Muskat
Eigentlich eine echte Exotin, aber auch hierzulande längst heimisch: Muskatnuss gehört für die meisten von uns an Gerichte wie Kartoffelbrei oder Spinat wie das Salz in die Suppe. Gut so, denn das Gewürz hat neben viel Geschmack auch gesundheitliche Pluspunkte.
Inhaltsverzeichnis
- Infografik zu Muskat
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Das sollten Sie über Muskat wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Muskat-Rezepte
- Wie gesund ist eigentlich Muskat?
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Einkaufs- und Küchentipps für Muskat
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Muskat
- Wissen zum Mitnehmen
Infografik zu Muskat
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Muskat...
- ... beruhigt die Nerven:Die Inhaltsstoffe Safrol, Elemicin und Myristicin (Phenylpropanoide) in Muskat sollen dafür sorgen, dass man mit Stress gelassener umgehen kann und besser zur Ruhe kommt.
- ... hilft dem Bauch:Muskat bekommt seinen typischen Geschmack durch reichlich enthaltene ätherische Öle wie alpha-Pinen und beta-Pinen, die eine heilsame Wirkung haben. Muskat gilt als verdauungsfördernd und kommt in der Naturheilkunde darum besonders bei Magenkrämpfen, Durchfall und Blähungen erfolgreich zum Einsatz.
- ... fördert den Schlaf:Im indischen Ayurveda gilt warme Milch mit Muskat als perfektes Mittel für gutes Ein- und Durchschlafen. Wer es ausprobieren möchte, kocht 125 Milliliter fettarme Milch auf, rührt 1 Messerspitze frisch geriebene Muskatnuss hinein und trinkt das Ganze lauwarm.
- ... muss maßvoll verwendet werden:Ab einer Menge von 5 Gramm Muskat können Übelkeit, Schwindelgefühle, Bewusstseinstrübungen auftreten. Ab höheren Mengen droht eine Lebensgefahr und Beschwerden wie Kopf- und Magenschmerzen, Herzrasen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Für Kinder kann schon deutlich weniger Muskat sehr gefährlich sein, darum Muskat immer kindersicher aufbewahren.
- ... kann betäubend wirken:Vorsicht beim Würzen mit Muskat: Wer zu großzügig mit der geriebenen Nuss umgeht, könnte sich rauschähnlichen Zuständen aussetzen. In Kombination mit dem anderen Rauschmitteln wie Alkohol kann es zu einer gegenseitigen Verstärkung dieser Wirkung kommen.
- ... ist bei Histaminintoleranz tabu:Muskat ist besonders reich an Histaminen. Wer an einer Histaminunverträglichkeit leidet, verzichtet darum besser ganz auf Muskat.
Das sollten Sie über Muskat wissen
Der Muskatnussbaum hat aprikosenartige, fleischige Früchte, die aufspringen, wenn ihre Samen die richtige Reife haben und dabei wird die eigentliche Muskatnuss freigegeben. Seit mehr als 2000 Jahren verwendet man sie gerieben als Gewürz und als Heilmittel.
Bis vor wenigen Jahrhunderten war Muskat eine teuer gehandelte Kostbarkeit, die wegen ihrer Heilwirkung und wegen des intensiven Aromas heiß begehrt war. Aus diesen Zeiten stammt vermutlich eine alte Anekdote. Sie handelt von einem Koch, der seinem Lehrling zu Beginn der Lehrzeit eine Muskatnuss gibt und ihn ermahnt, ihm den Rest der Nuss nach Ende der Ausbildung wiederzugeben. Was drei Dinge zeigt: Muskatnuss war früher rar und teuer, man verwendet sie sparsam und sie ist fast unbegrenzt haltbar.
Herkunft
Muskat war ursprünglich nur in Indonesien heimisch, wächst aber inzwischen weltweit in den Tropen.
Saison
Muskat gibt es rund ums Jahr zu kaufen.
Geschmack
Muskat schmeckt leicht süßlich, ganz leicht scharf und intensiv würzig, besonders, wenn man die ganze Muskatnuss frisch gerieben verwendet.
Unsere liebsten Muskat-Rezepte
Hier gelangen Sie zu allen Muskat-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Muskat?
Eine Prise frisch geriebener Muskat schmeckt nicht nur gut, sondern regt auch die Verdauung an. Das gilt noch mehr für die intensiver und feiner schmeckende Muskatblüte Macis. Zwei der vielen enthaltenen Aromastoffe, der ätherische Öle, wirken ähnlich wie starke Anregungsmittel, Amphetamine genannt und heben die Stimmung.
"Die Muskatnuss hat große Wärme und vortreffliche Kräfte. Ihr Genuss öffnet das Herz des Menschen und läutert sein Gefühl und verschafft ihm guten Verstand." So lobte die heilige Hildegard von Bingen im Mittelalter das Gewürz als Heilpflanze.
In der uralten indischen Heilkunst Ayurveda gehört Muskat zu den bewährten Mitteln gegen Unruhe, Nervenstörungen und Magenkrämpfe. Westliche Experten meinen ebenfalls, dass Muskat in Maßen der Gesundheit nütze – vor allem auf Magen und Darm wirken die darin enthaltenen ätherischen Öle wohltuend (1). Einer der aktiven Stoffe in Muskat, das Myristicin, hat unter anderem einen antidepressiven Effekt.
Aber Achtung: Die Dosis kann bei Muskat aus einem leicht anregenden Gewürz echtes Gift machen (2). Es können Übelkeit, Schwindelgefühle und Verwirrtheit auftreten, ab etwa 5 Gramm kommt es zu Rauschzuständen, Herzbeklemmungen sowie Bewusstlosigkeit (3). Es gibt sogar belegte Fälle von Psychosen durch die Einnahme von Muskat (4). Solche Mengen Muskat erreicht zwar normalerweise kein Mensch, bei Kindern kann aber auch schon weniger schädlich sein (5). Außerdem besteht bei den ganz Kleinen die Gefahr, dass sie eine Nuss verschlucken. Darum sollte man Muskat unbedingt außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Und noch ein wichtiger Tipp: Weil Muskat Blutungen fördern kann, verzichten Schwangere besser ganz darauf (6).
Auch wer sogenannte MAO-Hemmer gegen Depressionen einnimmt, muss bei Muskat aufpassen, denn dieser erhöht den Tyramingehalt im Körper. Da in Muskat ebenfalls Tyramin steckt, kann die Konzentration zu hoch werden und für unerwünschte Nebenwirkungen sorgen.
Verschimmelte Muskatnüsse oder schimmelig riechendes Muskatpulver unbedingt wegwerfen. Außerdem können die Gewürze Schimmelpilzgifte (Aflatoxin) enthalten, weshalb regelmäßig Stichproben untersucht werden, um eine Überschreitung der festgelegten Höchstwerte frühzeitig erkannt werden.
Nährwerte von Muskat pro 100 Gramm | |
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Kalorien | 526 |
Eiweiß | 5,7 g |
Fett | 35 g |
Kohlenhydrate | 45 g |
Ballaststoffe | 4 g |
Einkaufs- und Küchentipps für Muskat
Einkauf
Bereits gemahlener Muskat ist praktisch, keine Frage. Wer allerdings den vollen Muskatgeschmack und das ganze intensive Aroma auskosten will, kauft besser ganze Muskatnüsse.
Lagerung
Damit die ätherischen Öle beziehungsweise der tolle Geschmack möglichst lange erhalten bleiben, sollten Sie Muskat unbedingt dunkel und luftdicht verschlossen aufbewahren.
Vorbereitung
Zum Würzen reibt man einfach die gewünschte Menge frisch von der Muskatnuss zum jeweiligen Gericht. Eine spezielle Muskatreibe ist dafür nicht unbedingt nötig, eine feine Küchenreibe erfüllt auch ihren Zweck.
Zubereitungstipps für Muskat
Der süßlich-bittere und leicht scharfe Geschmack von Muskat passt perfekt zu Gemüse wie Spinat, Blumenkohl, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Porree / Lauch und Wirsing. Klassischerweise schmeckt man mit Muskat Kartoffelbrei, Eierstich, helle Suppen und Soßen, besonders Béchamelsoße, sowie Käsefondue und Hühnerfrikassee ab. Gut macht sich auch ein Hauch Muskat im Nudelkochwasser, im Teig für Hackbraten und Frikadellen oder auch in süßen Back-Rezepten wie Kekse.
Wissen zum Mitnehmen
Muskat in Maßen kann die Stimmung heben, beruhigt den Bauch und kann bei Magenkrämpfen helfen. In sehr großen Mengen ist Muskat aber giftig, darum würzt man damit besser sparsam.