Ich habe die China-Study inzwischen auf Englisch, Spanisch und Deutsch gelesen. Ich war 12 Jahre Kochkost-Veganerin, in denen ich ständig Eisenmangel hatte, weil mir die getreidelastige Ernährung so ziemlich alle Nährstoffe durch die Phytinsäure herausgezogen hatte. Dazu kam dann "leaky gut" durch die in Hülsenfrüchten, Weizen & Co. enthaltenen Lektine, die die Darmschleimhaut durch Gärung zerstören und unverdaute Eiweiße ins Blut gelangen. Damit hatte ich ständig einen aufgeblähten Darm. Ganz schlimm war Soja, das in einem nicht unbedeutenden Maße die Harnsäureproduktion anheizt und dann ist da noch das Genistein darin, dass Nervenzellen im Gehirn zum Absterben bringt, ganz zu schweigen von dem Östrogenüberschuss, der Männer weiblicher macht und bei Frauen Brust- und Eierstockkrebs auslöst. Asiaten essen Soja nur als Miso bzw. fermentiert. Dann bekam ich Haarausfall wegen eines Autoimmundefekts. Da hatte ich genug vom gekochten Essen und wechselte auf die vegane Rohkost. Erstmal ging es mir besser, aber mit dem vielen Obst und auch den Omega 6-Fetten aus Nüssen und Avocados (durch den vielen Obstzucker kann man die Alpha-Linolensäure aus Lein- und Chiasamen nicht in Omega 3 umwandeln, weil der Transporter schon besetzt ist) - und trotz Ergänzung durch rohveganes Eiweißpulver - ging es damit nach etwa 4 Jahren immer wieder bergab, bis ich an einen Punkt gelangte, an dem ich nur noch im Bett lag und nicht mehr arbeiten konnte, obwohl die "normalen" Blutwerte alle in Ordnung waren. Habe auch Sprossen verzehrt und den ganzen bekannten Kram, aber die meisten wissen nicht, das jede eiweißhaltige Pflanze bis an die Zähne mit Fraßschutzstoffen bewaffnet ist (z. B. Spinat durch Oxalsäure, Grünkohl legt die Schilddrüse lahm, Petersilie erhöht die Photosensibilität, manche Kräuter sind leberschädigend usw.) Was nicht getestet wurde, war der Eiweißanteil in meinem Blut (Aminogramm). Es stellte sich heraus, dass ich durch die jahrelange vegane Ernährung ein solches Eiweißdefizit hatte, dass ich absolut keine Kraft mehr hatte. Mir war täglich speiübel, Verstopfung und Durchfall wechselten sich ab, Infektionen nahmen zu, ständig müde und antriebslos ohne nachweisbare Ursachen. Irgendwann bekam ich dermaßen Verlangen nach Eiern, dass ich dem nachkam und sie einfach aß. Es tat so unglaublich gut. Jetzt esse ich täglich eins, manchmal auch roh im grünen Smoothie. Seitdem geht es mir so unendlich viel besser. Selbst Mahatma Ghandi hat nach einer veganen Phase einsehen müssen, dass er tierisches Eiweiß braucht und wieder Milch getrunken (ich persönlich halte von Milchprodukten jedoch nix, das Kasein ist definitiv ein Opiod genau wie Gluten und macht abhängig und krank). Hin und wieder teile ich mir mit meinem Freund ein kleines Stück Rinderfilet im Restaurant und fühle mich danach immer so satt und befriedigt, auch im Sport bin ich viel leistungsfähiger geworden, meine Haare wachsen langsam nach und der Schlaf ist ebenfalls besser. Auch ich stand der Kritikerin Denise Minger am Anfang sehr abwertend gegenüber, heute weiß ich, dass sie verdammt Recht hat. Sie isst immer noch viel Obst, aber auch viel Shellfisch, Muscheln und Fermentiertes, aber nicht ketogen oder low carb, einfach ausgeglichen. Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass ein Mensch ohne Tierisches nur schwerlich sein gesamtes Potenzial ausschöpfen kann. Auch mein Gehirn funktioniert mit mehr Eiweiß deutlich besser, Fett hat kaum eine Wirkung, daher esse ich immer noch recht fettarm. Ich habe keine Heißhungerattacken mehr und werde kaum noch krank. Ich habe auch viel über die Achse (zu viele) Kohlenhydrate, zu wenig Eiweiß - Kortisol gelernt und dass Stress damit eng verbunden ist. Ich dachte immer, Grünzeug reiche schon aus für den Eiweißbedarf, dazu ein paar Nüsse und alles ist super. Vergiss es. Wenn man nicht Unmengen an Obst und Reis (auch ein Getreide, das gärt, und die Langlebigkeitsvölker essen nur sehr wenig davon) in sich reinschütten will, dann goodbye. Lies mal das Buch von Susan Schenk "Beyond Broccoli", dann bekommst du ein Verständnis für richtige Rohkost. Das heißt nicht, dass man den Industrieschund aus dem Supermarkt konsumieren soll, sondern Tierisches äußerst bewusst auswählt (z. B. wer Fleisch isst, dann nur vom grasgefütterten Weiderind; die meisten entwickeln Unverträglichkeiten auf Eier, weil die Hühner mit Getreidekörnern gefüttert werden und nicht mit Gras und Würmern). Vegan mag am Anfang toll sein, aber mit den Jahren kann sich das alles ins Gegenteil wandeln. Vor allem, wenn man von veganer Kochkost auf vegane Rohkost wechselt, werden die Defizite noch schneller sichtbar. Und wenn man sich die Obstrohköstler so ansieht, sehen die meisten wegen der Glykiering der Körpereiweißes durch die viele Fructose total vorgealtert aus; bei den jungen Leuten sieht man das noch nicht, aber z. B. bei Dr. Graham und Lockhart). Fazit: In der GbK hat man zuviel von allem, aber in der vRk hat man zu wenig. Ich habe jetzt meinen Mittelweg gefunden. Vegan ist nicht die Lösung, es spielt einfach nur den Getreide- und Sojaproduzenten in die Hände und die meisten fallen darauf herein. Get educated.
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