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Wie erkläre ich dem Arzt meine Beschwerden?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Mann sitzt im Sprechzimmer eines Arztes

Kennen Sie das? Sie warten eine längere Zeit auf einen Termin beim Facharzt, sitzen endlich im Sprechzimmer – und haben auf dem Weg nach Hause das Gefühl, Ihre Beschwerden nicht ausführlich genug erklärt zu haben. Mit ein wenig Vorbereitung fällt es Ihnen leichter, Ihre gesundheitlichen Probleme konkret zu beschreiben!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Tipps für das Gespräch mit dem Arzt
    1. Mit dem Schlimmsten beginnen
    2. Mit dem Finger zeigen
    3. Skala aufstellen
    4. Beschreiben
    5. Begleitumstände benennen
    6. Zeitpunkt einkreisen
    7. Muster suchen
    8. Weitere Beschwerden nennen
    9. Was ist mit der Familie?
    10. Hartnäckig sein
  2. Checkliste für den Arztbesuch
  3. Was muss ich zum Arztbesuch mitbringen?
  4. Konflikte mit dem Arzt lösen
  5. Kursangebot „Kompetent als Patient“

Wenn der Rücken schmerzt, sich ein Gelenk nicht gut bewegen lässt oder Ihnen einfach schwindlig und elend ist, dann stellen sich viel Fragen: Was habe ich bloß? Muss ich zum Arzt? Und kann der Arzt mir überhaupt helfen?

Beim Arzt angekommen, gilt es, in kurzer Zeit zu erklären, was Ihnen fehlt – und das möglichst so, dass der Arzt eine Diagnose erstellen und Ihnen die richtige Behandlung verschreiben kann. Kein Wunder, dass vielen Patienten in dieser Situation die richtigen Worte fehlen.

Andere machen den Fehler, mit dem kleinsten Problem anzufangen – bis das größte und drängendste gesundheitliche Problem an die Reihe kommt, sind Sie schon am Ende der Sprechzeit angelangt und dem Arzt bleibt wenig Zeit für zielführende Fragen und Untersuchungen. Versuchen Sie daher, Ihre Beschwerden nach einer bestimmten Reihenfolge und so konkret wie möglich zu schildern.

Tipps für das Gespräch mit dem Arzt

1) Mit dem Schlimmsten beginnen

Beginnen Sie immer mit dem schwerwiegendsten Problem. Wenn Sie unter starkem Schwindel leiden und ab und an Kopfschmerzen haben, dann nennen Sie den Schwindel an erster Stelle.

2) Mit dem Finger zeigen

Zeigen Sie, wo das Problem liegt. Wenn Ihnen etwas weh tut, dann weisen Sie am besten mit dem Finger darauf. Wenn ein Schmerz ausstrahlt, dann zeigen Sie die Richtung, in der er das tut.

3) Skala aufstellen

Überlegen Sie sich vorher, welche Intensität Ihr Problem auf einer Skala von 0 (nicht schlimm) bis 10 (sehr schlimm) hat. Das kann Schmerz ebenso sein wie Bewegungseinschränkung, sichtbare Veränderungen oder psychischer Leidensdruck.

4) Beschreiben

Fassen Sie die Qualität des Problems in eigene Worte: Ist ein Kopfschmerz beispielsweise drückend, stechend oder pochend?

5) Begleitumstände benennen

Was verstärkt die Beschwerden, und was lindert sie? Betrachten Sie die Beschwerden über den Tagesverlauf: Eventuell verstärken sie sich bei Bewegung, bei Stress oder in Ruhephasen.

6) Zeitpunkt einkreisen

Rekonstruieren Sie, wann und in welcher Situation das Problem zum ersten Mal aufgetreten ist. Eventuell können Sie sogar einen Auslöser ausmachen. Diese Informationen helfen Ärzten besonders effektiv, eine Diagnose zu erhalten. Also – bitte an dieser Stelle keine falsche Scham!

7) Muster suchen

Eventuell ist es nicht das erste Mal, dass die Beschwerden bei Ihnen auftreten. Sollten Sie von früheren Arztbesuchen noch Unterlagen haben, dann bringen Sie diese auf jeden Fall zum Arztbesuch mit. Versuchen Sie, sich so genau wie möglich zu erinnern: Was wurde damals diagnostiziert, was verordnet, und hat die Behandlung Wirkung gezeigt?

8) Weitere Beschwerden nennen

Jetzt ist es Zeit, auf weitere Beschwerden einzugehen. Dabei ist es auch egal, wie unwichtig diese Ihnen selbst vorkommen. Wenn zu Rückenschmerzen beispielweise ein gelegentliches Kribbeln im Bein kommt, dann ist diese Information für die korrekte Diagnose unter Umständen sehr wichtig.

9) Was ist mit der Familie?

Bringen Sie auch in Erfahrung, ob eines Ihrer Familienmitglieder schon einmal unter ähnlichen Beschwerden gelitten hat. Denn manche Krankheiten sind erblich und treten in Familien gehäuft auf.

10) Hartnäckig sein

Fragen Sie nach, wenn Ihnen am Ende des Gespräches noch etwas unklar ist! Zeitdruck hin oder her – es geht um Ihre Gesundheit! 

Checkliste für den Arztbesuch

Hand mit Kugelschreiber beim Ausfüllen einer Checkliste

In Vorbereitung auf den Arztbesuch händigt Ihnen das Praxispersonal oft einen Fragebogen aus, den Sie vor dem Arztgespräch ausfüllen. Einige Fragen lassen sich zuhause schon gut vorbereiten. So erhält der behandelnde Arzt von Ihnen möglichst konkrete Angaben.

  • Welche Medikamente nehmen Sie?
  • Weswegen waren Sie in Ihrem Leben schon einmal im Krankenhaus?
  • Liegen Allergien oder Unverträglichkeiten vor?
  • Haben Sie Probleme beim Wasserlassen?
  • Wie ist die Verdauung?
  • Wie ist der Schlaf?
  • Wie ist Ihr Sexualleben?
  • Liegt bei Ihnen eine Schwangerschaft vor oder waren Sie schon einmal schwanger?
  • Angaben über Ihr Leben und Ihren Alltag
  • Wie ist Ihr Familienstand
  • Was ist (oder war) Ihr Beruf?
  • Rauchen Sie, trinken Sie Alkohol oder konsumieren Sie Drogen?

Was muss ich zum Arztbesuch mitbringen?

Gerade junge, gesunde Menschen, die selten zum Arzt gehen, haben ihre wichtigsten Unterlagen oft nicht beisammen, was zu hektischen Suchaktionen vor dem Facharzt-Besuch führt. Unser Tipp: Legen Sie sich eine Mappe an, in der Sie folgendes jederzeit schnell für Ihren Arztbesuch zur Hand haben:

  • Liste oder Packungen der Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden.
  • Impfpass, Allergiepass, ggf. Brillen- und/oder Hörpass, Röntgenpass
  • Ggf. Dokumente über zurückliegende oder chronische Erkrankungen: Röntgenbilder, Untersuchungsergebnisse, Berichte über zurückliegende Krankenhaus- und/oder Kuraufenthalte
  • Liste anderer behandelnder Ärzte (Name und Fachrichtung)

Eine hilfreiche Checkliste für den Arztbesuch zum Download finden Sie auf www.tk.de

Konflikte mit dem Arzt lösen

Mann sitzt im Sprechzimmer eines Arztes

Eine harmonische Beziehung zwischen Arzt und Patient ist wünschenswert, aber leider nicht immer ganz einfach. Im schnellen Takt einer Praxis fühlen Sie sich als Patient manchmal missverstanden, und manchmal fühlen sich auch Ärzte von kritischen Nachfragen auf den Schlips getreten. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist: Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt, wenn Sie mit seiner Therapieentscheidung nicht einverstanden sind! Denn je stärker Sie eine Therapie ablehnen, desto schwerer wird es für Sie sein, sie im Alltag umzusetzen. Sie sind nicht motiviert und fühlen sich unter Umständen noch zusätzlich psychisch belastet. Das gefährdet den Behandlungserfolg und macht sowohl Sie als auch Ihren Arzt unzufrieden. Im schlimmsten Fall sind Sie beide frustriert und verlieren Ihr gegenseitiges Vertrauen.

Viele Patienten scheuen davor zurück, ihrem Arzt klar zu sagen, dass sie eine bestimmte Therapie oder Untersuchung ablehnen. Dabei können sie nur so ihrem Arzt die Chance geben, seinen Vorschlag zu verbessern.

Nur wenn Sie Ihrem Arzt sagen, was Sie denken, kann er:

  • überhaupt erfahren, dass Sie mit seinem Vorschlag nicht zufrieden sind,
  • wissen, warum Sie nicht einverstanden sind,
  • Sie so über die Therapie informieren, wie Sie es brauchen,
  • seinen Behandlungsvorschlag mit Ihnen gemeinsam so überarbeiten, dass Sie beide damit zufrieden sind, den Behandlungserfolg sichern und das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen stärken.

Bedenken Sie: Der Ton macht die Musik! Wenn Sie Ihrem Arzt das Gefühl geben, an seiner Kompetenz zu zweifeln, wird eine Lösung, mit der alle Beteiligten glücklich sind, nicht einfacher. Daher sollten Sie Ihrem Arzt deutlich signalisieren, dass Sie keinesfalls Zweifel an seiner fachlichen Kompetenz zum Ausdruck bringen möchten, sondern dass es Ihnen wichtig ist, eine Behandlung zu bekommen, die auch aus Ihrer Sicht einen Sinn ergibt.

Kursangebot „Kompetent als Patient“

Um Versicherte dabei zu unterstützen, sich souverän im Gesundheitswesen zurechtzufinden, bietet die Techniker Krankenkasse spezielle Kurse in den Bereichen "Das Gesundheitssystem kennen lernen", "Gesundheitsdienstleister finden und bewerten", "Arztgespräche erfolgreich führen" und „Gesundheitsinformationen bewerten" an. Mit dem vermittelten Wissen fällt es Ihnen als Patient leichter, selbst mitzuentscheiden, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Das Kursangebot im Überblick finden Sie hier

Die wichtigsten Informationen für Patienten finden Sie in dieser Broschüre zum kostenlosen Download

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