Dr. Ingo Froböse
Energie für den Tag

Warum das Frühstück so wichtig ist

Von Prof. Dr. Ingo Froböse
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Gedeckter Frühstückstisch mit Tee

Nicht umsonst wird das Frühstück als wichtigste Mahlzeit des Tages bezeichnet: Wer ohne den richtigen "Treibstoff" aus dem Haus geht, hat nicht genug Energie für den Tag. Und auch für eine schlanke Linie ist ein ausgewogenes Frühstück wichtig, erklärt Professor Ingo Froböse.

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Fast 50 Prozent der Grundumsatzkalorien verbraucht Ihr Körper in der Nacht. Wenn wir morgens aufwachen, braucht er daher schnell Energie in Form von Kohlenhydraten. Wenn Sie das Frühstück weglassen oder es aus wenig geeigneten Baustoffen zusammenstellen, senkt der Stoffwechsel den Grundumsatz ab. Daher ist es um so wichtiger, dass Sie Ihrem Körper morgens das geben, was er braucht, denn Ihr Gehirn, Ihre Muskeln und Ihre Organe bedürfen dieser Energie, um zu funktionieren. Wenn Sie, wie viele Menschen, morgens keinen Appetit haben, versuchen Sie spätestens zwei bis drei Stunden nach dem Aufstehen etwas zu frühstücken.

Morgens braucht der Körper Kohlenhydrate

Schüssel mit Müsli Kohlenhydrate sind der wichtigste Brennstoff für die Muskeln, aber besonders auch für das Gehirn – es kommt ohne sie gar nicht in Schwung. Allein das Gehirn benötigt pro Tag etwa 120 Gramm Glukose, und diese sollten Sie ihm zum Großteil bereits am Morgen geben.

Meine Empfehlung: Nehmen Sie 50 bis 60 Prozent Ihrer täglichen Kohlenhydratration bereits beim Frühstück zu sich. Decken Sie sich morgens den Tisch schön und genießen Sie in Ruhe – wenn nötig, stehen Sie dafür eine Viertelstunde früher auf. Ideal sind Brot – am besten aus Vollkorn –, Marmelade mit mindestens 70 Prozent Fruchtanteil, Honig und Müsli mit Obst.

Essen Sie zum Frühstück gute Fette

Schüssel mit Joghurt und HeidelbeerenAuf Fett sollten Sie morgens keinesfalls verzichten. Im Gegenteil – Sie können es jetzt sogar guten Gewissen genießen! Das Butterbrot oder das Müsli mit Vollmilchjoghurt kurbelt die Fettverbrennung an.

Eine Studie der University of Alabama belegt diese Zusammenhänge: Die Hintergründe sehen die Forscher darin, dass die beiden wichtigsten Stoffwechselaktivitäten – der Kohlenhydrat- und der Fettstoffwechsel – durch fette am Morgen angetrieben werden. Dieser Effekt hält den ganzen Tag über an. Außerdem ist der Körper auf diese Weise besser in der Lage, vom Fettstoffwechsel auf den Kohlenhydratstoffwechsel umzuschalten. Die Fettmenge beim Frühstück sollte bereits etwa 30 Prozent Ihres täglichen Gesamtbedarfs (bezogen auf das Fett) ausmachen.

Eiweiß: Wichtiger Frühstücks-Baustein

Hart gekochtes Frühstücksei, aufgeschlagenEiweiß ist ein äußerst wichtiger Baustoff für das Gehirn und die Muskeln. Nur mit seiner Hilfe bleiben diese Strukturen leistungsfähig. Die essenziellen Aminosäuren des Eiweißes sind ein regelrechtes „Doping“, denn der Organismus kann diese Nährstoffe nicht selber produzieren.

Sie sorgen dafür, dass der Körper den ganzen Tag leistungsfähig bleibt. Eier, Frischkäse, Quark, Milch und Joghurt ergänzen Ihre Morgenmahlzeit um wichtige Nährstoffe für die Verdauung, die Entgiftung und die Zellreparatur und sollten daher nicht fehlen.

In diesem Sinne: Guten Appetit!
Ihr Ingo Froböse

 
Abends will ich bei 16:8 nicht weglassen: gemeinsame Zeit mit Partner - bleibt also nur Frühstück weglassen. Doch schlecht?
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Lieber John Eck, bei der 16:8-Methode ist es Ihnen überlassen, ob Sie das Abendessen oder das Frühstück ausfallen lassen. Entscheidender ist, die 16 stündige Pause einzuhalten. Es kommt aber auch immer bisschen darauf an, was Sie als Person "mitbringen". Beispielsweise verzichten Menschen mit einer gestörten Glukosetoleranz oder Diabetes besser auf das Abendessen, nicht aber auf das Frühstück. Zudem geht es in diesem Artikel nicht um das Fasten an sich – und auch nicht jede Person sollte fasten. So fahren etwa Menschen mit Migräne, Reflux oder einer Magenschleimhautentzündung besser, wenn sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen. Bei Fragen wenden Sie sich sonst gerne an Ihren Arzt. Viele Grüße von EAT SMARTER
 
Mich würde die Quelle zum gelb markierten Text interessieren.
 
Wie ist es z.B. mit dem intermittierenden Fasten? Dabei wird (inkl. Nachruhe) bspw. 16h gefastet und anschließend 8h "normal" gegessen. Nach allem, was ich gelesen habe, soll diese Ernährungsform weder die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, noch sonstwelche negative Auswirkungen auf gesunde Menschen haben. Zudem scheinen es viele so zu praktizieren und sich damit gut zu fühlen. Ein Statement hierzu von Prof. Froböse wäre interessant. (Eventuell auch zu Formen wie der Renegade Diet, bei Sportlern dann Carb Backloading, etc.)
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