Chili

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 24. Jan. 2022

Heiß, heißer, am heißesten: Chili gibt es in diversen Farben und vor allem Schärfegraden. Die Schärfe macht die Schoten super gesund. Für Ungeübte empfiehlt sich allerdings, es langsam anzugehen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Chillipulver
  2. Infografik zu Chilipulver
  3. Das sollten Sie über Chili wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  4. Unsere liebsten Chili-Rezepte
  5. Wie gesund ist eigentlich Chili?
  6. Chili: gut zu wissen
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für Chili
  8. FAQs - die häufigsten Fragen
    1. Warum soll ich die Kerne aus Chilischoten entfernen?
  9. Wissen zum Mitnehmen

Infografik zu Chilischoten

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Copyrightt: karandaev – stock.adobe.com

Chilischoten...

  • ...wirken schmerzstillend:
    Ob Kopfweh, Muskelkater oder Nervenschmerzen: Chilischoten können helfen, wenn man schmerzende Stellen damit behandelt. Das bestätigen nicht nur Heilpraktiker und Naturheilkundler, sondern längst auch Mediziner der "alten Schule". Aber Achtung: Chili niemals auf offene Wunden oder Verletzungen bringen!
  • ...regen die Sinne an:
    Nichts Essbares wirkt so aufregend wie die Chilischote: Ihre beißende Schärfe löst Schmerz aus – lässt er nach, reagiert der Körper mit der Ausschüttung von Endorphinen. Diese Stoffe machen euphorisch; die Schärfe kurbelt außerdem die Durchblutung (unter anderem im Unterleib) kräftig an.
  • ...wirken als sanfter Fatburner:
    Der Scharfmacher Capsaicin in Chilischoten bringt nicht nur den gesamten Stoffwechsel auf Touren; er kann auch vorübergehend die Fettverbrennung im Körper ankurbeln. Dabei gilt die Devise: je schärfer die Schote, desto höher der Effekt.
  • ...wirken wie eine Klimaanlage:
    Wenn es heiß wird, sind Chilischoten ein echter Geheimtipp. Ihre Schärfe bringt uns nämlich so richtig ins Schwitzen - und kühlt danach wunderbar ab, weil der Schweiß auf der Hautoberfläche dann langsam verdunstet.
  • ...regen die Verdauung an:
    Wer oft mit Chilischoten würzt, hat selten Probleme mit der Verdauung. Das Capsaicin darin bringt nämlich unter anderem auch einen eher trägen Darm wieder in Schwung.
  • ...töten Keime ab:
    Die Bitter- und Scharfstoffe der kleinen Schoten sind in der Lage Krankheitserregern wie Bakterien und Pilzen den Kampf anzusagen. Daher wirken sie antibakteriell und können Keime sowohl im Essen selbst, als auch im Verdauungstrakt unschädlich machen. Da scharfes Essen darüber hinaus auch die Speichelproduktion anregt, hat es gleichzeitig einen positiven Effekt auf die Mundhygiene. In Kombination mit ihrem hohen Vitamin C Gehalt sind sie ein optimaler Immunstärker!
  • ...reizen die Schleimhäute:
    Capsaicin heizt dem Körper richtig ein, denn es ist der Stoff, der für die Schärfe verantwortlich ist, obwohl er selbst keinen Geschmack hat – er reizt lediglich die Nervenenden, die Schmerz- und Wärmeimpulse wahrnehmen und sorgt daher für ein Gefühl von intensiver Hitze. Wer einen empfindlichen Magen hat, genießt Chilischoten besser mit Vorsicht und greift zu den größeren. Denn fast immer gilt: je kleiner die Chilischote, desto mehr Capsaicin enthält sie, am meisten steckt übrigens an den Kernen. Falls ein mit Chilischoten gewürztes Essen doch mal allzu scharf im Mund brennt, bloß kein Wasser zum Löschen trinken! Ein gutes Gegenmittel sind dagegen Milchprodukte wie Joghurt. Lebensmitteltechniker der Hochschule Fulda empfehlen: 1 Scheibe Toastbrot mit Mascarpone bestreichen und langsam essen.
  • ...können schädlich sein
    Achtung: Ein Zuviel der Schärfe, genauer genommen des Capsaicins, kann kritisch sein und gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringen. Eine überhöhte Zufuhr kann beispielsweise zu Übelkeit, schmerzhaftem Erbrechen und Bluthochdruck führen. Besonders Kinder sind hier gefährdet, da sie empfindlicher reagieren können und unter Umständen lebensbedrohlich gefährdet sind.

Infografik zu Chilipulver

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Chilipulver...

  • ...erhöht die Fettverbrennung:
    Das Capsaicin in Chilipulver bringt nicht nur den gesamten Stoffwechsel auf Touren; es kann in größeren Mengen auch vorübergehend die Fettverbrennung im Körper ankurbeln.
  • ...kühlt bei Hitze:
    Mexikaner essen Chilipulver besonders gerne bei 35 Grad im Schatten und zwar nicht obwohl, sondern weil seine Schärfe stark ins Schwitzen bringt. Eingeweihte wissen nämlich: Der Schweiß verdunstet auf der Haut und bringt so einen angenehmen Kühlungseffekt.
  • ...hebt die Stimmung:
    Müde, lustlos, gestresst? Auch da kann Chilipulver helfen. Seine Schärfe löst beim Essen einen Schmerz aus, den der Körper mit dem Ausschütten von Endorphinen besänftigt. Das Gute: Diese körpereigenen Opiate bringen Glücksgefühle.
  • ...kann beim Abnehmen helfen:
    Das häufige Würzen mit Chilipulver ist eine super Idee für Figurbewusste, denn das darin enthaltene Capsaicin bringt den gesamten Stoffwechsel auf Touren.
  • ...regt die Verdauung an:
    Wer oft mit Chilipulver würzt, hat eher selten Probleme mit der Verdauung. Das Capsaicin darin bringt nämlich u.a. auch einen trägen Darm wieder in Schwung.
  • ...killt Keime:
    Dass man in heißen Regionen viel mit Chilipulver würzt, hat aber noch einen weiteren guten Grund: Die Schärfe kann auch krank machende Keime ausbremsen und daher vor Lebensmittelvergiftungen schützen.
  • ...bekommt nicht jedem:
    Dass man für Kinder nicht mit Chilipulver würzt, dürfte klar sein. Aber auch Erwachsene mit empfindlichem Magen tasten sich besser langsam heran bzw. sollten beim Würzen mit Chilipulver ihre Dosis nur langsam steigern.

Das sollten Sie über Chili wissen

Wer glaubt, Chili sei einfach nur scharf, liegt falsch. Die roten, gelben, orangefarbenen oder grünen Verwandten der Paprikaschote können je nach Dosierung sogar feinste Geschmacksnuancen hervorlocken. Bester Beweis dafür ist die Tradition der Azteken, die mit Chili ihre Schokolade gewürzt haben sollen.

Der Schärfegrad von Chili hängt vom Gehalt an Capsaicin ab. In fein abgestimmter Dosis macht der Stoff die Zunge keineswegs taub, sondern besonders feinfühlig und regt das Geschmacksempfinden an.

Den Gehalt an Capsaicin misst man seit rund 100 Jahren in sogenannten Scoville-Einheiten und ordnet Chili danach auf einer Skala ein:

  • Stufe 0 – 2 = Diese entspricht 100 bis 1.500 Scoville-Einheiten und gilt als mild, was relativ ist: Die meisten Europäer empfinden sogar 20 Scoville-Einheiten als scharf.
  • Stufe 3 – 5 = 1.500 bis 15.000 Scoville-Einheiten bezeichnet man als scharf. Auf dieser Stufe stehen zum Beispiel die meisten gängigen Chilisaucen.
  • Stufe 6 –  8 = 15.000 bis 100.000 Scoville-Einheiten gilt auch unter geübten Chili-Essern als sehr scharf.
  • Stufe 9 – 10 =  100.000 bis 200.000 Scoville-Einheiten läuft unter extrem scharf und treibt sogar routinierten Chilifans Tränen in die Augen.

Es geht auch noch eine Stufe höher, aber bei mehr als 200.00 Scoville-Einheiten müssen selbst die meisten Mexikaner passen.

Leider ist es trotz Einheiten und Skala gar nicht so einfach, die richtige Chili zu erwischen, denn der Gehalt am Scharfmacher Capsaicin kann je Anbaubedingungen sehr unterschiedlich sein. Eine Faustregel hat sich allerdings als praktisch erwiesen: Je kleiner die Chili, desto schärfer ist sie meistens auch!

Herkunft

In Süd- und Zentralamerika baut man Chilischoten schon seit 5.000 Jahren an. Von dort stammen auch einige der schärfsten Schoten.

Saison

Frische Chili bekommt man das ganze Jahr über aus Importen. Auch getrocknete Chili im Ganzen, in Flocken oder gemahlen ist jederzeit erhältlich.

Geschmack

Chili schmeckt je nach Sorte und Größe von herzhaft und pikant über feurig bis zu brennend scharf.

Unsere liebsten Chili-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Chili-Rezepten

Wie gesund ist eigentlich Chili?

Gelobt sei, was scharf ist. Wer Chili mag und verträgt, kann damit einiges für seine Gesundheit bewirken. Vor allem fördert Chili die Durchblutung und regt den Kreislauf an. Das ist der Grund, weshalb pharmazeutische Hersteller Schmerzpflaster und durchblutngsfördernde Salben mit Capsaicin produzieren. Besonders bei Hitze wirkt Chili dabei wie eine körpereigene Klimaanlage. Je schärfer die Schoten, desto mehr gerät man ins Schwitzen. Genau das führt dann sehr schnell zu einem angenehmen Abkühlungseffekt, wenn sich durch das Capsaicin die Hautgefäße erweitern und der Schweiß beim Austreten verdunstet.

In tropischen Ländern ist Chili nicht zuletzt deshalb so beliebt. Hinzu kommt, dass die Schoten antibakterielle Wirkung haben und so vor Durchfall, Erkältung und anderen durch Bakterien verursachte Beschwerden helfen. Weil Capsaicin die Schleimhäute stark durchblutet, nutzen viele Chili auch als Hausmittel bei einer verstopften Nase und fest sitzendem Husten.

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Wer es mit Chili übertreibt oder seine Schärfe grundsätzlich nicht verträgt, kann allerdings unangenehme Nebenwirkungen erleben. Magenempfindliche und Menschen mit einem Reizdarmsyndrom lassen lieber ganz die Finger von Chili, denn Capsaicin kann Schleimhäute stark reizen und ihnen sogar schaden.

Empfindliche reagieren schon auf eine nur mild mit Chili gewürzte Mahlzeit mit Tränen und kräftig laufender Nase. Fast jeder Mensch bekommt Hautreizungen, wenn er mehr als eine der scharfen Chili-Schoten mit bloßen Händen schält und diese klein schneidet. Im Übermaß genossen kann Chili den Schleimhäuten schaden, im schlimmsten Fall sind sogar regelrechte Verbrennungen möglich. Unbedingt aufpassen, dass Kinder bereits aufgeschnittene Chilischoten nicht berühren und sich danach ins Auge fassen, denn das reizt höllisch!

Nährwerte von Chili pro 100 Gramm  
Kalorien 38
Eiweiß 2 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 7 g
Ballaststoffe 3,6 g

Einkaufs- und Küchentipps für Chili

Einkauf

Wenn Sie es nicht allzu scharf mögen, sollten Sie große Chilischoten auswählen. Umgekehrt greifen Sie besser zu sehr kleinen Chilis, wenn Sie viel Schärfe möchten.

Lagerung

Frische Chili hält sich im Gemüsefach des Kühlschranks eine Woche oder länger. Getrocknete Chili sowie Chiliflocken und gemahlene Chili behalten viele Monate lang Geschmack und Schärfe, wenn man sie gut verschlossen und vor Wärme geschützt aufbewahrt.

Vorbereitung

Beim Putzen und Kleinschneiden von frischen Chilischoten sollten Sie Handschuhe tragen, damit das Capsaicin nicht auf der Haut brennt. Von diesem Stoff steckt übrigens am meisten in den Kernen, darum sollten Sie diese am besten nicht mitverwenden, wenn Sie es milder mögen.

Zubereitungstipps für Chili

Falls Sie nicht zu den ganz geübten Chili-Essern gehören, lassen Sie es langsam angehen und dosieren Sie Chili zunächst sparsam. Um festzustellen, wie scharf frische Chili ist, können Sie vorsichtig an einem Stück davon lecken. Bei getrockneter Chili ist Vorsicht besonders angebracht: Sowohl Flocken als auch Pulver sind extrem scharf, da die Kerne mit verarbeitet werden!

Übrigens: Hat man sich doch mal vertan und die Chili ist schärfer als gedacht, ist Wasser als "Löschmittel" fatal, da es das Brennen im Mund verstärkt. Besser geeignet sind Milch, Bier oder Wein, weil Fett und Alkohol das Capsaicin lösen können.

FAQs - die häufigsten Fragen

Warum soll ich die Kerne aus Chilischoten entfernen?

Es ist nicht zwingend erforderlich, die Kerne aus einer Chilischote zu entfernen, wenn man gerne scharf isst. Fälschlicherweise werden die Kerne häufig als besonder scharf wahrgenommen, dabei enthalten sie selbst keine scharfmachenden Stoffe (Capsaicin). Das meiste Capsaicin steckt in der sogenannten Plazenta, die Stelle, an der die Kerne hängen, und wird somit zusammen mit den Kernen entfernt. Daher wird häufig empfohlen, die Kerne aus der Schote zu entfernen.

Wissen zum Mitnehmen

Mit Chili kann man, je nach Sorte, Gerichten eine mild bis brennend scharfe Note geben. Gleichzeitig hebt Chili den Geschmack anderer Zutaten hervor und gibt dem Ganzen eine pikante Würze. Gesundheitlich hat Chili einen Wert als Kreislaufanreger und ist eine Hilfe bei Schnupfen, weil die Schärfe die Durchblutung der Schleimhäute fördert.

 
Salü Katrin und natürlich auch das ganze EatSmarter Team, erstmal ein guter Bericht über die Wirkung und Nebenwirkung von leckeren Chilis. Einen kleine Einwand gegenüber Deiner Berichterstattung habe ich jedoch. Die schärfte befindet sich nicht, wie von Dir behauptet, in den Kernen sondern in der Plazenta (dem weissen, schwammigen Teil im Fruchtinneren) und der Scheidewände. Das Fruchtfleisch enthält ebenfalls eine gewisse Schärfe aber vor allem die Aromen. In den Samen befinden sich, entgegen den weitläufigen Meinungen, so gut wie keine Schärfe. Liebe Grüsse aus der Schweiz, richie
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