Die extremsten Ernährungsformen und ihre Anhänger
Manche Menschen ernähren sich extrem – sie verzichten auf Gekochtes, Gekauftes oder essen nur Fallobst, aus Protest oder zur Fettverbrennung. EAT SMARTER stellt die fünf härtesten Ernährungsformen vor.
Inhaltsverzeichnis
- Freeganer: Essen aus dem Müll
- Frutarier: Nur Obst, das von den Bäumen fällt
- Warrior-Diät: Speisen, wenn es dämmert
- Kalorienrestriktion: Kalorienverzicht für ein längeres Leben
- Wissen zum Mitnehmen
Schlemmen nach Herzenslust – das gilt nicht für alle Menschen. Immer wieder finden sich Gruppen, die strikte Ernährungsregeln einhalten. Meist folgen Sie dabei einer Ideologie, zum Beispiel dem Tierschutz oder dem Wunsch nach ewiger Jugend.
Manchmal ist der Ernährungsstil aber auch ein Protest an der Gesellschaft. Dass diese Ernährungsformen gesund sind, ist nicht unbedingt gewährleistet, die meisten Experten raten sogar davon ab. EAT SMARTER stellt fünf extreme Ernährungsformen vor, rät aber vom Ausprobieren ab.
Freeganer: Essen aus dem Müll
Sie essen das, was andere wegwerfen. Dabei sind es nicht unbedingt finanzielle Nöte, die die Freeganer an die Müllcontainer treiben, es ist der Protest gegen die Wegwerfgesellschaft. Immerhin landen pro Jahr und Kopf etwa 100 Kilogramm Lebensmittel im Müll, obwohl vieles davon noch genießbar ist.
Freeganer besorgen sich nicht nur Lebensmittel aus dem Müll, sie greifen auch zu weggeworfener Kleidung oder entsorgten Elektroartikeln. Die Anhänger bezeichnen sich selbst als Aktivisten, die sich durch ihre Aktionen gegen Überproduktion, Ausbeutung und Massentierhaltung auflehnen.
Frutarier: Nur Obst, das von den Bäumen fällt
Weil sie Tieren und Pflanzen kein Leid zufügen wollen, ernähren sich Frutarier ausschließlich von Früchten. Aber auch hier machen sie klare Ausnahmen: Frutarier essen lediglich die Sorten Obst, bei denen nach der Ernte die Pflanze weiterlebt.
Somit sind auch alle Getreidesorten und Wurzelgemüse (wie Karotten, Rote Bete und Rettich) tabu. Neben Obst essen die Anhänger nur noch Nüsse und Samen. Frutarier glauben, durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel im Einklang mit der Natur zu leben.
Eine besonders außergewöhnliche Form der Frutarier ernährt sich ausschließlich von Fallobst, also von Obst, dass bereits heruntergefallen ist. Denn ihrer Meinung nach wird den Pflanzen beim Pflücken Schmerz zugefügt. Experten raten von dieser äußerst einseitigen Ernährung ab. Denn das Risiko für Protein- und Nährstoffmangel sei hoch.
Warrior-Diät: Speisen, wenn es dämmert
Kein Frühstück, kein Mittagessen, dafür abends dann das große Fressen. Die Anhänger der Warrior-Diät versprechen sich davon ein aktives, gesundes und schlankes Leben. Das Prinzip: Durch das Fasten während des Tages wird der Körper in eine Hungerphase versetzt. So soll das menschliche Nervensystem angeregt werden und der Stoffwechsel auf Hochtouren laufen.
Beim abendlichen Schlemmen soll das Nervensystem dann auf eine andere Weise angeregt werden und für Ruhe, Regeneration und Erholung sorgen. Gesunde Lebensmittel mit viel frischem Gemüse sind dabei Pflicht, so dass alle Nährstoffe in ausreichender Menge zugeführt werden. Die „Diät der Krieger“ ist laut Gründer Ori Hofmeker keine kurzfristige Schlankheitskur, sondern eine langfristige Ernährungsumstellung.
Mittagstief und Blutzuckerschwankungen sollen dabei der Vergangenheit angehören. Hofmeker begründet die Warrior-Diät auf der Evolutionstheorie: Unsere Vorfahren konnten oft nur eine Mahlzeit am Tag zu sich nehmen. Ob diese Ernährungsweise aber wirklich förderlich ist, ist umstritten.
Rohköstler: Die Freunde der rohen, kalten Gerichte
„Iss roh, dann wirst Du froh. Iss kalt, dann wirst Du alt“ – so lautet das Motto von Rohköstlern, denn sie essen ausschließlich unerhitzte Lebensmittel. Alles, was über 40 Grad Celsius erhitzt wurde, gilt als zerkocht, vitaminfrei und schädigend. Nahezu alle verarbeiteten Lebensmittel werden daher gemieden.
Aber auch Kartoffeln, Reis und Hülsenfrüchte gehören nicht auf den Teller, da sie erst gekocht werden müssen, ehe man sie essen kann. Im Supermarkt finden Rohköstler eigentlich nur in der Obst- und Gemüseecke das passende Essen. Daneben bleiben nur noch Kräuter, Öle, Nüsse, Samen und Oliven übrig. Viele Rohköstler leben fleischfrei, einige essen aber auch kaltes Fleisch wie Schinken und Tatar.
Hinter dem Verzicht steckt eine Ideologie: Rohköstler glauben, dass sie durch ihre Ernährung Krankheiten vermeiden können. Experten hingegen halten die Ernährungsform eher für ungesund, sie soll zu Vitamin- und Nährstoffmängeln führen. Auch werden Krankheitserreger nicht mehr abgetötet, wie es durch Kochen der Fall ist.
Kalorienrestriktion: Kalorienverzicht für ein längeres Leben
Bei dieser extremen Ernährungsform wird die tägliche Kalorienaufnahme um bis zu 50 Prozent reduziert. Anhänger glauben, dass sie dadurch länger und gesünder leben. Nahrungsergänzungsmittel, regelmäßige ärztlichen Tests und eine gezielte Lebensmittelauswahl sollen Mangelerscheinungen vorbeugen.
Auf den Teller kommen lediglich Nahrungsmittel mit vielen Vitaminen und Mineralien, wie Gemüse und Vollkornprodukte. Weißmehl und Zucker sind tabu. Ausgangspunkt dieser Ernährungsweise sind Studien, die an Mäusen durchgeführt wurden. Ob eine Kalorienrestriktion auch dem Menschen zu einem längeren Leben verhilft, ist bisher wissenschaftlich nicht belegt.
Wissen zum Mitnehmen
Extreme Ernährungsformen folgen oft ideologischen oder gesundheitlichen Motiven, sind aber meist umstritten und können Mangelerscheinungen verursachen. Freeganer leben aus Protest von weggeworfenen Lebensmitteln, Frutarier essen nur Früchte, Nüsse und Samen, oft nur Fallobst.
Die Warrior-Diät verzichtet tagsüber auf Mahlzeiten und erlaubt eine große Abendmahlzeit, während Rohköstler ausschließlich ungekochte Lebensmittel konsumieren. Bei der Kalorienrestriktion wird die Nahrungsaufnahme stark reduziert, Zucker und Weißmehl sind tabu, um angeblich länger und gesünder zu leben, was jedoch wissenschaftlich nicht gesichert ist.
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