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Fibromyalgie: Diagnose, Symptome und Behandlung

Von Maja Biel
Aktualisiert am 26. Aug. 2022
© Pexels/ Andrea Piacquadio
© Pexels/ Andrea Piacquadio

Die unspezifischen Symptome und die scheinbar gesunden Körperstrukturen machen es schwer, die Krankheit zu erkennen. Fibromyalgie ist vor allem gekennzeichnet durch Schmerzen, oft am ganzen Körper, zu denen jedoch vielfältige andere Symptome hinzukommen können.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Fibromyalgie?
  2. Was sind die Symptome bei Fibromyalgie?
  3. Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?
  4. Wie sieht die Behandlung von Fibromyalgie aus?
  5. Ernährung bei Fibromyalgie
  6. Wissen zum Mitnehmen

Oft rennen Betroffene lange von Arzt zu Arzt, bis Sie auf einen Spezialisten treffen, der ihnen „Fibromyalgie“ diagnostiziert. Schätzungen zufolge leiden in den westlichen Industrienationen etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung unter der schwer durchschaubaren Erkrankung, meistens Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren.

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie bedeutet wörtlich übersetzt „Faser-Muskel-Schmerz“. Da bei der Erkrankung unterschiedliche Symptome zusammenkommen, spricht man von einem Syndrom, dem Fibromyalgie-Syndrom (FMS).

Medizinisch schwer einzuordnen

Betroffene leiden unter einer erhöhten Schmerzwahrnehmung, vor allem an der Muskulatur und den Sehnenansätzen. Meisten haben sie starke Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, die schubweise auftreten. Lange taten Experten sich schwer, das Syndrom medizinisch einzuordnen. Die Körperstrukturen wirken trotz eines Gefühls von Entzündung und Schwellung gesund. Dies ist es, was eine Diagnose schwermacht und die Betroffenen in ihrem Leiden zusätzlich verunsichert.

Gestörte Schmerzverarbeitung

Mittlerweile steht jedoch eindeutig fest: Fibromyalgie ist eine anerkannte Krankheit, die Schmerzen sind real und keineswegs eingebildet. Bisher fehlen jedoch eindeutige Nachweise für die Ursache und Entstehung der Erkrankung. Mediziner erklären, die Krankheit bestehe in einer gestörten Schmerzverarbeitung, bei der Reize, die normalerweise nicht schmerzhaft sind, zu Schmerzen führen. Untersuchungen konnten bisher zeigen, dass bei vielen Patienten veränderte Nervenfasern vorzufinden sind. Vermutet wird, dass Traumata und starker Stress die Erkrankung auslösen könnten.

Merke!
Das Fibromyalgie-Syndrom (FMS) ist ein Krankheitsbild, dass sich vor allem durch Schmerzen - oft am ganzen Körper - auszeichnet, für die keine eindeutige Ursache zu finden ist.

Was sind die Symptome bei Fibromyalgie?

Der klassische Muskel-Faser-Schmerz ist das Hauptsymptom von Fibromyalgie. Häufig tritt der Schmerz an mehreren Körperregionen auf – typischerweise am Rücken, Nacken, im Kreuz, Brustkorb, dem Bauch oder Armen und Beinen. Dabei fühlen sich die Gelenke oft steif und entzündet an. Bei den meisten Patienten kommen Müdigkeit, Schlafstörungen und starke Erschöpfungsgefühle hinzu.

Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer körperlicher und psychischer Symptome. Wenn Sie diese Symptome haben und gleichzeitig sensibel auf äußere Reize wie Gerüche, Kälte, Lärm und grelles Licht reagieren, könnte Fibromyalgie eine mögliche Diagnose sein. Äußere Einflüsse, wie Stress und Wetterumschwünge können die Beschwerden übrigens verstärken. Wichtig ist, trotz der Diagnose Fibromyalgie, andere Ursachen einzelner Symptome auszuschließen.

Symptome von Fibromyalgie im Überblick:

  • Muskelfaser-Schmerz, der überall im Körper auftreten kann
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Gefühl von Steifigkeit, Schwellung und Entzündung
  • Erschöpfung
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Denk- und Gedächtnisstörungen
  • Tinnitus, Hörstörungen
  • Reizdarmsyndrom
  • Reizblase (ständiger Harndrang)
  • Restless-Legs-Syndrom
  • Depressionen
  • Innere Unruhe
  • Angststörungen

Merke!
Vor allem zeichnet sich Fibromyalgie durch Schmerzen aus. Hinzu können vielfältige weitere Symptome kommen, wie etwa Erschöpfung, Kopfschmerzen und Reizdarmsymptome.

Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?

Eine Fibromyalgie sofort als diese zu erkennen, kommt selten vor. Zunächst geht es in der Regel darum, andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen, wie etwa rheumatische Erkrankungen, orthopädische Leiden und psychischen Erkrankungen. Dafür werden unter anderem auch Blutuntersuchungen durchgeführt. Diese können Entzündungswerte zeigen, die etwa bei rheumatischen Erkrankungen erhöht sind.

Ausführliche Befragung

Da die Fibromyalgie sich in so vielfältigen Symptomen äußert, ist eine ausführliche Anamnese, bei der Sie dem Arzt sämtliche Beschwerden erörtern, ein wichtiger Bestandteil der Diagnose. Beschreiben Sie genau, an welchen Körperteilen die Schmerzen auftreten, wann und wie lange. Ein Kriterium für die Fibromyalgie ist, dass die Beschwerden mindestens drei Monate bestehen, an mehreren Tagen in der Woche.

Druckempfindliche Punkte: Tender-Points

Im zweiten Schritt geht es darum, die sogenannten Tender-Points zu untersuchen. Sie sind 18 festgelegte Übergänge zwischen Muskeln und Sehnen, auf die Fibromyalgie-Patienten in der Regel überempfindlich reagieren. Spüren Sie an elf von 18 Punkten Schmerzen, gilt dies als wichtiger Hinweis für das Fibromyalgie-Syndrom.

Merke!
Reagieren Sie auf Druck an den sogenannten Tender-Points, bestimmten Körperstellen, mit Schmerzen, ist eine Fibromyalgie sehr wahrscheinlich.

Wie sieht die Behandlung von Fibromyalgie aus?

Da die Krankheit bei jedem anders verläuft und die Beschwerden sehr individuell ausgeprägt sind, richtet sich die Behandlung stark nach dem Einzelfall. Durch verschiedene Maßnahmen können Sie eine Linderung der Beschwerden erzielen. Selten verschwinden diese vollständig. Daher geht es auch darum, zu lernen, mit ihnen umgehen.

Bewegung: regelmäßig und moderat  

Ein Baustein jeder Therapie ist Bewegung. Es geht nicht darum, hart zu trainieren, sondern vielmehr die Sehnen und Bänder regelmäßig zu bewegen, ohne sie dabei zu stark zu belasten. Experten empfehlen in der Regel regelmäßiges moderates Ausdauertraining. Auch sanftes Kraft- und Funktionstraining hat sich als unterstützend erwiesen.

Sollten Sie gerade erst mit dem Sport beginnen, achten Sie darauf, sachte anzufangen und sich langsam zu steigern. Auch langsame, meditative Bewegungstherapien wie Qigong, Yoga oder Tai-Chi helfen vielen Betroffenen, Schmerzen zu lindern und Kraft zu tanken.

Verhaltenstherapie und Patientenschulungen  

Da auch die Psyche immer eine Rolle bei der Erkrankung spielt, ist eine Psychotherapie, genauer eine kognitive Verhaltenstherapie, klassischer Bestandteil der Behandlung. Sie können so lernen, mit Ihren Schmerzen und Beeinträchtigungen besser umzugehen und Stress zu mindern. Empfehlenswert sind zudem Patientenschulungen, in denen Sie in kleinen Gruppen alles Wissenswerte über Ihre Krankheit lernen. Ein Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln, ist beim Fibromyalgie-Syndrom besonders wichtig.

Medikamentöse Therapie

Ob eine medikamentöse Therapie sinnvoll ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Welche Medikamente zum Einsatz kommen, hängt von den Symptomen ab. Leidet ein Patient etwa vermehrt unter psychischen Beschwerden wie Depressionen oder Angststörungen, können Antidepressiva verschrieben werden, die sowohl die Schmerzen als auch die psychischen Symptome lindern. Auch Mittel, die bei Epilepsie wirken, können zum Einsatz kommen und helfen. Schmerzmittel dagegen zeigen in der Regel keine Wirkung.

Merke!
Bestandteile der Therapie von Fibromyalgie sind Bewegung, Verhaltenstherapie und gegebenenfalls auch Medikamente.

Ernährung bei Fibromyalgie

Auch eine Umstellung der Ernährung kann dazu beitragen, die Symptome der Fibromyalgie zu lindern. Wissenschaftlich gesicherte Empfehlungen gibt es noch keine, doch es gibt Hinweise, die darauf deuten, dass eine pflanzenbasierte und entzündungshemmende Ernährung helfen kann. Diese setzt sich wie folgt zusammen:

  • viel Gemüse
  • fruchtzuckerarmes Obst wie Beerenfrüchte
  • Fisch und omega-3-haltige Öle wie Leinöl und Olivenöl
  • Eier
  • Nüsse, Samen, Kerne
  • Fleisch in Maßen
  • kein Schweinefleisch – dieses enthält die entzündungsfördernde Arachidonsäure
  • wenig Alkohol
  • wenig Zucker
  • wenig Weißmehlprodukte
  • wenig Milchprodukte

Merke!
Eine pflanzenbasierte Ernährung mit Fisch, möglichst wenig Zucker, Weißmehlprodukten und Alkohol kann dazu beitragen, die Beschwerden der Fibromyalgie zu lindern.

Wissen zum Mitnehmen

Fibromyalgie ist eine Krankheit, bei der noch viele Fragen offen sind. Betroffene leiden unter Schmerzen, für die es keine eindeutige Ursache gibt.

Übersetzt bedeutet die Krankheit „Muskel-Faser-Schmerz“. Neben den häufigsten Anzeichen wie Schmerzen an Rücken, Nacken, Armen und Beinen kann es zu einer Vielzahl an körperlichen und psychischen Symptome kommen, die von Angststörungen zu verstärktem Kälteempfinden reichen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Leiden wird Fibromyalgie als Syndrom eingestuft.

Durch einen Schmerztest an den sogenannten Tender-Points, bestimmten Körperstellen, kann Fibromyalgie diagnostiziert werden. Die Behandlung umfasst Bewegung, Psychotherapie, eine pflanzenbasierte Ernährung und kann auch Medikamente beinhalten.


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