie in kleineren Mengen problemlos, bei anderen können sie Beschwerden verursachen.

Das sollten Sie über Zuckerschoten wissen

Ob man sie nun Zuckerschoten, Zuckererbsen oder Kaiserschoten nennt: Diese feinste Variante der Erbse hat ihren ganz besonderen Reiz. Seinen Zweitnamen „Kaiserschote“ trägt das Gemüse übrigens aus gutem Grund: Schon im späten Mittelalter kam diese feinste Variante der Erbse nur in den allerbesten Kreisen auf den Tisch. In England soll der Verzehr sogar per Gerichtsbeschluss von 1433 geregelt worden sein – nur wer mindestens Baron war, durfte Erbsen essen. König Ludwig XIV war sogar so begeistert von diesem Gemüse, dass er Teile des Louvre-Parks in einen Erbsen-Garten umfunktionieren ließ. Dem sogenannten Sonnenkönig verdanken wir letztlich also einen der größten kulinarischen Frühsommer-Genüsse: Erst er nämlich machte eine Gewohnheit daraus, Erbsen bzw. Zuckerschoten als frisches Gemüse zu essen. Bis dahin kannte man diese Hülsenfrüchte, die zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt gehören, zwar als Lebensmittel – aber nur im getrockneten Zustand.

Streng genommen erntet man sie zwar unreif, wenn sich die in den Hülsen steckenden Erbsen noch nicht entwickelt und darum nur Samenkorngröße haben. Aber genau das macht ihren Reiz aus: Man kann sie mitsamt der fleischigen, aber zarten und süß schmeckenden Hülse vernaschen. Außerdem spart man eine ganze Menge Arbeit, wenn man Zuckerschoten isst statt reife Erbsen auspalen zu müssen – auch das dürfte zu ihrer Beliebtheit beitragen.

Herkunft

Die genaue Herkunft der Zuckerschote ist bis heute umstritten, fest steht nur, dass seine Heimat im europäischen Raum liegt. Als sicher gilt jedoch, dass das Gemüse schon bei den alten Römern als „caulo rapa" bekannt und sehr beliebt war. In Deutschland wurde Zuckerschoten erstmals 1558 erwähnt; heute sind wir mit etwa 40.000 Tonnen jährlich die größten Erzeuger und haben gleichzeitig auch den größten Verbrauch innerhalb Europas.

Saison

Frische Zuckerschoten können Sie das ganze Jahr über kaufen. Während der kalten Jahreszeit kommen sie aus Ländern wie Ägypten, Kenia, den USA oder Zypern; im späten Frühjahr und im Sommer dagegen startet die Saison in Europa.

Geschmack

Wegen ihres hohen Zuckergehalts schmecken Zuckerschoten zwar deutlich nach Erbsen, aber dabei angenehm süß. Ihre Konsistenz besticht bei richtiger Lagerung und optimalem Erntezeitpunkt mit knackigem Biss.

Unsere liebsten Zuckerschoten-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Zuckerschoten-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Zuckerschoten?

Ja, es stimmt: Für ein Gemüse enthalten Zuckerschoten relativ viele Kalorien. Das ist aber kein Grund, auf diesen Genuss zu verzichten, denn dafür steckt fast kein Fett darin. Wer allerdings Low Carb bevorzugt, sollte beachten, dass Zuckerschoten relativ reich an Kohlenhydraten sind. Und sonst? Ganz klar grünes Licht für Zuckerschoten, denn wie alle frischen Erbsen sind sie bestens bekömmlich und verursachen im Gegensatz zu getrockneten Hülsenfrüchten auch keine Blähungen. Außerdem enthalten Zuckerschoten Mineralstoffe in nennenswerten Mengen und wie alle grünen Gemüse relativ viel Provitamin A, das günstige Effekte für die Sehkraft und eine gesunde Haut bringt.

Nährwerte von Zuckerschoten pro 100 Gramm  
Kalorien 58
Eiweiß 4 g
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 10 g
Ballaststoffe 1 g

Einkaufs- und Küchentipps für Zuckerschoten

Einkauf

Achten Sie bei frischen Zuckerschoten besonders auf das Aussehen und bevorzugen Sie eher kleine Schoten, die fest und knackig aussehen. Große Zuckerschoten schmecken weniger süß und haben dickere Fäden. Übrigens kann man mittlerweile Zuckerschoten auch aus der Tiefkühltruhe kaufen, und das sogar zu verhältnismäßig günstigen Preisen.

Lagerung

Wie bei allen jungen Gemüsen gilt auch für Zuckerschoten: Am besten zügig verbrauchen, damit Geschmack und Frische sowie Vitamine nicht leiden. Lagern Sie Zuckerschoten nur möglichst kurz im Gemüsefach des Kühlschranks, damit sie schön knackig bleiben. Allerdings eignen sich Zuckerschoten auch prima zum Einfrieren: Einfach nach dem Waschen und putzen ganz kurz in Salzwasser blanchieren, abgießen und abkühlen lassen und dann in Gefrierdosen füllen.

Vorbereitung

Das Vorbereiten von Zuckerschoten geht einfach und schnell: Einfach unter fließendem Wasser abspülen und anschließend gut abtropfen lassen. Mit einem Trick, den Sie in unserem Kochschulvideo sehen können, geht´s übrigens ganz besonders fix: Legen Sie jeweils 2-3 Zuckerschoten übereinander und schneiden Sie mit einem Messer die harten Stielenden und Blütenansätze ab. Zum Schluss eventuell vorhandene störende Fäden mit dem Messer vom Stielende bis zum Blütenansatz abziehen.

Zubereitungstipps für Zuckerschoten

Weil sie so schön knackig sind, mögen viele Zuckerschoten auch gerne roh – beispielsweise im Salat. Das ist im Prinzip auch kein Problem und nicht gesundheitsschädlich – die typische Süße von Zuckerschoten kommt allerdings erst zur Geltung, wenn man sie zumindest kurz gart.

Apropos „kurz“: Bei Zuckerschoten sollte das Garen schnell gehen. Am besten schmecken sie, wenn man sie nur 1-2 Minuten in kochendem Salzwasser blanchiert und dann sofort abgießt. Damit die appetitliche grüne Farbe erhalten bleibt, können Sie noch eine Prise Zucker ins Garwasser geben – oder Sie schrecken die Zuckerschoten nach dem Blanchieren in Eiswasser ab. Nicht zuletzt die knappe Garzeit macht Zuckerschoten übrigens zum idealen Gemüse in der Asia-Küche, also für Gerichte, die nur kurz bei starker Hitze in Wok oder Pfanne gegart werden. Außerdem passen die zarten Zuckerschoten natürlich perfekt zu allen feinen Gerichten und zur leichten, knackigen Frühjahrs- und Sommerküche.

Bild des Benutzers Mathias Wabro
Sehr interessant, die CO2 Bilanz bei Zuckerschoten aus Simbabwe oder Guatemala sieht allerdings ganz anders aus. Die kommen zum Teil mit dem Flugzeug.
 
Interessant geschildert. Gut verständlich. Nicht so Bierernst und auch nicht trocken der Text.
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