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Morbus Bechterew: Symptome, Diagnose und Behandlung

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 31. Aug. 2020
© Unsplash/ Karolina Grabowska
© Unsplash/ Karolina Grabowska

Chronische Rückenschmerzen sind weit verbreitet – manchmal steckt Morbus Bechterew dahinter, eine Form von entzündlichem Rheuma, das die Wirbelsäule befällt. Im Live Smarter-Blog erfahren Sie mehr über die Erkrankung und welche Lebensmittel Linderung bringen können.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Morbus Bechterew?
  2. Wie äußert sich Morbus Bechterew?
  3. Wie wird Morbus Bechterew diagnostiziert?
    1. Anamnese und MRT
    2. Bluttest
    3. Fragebogen BASDAI
  4. Wie sieht die Morbus-Bechterew-Therapie aus? 
  5. Ernährung bei Morbus Bechterew
    1. Wichtige Omega-3-Fettsäuren
    2. Antioxidantien in Ernährung integrieren
    3. Gewicht im Auge behalten und das Rauchen einstellen
  6. Wissen zum Mitnehmen

Bis die Diagnose Morbus Bechterew gestellt wird, haben viele Patienten schon eine jahrelange Odyssee hinter sich: Sie laufen vom Hausarzt zum Physiotherapeuten, nehmen verschiedene Medikamente und machen Therapien – alles nur mit kurzfristigem Erfolg. Häufig wird fälschlich ein Hexenschuss behandelt.

Was ist Morbus Bechterew?

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine besondere Form von entzündlichem Rheuma: Körpereigene Abwehrzellen attackieren irrtümlich gesundes Gewebe – häufig zuerst in den Kreuz-Darmbein-Gelenken. Entzündungen sind die Folge, die Knochenwucherungen nach sich ziehen können. Die Gelenke versteifen und der Rücken wird teilweise oder sogar ganz unbeweglich.

Grundsätzlich handelt es sich bei Morbus Bechterew um eine chronische, also über Jahre und Jahrzehnte verlaufende Erkrankung, die nicht heilbar ist. Dabei verläuft sie in Schüben und verursacht zum Teil starke Rückenschmerzen, oft im unteren Teil der Wirbelsäule.

Merke!
Morbus Bechterew ist eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der die Wirbelsäule verknöchert und schlimmstenfalls komplett versteift.

Wie äußert sich Morbus Bechterew?

Betroffene klagen über Schmerzen im unteren Rücken und Gesäß, die über mindestens drei Monate anhalten. Gewöhnlich sind die Beschwerden bei längerem Sitzen oder nachts am schlimmsten – und bessern sich bei Bewegung. Auch eine Morgensteifigkeit der Gelenke ist typisch. 

Weiter kann Morbus Bechterew sehr unterschiedlich verlaufen. Nicht selten breiten sich die Rückenschmerzen von der Lendengegend bis in die Brust- und Halswirbelsäule aus. Zudem können sich auch Hüft- oder Kniegelenke, Sehnenansätze und die Regenbogenhaut der Augen entzünden. Viele Betroffene fühlen sich auch müde und abgeschlagen.

Merke!
Unterer Rücken und Gesäß schmerzen über Monate. In der Regel sind die Schmerzen bei Ruhe am schlimmsten (vor allem nachts) und klingen bei Bewegung ab. 

Wie wird Morbus Bechterew diagnostiziert?

Von den ersten Symptomen, die meist im Alter zwischen 15 und 35 Jahren auftauchen, verstreichen häufig Jahre, bis die Diagnose Morbus Bechterew gestellt wird. Wenn die Rückenschmerzen länger als drei Monate anhalten, ist ein Besuch beim Rheumatologen ratsam.

Anamnese und MRT

Der Arzt erkundigt sich nach Beschwerden, Krankheitsgeschichte und familiären Vorbelastungen (Anamnese). Die weitere Diagnostik erfolgt häufig mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT). Durch dieses bildgebende Verfahren lassen sich Entzündungen, typischerweise in den Kreuzbein-Darmbein-Gelenken, bereits sehr früh erkennen. 

Bluttest

Zusätzlich wird bei Verdacht auf Morbus Bechterew ein Bluttest auf ein Gen namens HLA-B27 durchgeführt. Bei über 80 Prozent aller Morbus-Bechterew-Patienten ist das Erbmerkmal HLA-B27 positiv, hingegen kommt es nur bei fünf bis zehn Prozent der gesunden deutschen Bevölkerung vor (1).

Fragebogen BASDAI

Auch die Aktivität der entzündlichen Schübe lässt sich feststellen. Anhand des Fragebogens BASDAI (Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index) errechnet sich ein Punktwert aus den Angaben zu Schmerzen, Schwellungen in den Gelenken sowie zur Morgensteifigkeit. Liegt der Index über vier, ist die Krankheit aktiv (2)

Merke!
Bei Verdacht auf Morbus Bechterew empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Krankengeschichte, MRT und Bluttest auf HLA-B27 schaffen Gewissheit. Der Fragebogen BASDAI erfasst die Aktivität der entzündlichen Schübe.

Wie sieht die Morbus-Bechterew-Therapie aus? 

Morbus Bechterew begleitet Betroffene ihr Leben lang. Daher ist es wichtig, das breite Spektrum der therapeutischen Möglichkeiten und Maßnahmen in Absprache mit dem behandelnden Arzt auszuschöpfen.

Um die Entzündungen zu bremsen und Beweglichkeit zu erhalten, spielen neben passenden Medikamenten auch die Bewegung eine wichtige Rolle. Krankengymnastik hält die Wirbelsäule beweglich und wirkt Versteifungen entgegen. Sportarten wie Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen, Wandern und Yoga können ebenfalls die Morbus-Bechterew-Therapie unterstützen (3).

Merke!
In Absprache mit einem Experten gibt es mehrere Therapiemöglichkeiten von Morbus Bechterew. Medikamente, Bewegung und Ernährung können eine wichtige Rolle spielen.

Ernährung bei Morbus Bechterew

Unterstützend zur Therapie kann auch die Ernährung – natürlich nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt – dabei helfen, Schmerzen zu lindern. Eine „Heil-Diät“ gibt es nicht; allerdings stecken im Essen wirksame Waffen, um die Entzündungen in den Griff zu bekommen.

Wichtige Omega-3-Fettsäuren

Fleisch sollte nur noch selten auf den Tisch kommen, da es viel Arachidonsäure (AA) enthält. Diese Fettsäure fungiert im Körper als Botenstoff, der das entzündliche Geschehen erst so richtig anheizt. Der Entzündungsverstärker findet sich insbesondere in rotem Fleisch (vor allem Schwein) und Wurst, steckt aber auch in Milch, Käse, Butter und Ei (4). 

Natürliche Gegenspieler der Arachidonsäure sind Botenstoffe, die der Körper aus den Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) bildet. Klasse Quellen sind fette Kaltwasserfische wie Forelle, Hering, Heilbutt, Lachs, Makrele, Sardine und Thunfisch, aber auch Algenöl. Hingegen bieten Leinsamen, Hanfsamen, Walnüsse und deren Öle sowie Rapsöl viel Alpha-Li­nolen­säure (ALA). Diese Omega-3-Fettsäure kann der Körper zu EPA und DHA umwandeln. 

Antioxidantien in Ernährung integrieren

In jeder Entzündung entstehen auch vermehrt freie Radikale. Diese reaktiven Verbindungen müssen durch Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Selen oder Betacarotin neutralisiert werden. Schöpfen Sie mehrmals täglich aus der ganzen Obst- und Gemüsepalette, um diese Powerstoffe zu tanken. Antientzündlich wirken auch Kräuter und Gewürze – zum Beispiel Knoblauch, Zwiebel, Ingwer, Kurkuma oder Zimt. Wer zudem auf fettarme Milchprodukte setzt, versorgt den Körper ausreichend mit Kalzium (4).

Gewicht im Auge behalten und das Rauchen einstellen

Achten Sie auf Normalgewicht, denn Übergewicht setzt nicht nur den Gelenken zu. So ist die Krankheitsaktivität bei übergewichtigen Patienten höher als bei Normalgewichtigen. Und wer regelmäßig zum Glimmstängel greift, sollte besser mit dem Rauchen aufhören: Im Vergleich zu Nichtrauchern schreitet die knöcherne Versteifung bei Rauchern stärker voran (3).

Merke!
Wenig Fleisch, dafür gern fette Kaltwasserfische lautet die Devise bei Morbus Bechterew. Antioxidantien aus Obst, Gemüse und Kräutern halten die Entzündungen in Schach. Vermeiden Sie Übergewicht und Rauchen.

Wissen zum Mitnehmen

Bei Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) handelt es sich um eine besondere Form von entzündlichem Rheuma, das vor allem Kreuz-Darmbein-Gelenk und Wirbelsäule befällt. Die Folge sind Knochenwucherungen, die mitunter die ganze Wirbelsäule betreffen; der Rücken kann versteifen.

Halten die typischen Schmerzen im unteren Rücken und Gesäß länger als drei Monate an, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Mithilfe von Krankengeschichte, MRT und Bluttest auf HLA-B27 lässt sich die Diagnose stellen. Die Aktivität der entzündlichen Schübe kann der Fragebogen BASDAI erfassen.

Morbus Bechterew ist nicht heilbar, aber Medikamente, Bewegung und Ernährung versprechen Linderung. Das Erfolgsrezept ist eine entzündungshemmende Ernährung mit wenig Fleisch, aber reichlich Omega-3-Fettsäuren. Tolle Quellen sind fette Kaltwasserfische, Algenöl, Leinsamen, Hanfsamen, Walnüsse und deren Öle sowie Rapsöl. Obst, Gemüse und Kräuter liefern viele Antioxidantien, die die Aktivität der entzündlichen Schübe mindern. Wer zudem auf das Rauchen verzichtet und sein Normalgewicht hält, ist auf dem richtigen Weg.


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