Paranüsse
Bevor Paranüsse bei uns auf dem Teller landen, ist eine Menge Aufwand und ganz viel Geduld nötig. Die lohnt sich aber auf jeden Fall, denn die knackigen Exoten aus dem tropischen Regenwald schmecken köstlich. Und gesund sind sie auch noch!
Inhaltsverzeichnis
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Das sollten Sie über Paranüsse wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Paranuss-Rezepte
- Wie gesund sind eigentlich Paranüsse?
- Gesundheitsvorteile von Paranüssen
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Einkaufs- und Küchentipps für Paranüsse
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Paranüsse
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FAQs – die häufigsten Fragen
- Wie viele Paranüsse sollte ich pro Tag verzehren?
- Wieso ist das Angebot an Paranüssen zurückgegangen?
- Warum werden Paranüsse eingeweicht?
Das sollten Sie über Paranüsse wissen
Ganz schön eigenwillig, diese Paranüsse: Um an ihren weißen, von einer bräunlichen Haut umhüllten Kern zu kommen, braucht man viel Kraft, denn ihre runzlige dunkelgraue Schale ist extrem hart und nur schwer zu knacken. Aber auch der Paranussbaum lässt sich nicht so leicht nach menschlichen Wünschen beeinflussen und hat sozusagen seinen eigenen Kopf. Alle bisherigen Versuche, Paranussbäume zu züchten und zu kultivieren, sind beispielsweise schief gegangen – die bis zu 60 Meter hohen Regenwaldriesen gedeihen nur wild. Bis sie die ersten Früchte tragen, vergehen außerdem rund zehn Jahre.
Dann allerdings ist die Ernte üppig, denn eine einzige Paranuss-Frucht enthält bis zu 16 Paranüsse; ein Baum bringt je nach Alter und Größe bis zu 8000 Nüsse pro Jahr. Aber auch hier müssen die Menschen Geduld haben: Wegen der hohen, dünnen Stämme kann man Paranussbäume nämlich nicht einfach abernten, sondern muss warten, bis die reifen Früchte während der Regenzeit zu Boden fallen. Dabei ist Vorsicht geboten, denn eine Paranussfrucht kann bis zu 30 Zentimeter groß werden und bis zu 3 Kilo wiegen und darum beim Fall aus 50 oder 60 Metern Höhe richtig gefährlich werden.
Herkunft
Wie ihre Zweitnamen Brasilnuss, Brasilkastanie und Amazonenmandel schon verraten, stammen Paranüsse aus Brasilien. Patin für den Namen der Paranuss war die Hafenstadt Pàra am Mündungsgebiet des Amazonas, die heute Belèm heißt – von hier exportierten holländische Händler bereits im 17. Jahrhundert die ersten Paranüsse nach Europa.
Saison
Obwohl für viele von uns Paranüsse klassischerweise auf den bunten Teller und zu Weihnachten gehören, gibt es Paranüsse das ganze Jahr über bei uns zu kaufen. Ihre eigentliche Erntezeit liegt im Januar und Februar.
Geschmack
Paranüsse schmecken angenehm ölig, leicht mandelartig und süß.
Unsere liebsten Paranuss-Rezepte
Wie gesund sind eigentlich Paranüsse?
Wie die meisten anderen Nüsse enthalten auch Paranüsse große Mengen an wertvollem Protein. Vor allem aber rühmen Experten die Paranuss als den größten natürlichen Lieferant für Selen. Das Spurenelement Selen ist Bestandteil wichtiger Enzyme und hilft den Körperzellen bei der Abwehr von zellschädigenden freien Radikalen; außerdem kann es auch die Abwehrkräfte des Immunsystems stärken. Verstärkt wird der Effekt bei Paranüssen noch durch bestimmte Aminosäuren, die dem Körper die Selen-Aufnahme zusätzlich erleichtern. Paranüsse sind außerdem ein zinkhaltiges Lebensmittel. Leider gehören Paranüsse zu den Nusssorten mit besonders hohem Fettanteil – wer nicht gerade auf Diät ist, darf sie aber trotzdem unbesorgt knabbern, denn die vielen ungesättigten Fettsäuren in Paranüssen sind ausgesprochen günstig für Herz, Gefäße und Kreislauf.
Schon lange weiß man, dass speziell geschälte Paranüsse besonders anfällig für Schimmel und für giftige Aflatoxine sind. Sowohl in den Exportländern als auch nach ihrer Ankunft bei uns werden Paranüsse darum mit speziellen UV-Leuchten auf eventuellen Befall kontrolliert. Die Gefahr, mit schädlichen Stoffen belastete Paranüsse zu erstehen, ist also relativ gering. Trotzdem raten Experten, bei Paranüssen auf Geruch und Geschmack zu achten: Sind sie verfärbt, schmecken sie muffig oder bitter? Dann lieber entsorgen.
Paranüsse werden übrigens meistens auch von Nussallergikern gut vertragen; Allergien auf Paranüsse kommen nur sehr selten vor. Wer nach dem Genuss von Paranüssen Symptome wie Schwellungen oder Brennen in Mund und Rachen bemerkt, könnte allerdings zu den seltenen Ausnahmen von dieser Regel gehören. Denn Paranüsse enthalten unter anderem Proteine, die mit Pollen-Proteinen eng verwandt sind, auf die Allergiker mit Beschwerden reagieren.
Auffällig und nicht zu vernachlässigen ist zudem, dass Paranüsse im Vergleich zur Durchschnittskost in Deutschland einen rund 1.000-fach höheren Radiumgehalt aufweisen. Der Grund dafür ist, dass der Paranussbaum ein sehr feines Wurzelgeflecht besitzt und daher wesentlich mehr Stoffe aus dem Boden aufnimmt.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden in Deutschland täglich durchschnittlich 0,1 Gramm Paranüsse pro Person verzehrt. Diese Menge wird zwar vom Bundesamt für Strahlenschutz als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, auf einen übermäßigen Konsum sollte deswegen jedoch verzichtet werden (1).
Nährwerte von Paranüssen pro 100 Gramm | |
---|---|
Kalorien | 697 |
Eiweiß | 17 g |
Fett | 68,1 g |
Kohlenhydrate | 4,1 g |
Ballaststoffe | 4,9 g |
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Einkaufs- und Küchentipps für Paranüsse
Einkauf
Die brasilianischen Nüsse geschält in jedem gut sortierten Supermarkt oder Discounter sowie im Bioladen zu finden. Ungeschält sind sie etwas schwerer zu bekommen.
Wenn Sie ungeschälte Paranüsse kaufen, nicht vergessen: Die harte Schale macht ungefähr die Hälfte des Gesamtgewichts aus – 1 Kilo Nüsse ergeben also nur etwa 500 Gramm Kerne. Beim Kauf von geschälten Paranüssen sollten Sie vor allem darauf achten, dass sie fleckenlos weiß, fest und schön glatt aussehen.
Lagerung
Obwohl ihre Schale so robust wirkt – Paranüsse sind ziemlich empfindlich. Wärme und Feuchtigkeit vertragen sie gar nicht gut! Bewahren Sie ungeschälte Paranüsse also unbedingt kühl und trocken auf, dann halten sie sich gut 2-3 Monate. Geschälte Paranüsse und Paranüsse aus angebrochenen Verpackungen verbraucht man am besten möglichst schnell und bewahrt sie bis dahin im Kühlschrank auf, sonst schmecken sie bald ranzig und werden anfällig für Aflatoxine bzw. Schimmel.
Vorbereitung
Um an die köstlichen Kerne zu kommen, brauchen Sie für ganze Paranüsse mit Schale einen guten und stabilen Nussknacker. Wer mit Paranüssen backen oder kochen möchte, kann sie mit einem großen Messer oder einfach im Blitzhacker grob bis fein hacken.
Zubereitungstipps für Paranüsse
Der leicht süße Geschmack von Paranüssen passt perfekt zu Kuchen, Keksen und anderem süßen Gebäck, aber auch zu Nussbrot. Über einen Salat gestreut geben gehackte Paranüsse das gewisse Extra, und ein Pesto bekommt mit Paranuss statt Pinienkernen einen ganz neuen Dreh. Manche mögen ihren feinen Geschmack auch gern zu Käse und Früchten. Grundsätzlich gilt: Sie können Paranüsse für praktisch alle Rezepte verwenden, die auch mit anderen Nusssorten zubereitet werden.
FAQs – die häufigsten Fragen
Wie viele Paranüsse sollte ich pro Tag verzehren?
Aufgrund des sehr hohen Selengehalts, der auch die beste Eigenschaft der Nüsse darstellt, reichen schon zwei Paranüsse am Tag, um den Bedarf zu decken. Gleichzeitig sollte diese Menge auch nicht überschritten werden, so das Bundesamt für Strahlenschutz. Die Paranussbäume nehmen nämlich erhebliche Mengen Radium aus dem Boden auf, weshalb Paranüsse radioaktiv sind. Zwei Paranüsse pro Tag sind aber unschädlich (1).
Wieso ist das Angebot an Paranüssen zurückgegangen?
Paranüsse sind sehr anfällig für Schimmelpilze. Aus diesem Grund wurden zusätzliche Kontrollen und Grenzwerte eingeführt, die von vielen Importeuren nicht mehr eingehalten werden können.
Warum werden Paranüsse eingeweicht?
In vielen Rezepten sollen Paranüsse vor der Verwendung eingeweicht werden. Das Einweichen von Paranüssen hat das Ziel, sogenannte Antinährstoffe (Stoffe, die die Aufnahme von Nährstoffen verhindern) aus den Kernen herauszuspülen. Die Einweichzeit für die brasilianischen Nüsse beträgt etwa sechs Stunden. Diese Paranüsse können besonders gut püriert und zu Soßen verarbeitet, oder gehackt als Kuchenboden verwendet werden, da sie weniger brüchig sind.
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