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Herzinfarkt: Symptome erkennen & schnell handeln

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Herzmassage bei einem Herzinfarkt

Der Herzinfarkt ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Nicht immer sind die Symptome eindeutig; vor allem Frauen sollten auch die eher untypischen Anzeichen kennen und ernst nehmen, denn für sie endet ein Infarkt öfter tödlich als bei Männern.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Herzinfarkt?
  2. So erkennen Sie einen Herzinfarkt
  3. Herzinfarkt bei Frauen: Seltener, aber gefährlicher
  4. Wie gefährlich ist ein Herzinfarkt?
  5. SOS-Plan beim Herzinfarkt
  6. Wie wird ein Herzinfarkt behandelt?
  7. Das Leben nach dem Herzinfarkt

280.000 Menschen erleiden laut Statistik in Deutschland einen Herzinfarkt – das sind so viele, wie die Stadt Augsburg Einwohner hat. 60.000 von ihnen sterben an den Folgen des Infarktes.

Was ist ein Herzinfarkt?

Wenn die Innenwände unserer Arterien verkalken, steigt das Risiko eines Herzinfarktes. Denn diese Wandverkalkungen können plötzlich aufreißen, und das nun frei liegende Gewebe verursacht die Bildung eines Blutgerinnsels. Es kommt zu einem Gefäßverschluss, woraufhin das durch dieses Gefäß versorgte Gewebe zugrunde geht.

Sehr viel seltener entsteht ein Herzinfarkt durch eine Embolie. Dabei wird das Gefäß zwar ebenfalls durch ein Blutgerinnsel blockiert, doch ist dieses nicht an Ort und Stelle, sondern in einem anderen Körperteil entstanden und mit dem Blut in die Herzgefäße transportiert worden.

Meist ist der Herzinfarkt Folge der sogenannten koronaren Herzerkrankung (KHK), daher begünstigen die Risikofaktoren der KHK auch die Entstehung des Herzinfarktes. Zum Teil können Sie diese Risikofaktoren nicht beeinflussen, zum Beispiel Veranlagung, Lebensalter und Geschlecht. Andere Faktoren haben Sie selbst in der Hand: Fettstoffwechselstörungen zum Beispiel, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Rauchen.

So erkennen Sie einen Herzinfarkt

Typische Alarmzeichen sind plötzlich auftretende, anhaltende und eventuell auch rasch zunehmende Schmerzen im Brustbereich, die in den linken Arm, in den Oberbauch oder in den Kiefer ausstrahlen können. Seltener kommt es zu Beschwerden im Bereich des Rückens, Unterbauches oder Nacken. Die Schmerzen können sehr stark ausgeprägt und mit einem Engegefühl verbunden sein; oft empfinden die Betroffenen ein starkes Angstgefühl.

Aber Achtung: Ein Teil der Herzinfarktpatienten, etwa 15 bis 20 Prozent, hat keine Schmerzen. Das betrifft besonders Frauen, Diabetiker und ältere Patienten. Man nennt dies einen stummen Infarkt. Betagte Patienten leiden mitunter nur an einer Luftnot.

Weitere plötzlich auftretende Symptome, die mit oder ohne Schmerzen vorkommen können, sind Bewusstseinsverlust, Herzrhythmusstörungen, Schwäche oder Blutdruckabfall. Daneben sind Verwirrtheit, Übelkeit, Erbrechen oder Schwitzen mögliche Beschwerden.

Oft treten die Symptome nach schwerer körperlicher Anstrengung oder in psychischen Stresssituationen auf, aber auch Ruhephasen können den Beschwerden vorausgehen. So kommt es nicht selten zu Herzinfarkten in den frühen Morgenstunden, kurz nach dem Aufwachen.

Herzinfarkt bei Frauen: Seltener, aber gefährlicher

Frauen erleiden zwar seltener einen Herzinfarkt als Männer, aber sie sterben häufiger daran: 38 Prozent der Frauen, aber nur 25 Prozent der Männer sterben im ersten Jahr nach einem Herzinfarkt.

Der Grund: Nur bei etwa der Hälfte der Frauen äußert sich ein Herzinfarkt mit den typischen Symptomen. Häufig äußern sich die Schmerzen nicht linksseitig, sondern in der rechten Schulter, im Rücken, im Oberbauch oder Unterkiefer.

Die Schmerzen können sogar ganz ausbleiben; dann leiden Frauen nur unter Übelkeit, Erbrechen, Atemnot oder einer Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Bei Frauen wird ein Herzinfarkt häufiger nicht als solcher erkannt; daher ist ihr Risiko höher.  Eine weitere Ursache der höheren Sterblichkeit könnte auch das Alter zum Zeitpunkt des Herzinfarkts sein: Frauen erleiden den ersten Herzinfarkt etwa acht bis zehn Jahre später als Männer. Je älter die Patienten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Erkrankungen vorliegen, die die Überlebenschancen verschlechtern.

Auch in der medizinischen Versorgung bestehen Unterschiede. Beispielsweise nehmen Ärzte bei Frauen seltener Herzkatheteruntersuchungen und Bypass-Operationen vor als bei Männern. Außerdem bekommen Frauen seltener Medikamente wie Betablocker, ACE-Hemmer und Lipidsenker verordnet.

Wie gefährlich ist ein Herzinfarkt?

Wird ein Herzkranzgefäß durch ein Gerinnsel verstopft, dann wird das nicht mehr durchblutete Herzmuskelgewebe geschädigt und kann im schlimmsten Fall absterben. Je nachdem, wie groß der minderversorgte Bereich des Herzmuskels ist, kann es zu mehr oder weniger fatalen Folgen kommen.

Häufig treten Herzrhythmusstörungen auf, nicht selten entwickelt sich eine Herzmuskelschwäche. Sind große Abschnitte des Herzmuskels bereits abgestorben, kann die Herzwand reißen. Diese Veränderungen können tödlich verlaufen.

Nach dem Infarkt, wenn sich das Gewebe regeneriert, bildet sich im betroffenen Herzmuskelabschnitts eine Narbe. Je nachdem, wie groß diese Narbe ist, kann das Herz nur noch eingeschränkt pumpen, und der Mensch ist weniger belastbar.

Um diese Gefahren abzuwenden oder den Schaden möglichst klein zu halten, muss ein Herzinfarkt so schnell wie möglich behandelt werden.

SOS-Plan beim Herzinfarkt

Beachten Sie bei sich selbst oder anderen die oben genannten Symptome wie anhaltende Schmerzen, Engegefühl in der Brust oder auch Luftnot, dann rufen Sie umgehend einen Rettungswagen – auch dann, wenn die Symptome wieder verschwinden. Jede Sekunde zählt, um Schaden zu verhindern!

Bis der Notarzt eintrifft, können Sie folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen leisten:

  • Oberkörper hochlagern, damit der Patient besser atmen kann.
  • Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung reicht unter Offenhalten der Atemwege die stabile Seitenlage aus.
  • Ist der Betroffene bewusstlos und atmet nicht beziehungsweise atmet nicht normal, muss sofort mit der Herzdruckmassage begonnen werden. Nach jeweils 30 Kompressionen sollten zwei Beatmungen erfolgen.

Laienhelfer sollten keine Pulskontrolle durchführen. Der Notarzt kann erste für den Herzmuskel und den Betroffenen lebensrettende Maßnahmen direkt vor Ort beginnen und damit die Zeit nutzen, die bleibt, um die nicht durchbluteten Herzmuskelteile vor dem Absterben zu retten.

Stellt der hinzugezogene Notarzt die Diagnose eines Herzinfarktes, wird er die Krankenhauseinweisung auf dem schnellsten Weg veranlassen und den Transport bis ins Krankenhaus begleiten.

Wie wird ein Herzinfarkt behandelt?

Ist der Patient im Krankenhaus angekommen, wird zuallererst versucht, das verschlossene Herzkranzgefäß wieder zu öffnen und damit die Durchblutung des Herzens wiederherzustellen. Dies erreicht man entweder durch eine Linksherzkatheter-Untersuchung mit gleichzeitiger Behandlung oder durch eine Lysetherapie.

Wenn möglich, erfolgt eine Herzkatheterbehandlung. Dabei weitet der Kardiologe das verschlossene Gefäß mit einem kleinen Ballon auf und legt danach ein Drahtrohr (Stent) ein, welches das Gefäß offenhalten soll. Zusätzlich erhalten die Patienten Medikamente, die die Bildung von Blutgerinnseln verhindern.

In Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn zu viel Zeit seit dem Auftreten der ersten Symptome vergangen oder wenn kein Herzkatheterlabor verfügbar ist, führen die Ärzte eine Lysetherapie durch. Dabei verabreichen sie ein Medikament, welches das Blutgerinnsel auflöst. Unter Umständen erfolgt anschließend noch eine Katheterbehandlung.

Kommt es zu Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelschwäche, müssen diese ebenfalls behandelt werden.

Wenn infolge des Infarkts ein Herzstillstand auftritt, versucht der Arzt, den Patienten wiederzubeleben. Gelingt dies, erfolgt meist eine Herzkatheterbehandlung. Außerdem wird der Patient vorübergehend auf eine Körperkerntemperatur von 32 bis 34 Grad Celsius gekühlt.

Dadurch lässt sich das Risiko für Schäden im Gehirn und daraus resultierende Behinderungen, die sich aufgrund der fehlenden Durchblutung und des Sauerstoffmangels im Gehirn entwickeln können, verringern. Diese Behandlungsmaßnahmen können das Sterberisiko nach einem Herzinfarkt senken und die Leistungsfähigkeit des betroffenen Herzens erhalten. Daher ist es enorm wichtig, bei ersten Anzeichen auf einen Herzinfarkt sofort den Notarzt zu rufen.

Das Leben nach dem Herzinfarkt

Nach einem Herzinfarkt ist lebenslang eine ärztliche Behandlung mit regelmäßigen Untersuchungen erforderlich. Damit sich die Gefäße nicht weiter verengen, ist die Einnahme von gerinnungshemmenden, die Blutfette senkenden und bei Bedarf auch blutdrucksenkenden Medikamenten für die Betroffenen tägliche Pflicht.

Doch Sie können (und sollten) mehr tun: Nikotin schädigt die Gefäße, deshalb sollten Sie das Rauchen aufgeben. Wichtig ist außerdem, bei Übergewicht abzunehmen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Auch diese Maßnahmen haben einen positiven Einfluss auf den Blutdruck und die Blutfette.

Bewegung und körperliche Aktivität wirken sich ebenfalls günstig auf Körpergewicht und Sauerstoffversorgung aus. Fragen Sie jedoch Ihren Arzt, bevor Sie ein Sportprogramm beginnen! An vielen Orten gibt es mittlerweile Koronarsportgruppen, in denen Menschen nach einem Herzinfarkt unter ärztlicher Kontrolle Sport treiben können.


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"280.000 Menschen erleiden laut Statistik in Deutschland einen Herzinfarkt – das sind so viele, wie die Stadt Augsburg Einwohner hat. 60.000 von ihnen sterben an den Folgen des Infarktes." Am Tag, im Monat, im Jahr?
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Hallo Fury, bei der Angabe handelt es sich um eine jährliche Hochrechnung, also 280.000 Menschen im Jahr. Herzliche Grüße, Ihr EAT SMARTER-Team
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