Rosenkohl
Klein, aber oho: An Vitamin-C-Gehalt übertrifft der kleine Rosenkohl alle großen Vertreter der Kohlfamilie. Auch sonst ist Rosenkohl sozusagen was Besseres – nicht nur wegen seiner vornehmen Herkunft, sondern auch dank seiner anderen Vorzüge. Lesen Sie hier, warum dieser Kohl das Richtige für Kenner ist.
Inhaltsverzeichnis
- Infografik zu Rosenkohl
-
Das sollten Sie über Rosenkohl wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Rezepte mit Rosenkohl
- Wie gesund ist eigentlich Rosenkohl?
-
Einkaufs- und Küchentipps für Rosenkohl
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Rosenkohl
Infografik zu Rosenkohl
Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.
Copyright: iStock.com/pidjoe
Rosenkohl...
- ...bietet guten Ballast:Die Ballaststoffe in Rosenkohl tun nicht nur der Verdauung gut. Sie sorgen auch für eine lang anhaltende Sättigung; außerdem können sie Fett binden und so beim Schlankbleiben helfen.
- ...ist ein Fitmacher:Wer mit reichlich Vitamin C seine Abwehrkräfte stärken will, der bekommt mit Rosenkohl die perfekte Dosis: Satte 112 Milligramm Vitamin C stecken in nur 100 Gramm der Röschen – das übersteigt sogar die von Experten als Tagesdosis empfohlene Menge! Außerdem an Bord: B-Vitamine, und eine große Portion Beta Carotin.
- ...regt die Verdauung an:Die Produktion von Verdauungssäften in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse wird von den Bitterstoffen im Rosenkohl angeregt.
- ...fördert die Blutbildung:Mit etwa 1 Milligramm Eisen je 100 Gramm gehört er zwar nicht zu den Top-Stars, aber trotzdem liefert Rosenkohl damit eine ganz ansehnliche Menge des Mineralstoffs. Das macht ihn besonders interessant für Veggies, aber auch für Frauen, die häufig unter Eisenmangel leiden.
- ...bekommt fast jedem gut:Sogar wer nach Kohl normalerweise Blähungen und Bauchschmerzen bekommt, kann bei Rosenkohl meistens ohne Probleme zugreifen: Durch seine Struktur und Zusammensetzung ist Rosenkohl besonders bekömmlich.
- ...schützt die Zellen:Die Glucosinolate, sekundäre Pflanzenstoffe aus dem Rosenkohl, halten freie Radikale davon ab, die Körperzellen zu schädigen. Es wird vermutet, dass diese Stoffe außerdem das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken, vermindern könnten.
- ...tut dem Magen gut:Mit den im Rosenkohl enthaltenen Bitterstoffen lässt sich eine gereizte Magenschleimhaut besänftigen; leichtere Magenschmerzen können dadurch gestoppt werden.
- ...CO2-Bilanz:Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Rosenkohl gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
Das sollten Sie über Rosenkohl wissen
Aus unserer Herbst- und Winterküche ist Rosenkohl kaum wegzudenken. Dabei sind die kleinen Köpfchen fast ein kulinarischer Newcomer: Bei uns kennt man Rosenkohl erst seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute wird Rosenkohl vor allem in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien angebaut. Nur rund 15 Prozent der bei uns gegessenen Röschen stammen aus heimischem Anbau.
Das, was früher manchen eher die Nase rümpfen als das Wasser im Mund zusammen laufen ließ, nämlich der leicht bittere Geschmack, ist inzwischen kein Thema mehr. Die neueren Züchtungen schmecken kaum noch bitter. Und spätestens nach dem ersten Frost schmeckt Rosenkohl dann garantiert mild, denn dadurch erhöht sich der Zuckergehalt in den Röschen und macht sie nicht nur süßer, sondern auch bekömmlicher.
Herkunft
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts begannen belgische Gemüsebauern aus der Gegend bei Brüssel mit dem Anbau von Rosenkohl. Von dort aus verbreitete sich das Gemüse in ganz Europa und bis in die USA. In den meisten Sprachen heißt Rosenkohl seiner Herkunft entsprechend bis heute auf Deutsch übersetzt Brüsseler Kohl oder Brüsseler Sprossen.
Saison
Seine Hochsaison hat Rosenkohl von Oktober bis Januar, aber man bekommt ihn auch noch bis in frühen Frühling hinein. Ähnlich wie beim Grünkohl entfaltet sich der Geschmack von Rosenkohl übrigens nach dem ersten Nachtfrost am besten, darum genießen ihn viele am liebsten ab November.
Geschmack
Die direkte Verwandtschaft mit der großen Kohlfamilie schmeckt man bei Rosenkohl unverkennbar heraus. Mit ihrem kräftigen, aber unaufdringlichen und feinen Geschmack glänzen die Köpfchen ebenso wie mit der leicht cremigen Konsistenz.
Unsere liebsten Rezepte mit Rosenkohl
Hier gelangen Sie zu allen Rosenkohl-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Rosenkohl?
Rosenkohl gilt zu Recht als Vitaminbombe: Er steht auf den vordersten Plätze der Lieferanten für Vitamin C, denn schon 100 Gramm decken unseren Tagesbedarf mit 115 Milligramm zu mehr als 100 Prozent. Darüber hinaus stecken B-Vitamine, einiges an Kalium, Zink, Vitamin K und Ballaststoffe im Rosenkohl.
Da er relativ wenig Wasser enthält, ist Rosenkohl zwar etwas kalorienreicher als andere Kohlsorten – mit fast 0 Gramm Fett dürfen ihn sich aber dennoch auch Figurbewusste gönnen. Wenn nach den ersten Frösten der Zuckergehalt in Rosenkohl steigt, wird er besonders leicht bekömmlich und ist dann auch für Empfindliche und sogar für Babys ein Genuss ohne Reue.
Studien zeigen, dass der häufige Genuss von Rosenkohl entgiftend wirkt und das Krebsrisiko senken kann. Forscher der Universität Wien fanden zum Beispiel bei einem Versuch heraus, dass Rosenkohl als Beilage die zellschädigenden und krebsauslösenden Stoffe aus sehr stark gebratenem oder gegrilltem Fleisch unschädlicher machen kann.
Nährwerte von Rosenkohl pro 100 Gramm | |
---|---|
Kalorien | 44 |
Eiweiß | 4,5 g |
Fett | 0,3 g |
Kohlenhydrate | 3,3 g |
Ballaststoffe | 4,4 g |
Einkaufs- und Küchentipps für Rosenkohl
Einkauf
Die Köpfchen sollten fest geschlossen sein, schön grün aussehen und keine gelb verfärbten Außenblätter haben. Beim Berühren sollte sich frischer Rosenkohl fest anfühlen, ohne auf Druck nachzugeben. Beim Anschneiden zeigt eine glatte und fast weiße Schnittfläche, dass die Röschen frisch sind.
Lagerung
Frischer Rosenkohl hält sich ungewaschen und ungeputzt im Gemüsefach des Kühlschranks vier bis fünf Tage. Lagern Sie ihn aber nicht zusammen mit Äpfeln oder Tomaten, denn beide enthalten ein Reifungsgas namens Ethylen, das Rosenkohl schneller welken lässt.
Sie können frischen Rosenkohl natürlich auch einfrieren, allerdings verliert er durch den Kälteschlaf an Festigkeit. Nach dem Putzen vier bis fünf Minuten in kochendem Salzwasser garen, abgießen, abkühlen lassen und in Gefrierdosen oder -beutel verpacken.
Vorbereitung
Das Vorbereiten von Rosenkohl kostet etwas Zeit, ist aber ganz einfach. Zuerst die äußeren Blätter entfernen, bis nur noch der glatte grüner Kopf bleibt. Die Strünke zurückschneiden und bei größeren Köpfen kreuzweise einschneiden, damit die Röschen gleichmäßiger garen. Zum Schluss den Rosenkohl waschen und abtropfen lassen.
Wenn Sie Rosenkohl geschmacklich lieber etwas dezenter mögen, geben Sie eine Prise Zucker mit ins Kochwasser oder garen Sie die Röschen in Gemüsebrühe. Beides nimmt dem Rosenkohl etwas von seinem intensiven Kohl-Aroma.
Zubereitungstipps für Rosenkohl
Roher Rosenkohl liegt schwer im Magen und schmeckt nicht, darum sollte man ihn auch für einen Salat immer kurz vorgaren. In der Kürze liegt bei Rosenkohl buchstäblich die Würze, denn zu lange gegarter Rosenkohl verliert an Geschmack und auch an Nährstoffen. Am besten prüft man deshalb öfter zwischendurch und gießt ihn ab, wenn er noch bissfest ist. Wer ihn für Gratin oder Auflauf weiter verarbeiten möchte, braucht Rosenkohl ebenfalls nur fünf bis sieben Minuten zu blanchieren, denn er gart im Ofen nach.
Dass Rosenkohl als Beilage zu Fleisch und Geflügel, aber auch perfekt zu Wild passt, weiß jedes Kind. Aber die Köpfchen sind mindestens genauso gut für die vegetarische Küche – probieren Sie mal Pasta oder einen Tofu-Gemüse-Topf mit Rosenkohl. Wenn Sie die Blättchen einzeln abzupfen und nur kurz dünsten, können Sie diese für einen leckeren Couscoussalat verwenden. Blanchierter Rosenkohl eignet sich auch bestens zum Überbacken und Gratinieren, solo oder mit Hack. Wie wäre es damit: Statt Baguette tunken sie einfach Rosenkohl in den frisch gebackenen Ofenkäse! Tipp für Familien: Unser Rosenkohlpüree mit knusprigen Sesamkartoffeln ist auch bei Kids ein absoluter Renner.