Trend aus Fernost

Bentobox: Die japanische Butterbrotdose

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
So sieht eine Bentobox aus
So sieht eine Bentobox aus

Bunt, kreativ und leicht kitschig: So wirkt die japanische Lebenswelt oft auf uns Europäer. Ähnlich mag es uns da zunächst mit der aus Japan stammenden Lunchbox, der sogenannten Bentobox, ergehen. Doch was könnte – gerade im oft grauen Büroalltag – erfrischender sein als etwas Farbe?

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Japaner nutzen die bunte Bentobox gerne, um Essen mitzunehmen – sei es ins Büro, in den Kindergarten oder in die Schule. Da wir auf diesem Gebiet noch völlig fremd sind, hat EAT SMARTER mit der 25-jährigen Bloggerin und Designstudentin Cam Tu Nguyen, kurz Token, gesprochen. Seit über 3 Jahren veröffentlicht sie auf ihrem Blog www.bento-lunch-blog.blogspot.de Rezepte und teilt Wissenswertes rund um die Bentobox.

Bento: Was ist das eigentlich?

„Bento, das sind Lunchboxen mit einem ausgewogenen Menü aus unterschiedlichen Zutaten und Gerichten. Das Wort Bento beschreibt dabei jedoch eigentlich nur die Darreichungsform der Speisen: Viele verschiedene Zutaten und Speisen in mundgerechten Portionen und so appetitlich und platzsparend wie möglich arrangiert“, so beschreibt Token die japanischen „Frühstücksboxen“. Dass die Vielfalt der bunten Boxen jedoch weit über das schlicht geschmierte Butterbrot mit einigen Apfelspalten (wie sie in vielen deutschen Pausenboxen zu finden sind) hinausgeht, wird schnell klar: „Bei der Zusammensetzung der Box gilt es immer, verschiedene Texturen und Farben zu beachten – das garantiert viel Abwechslung und ein besonders appetitliches Aussehen“, so die Bloggerin.

Die kunstvoll-kreative Befüllung der Bentobox

Es gibt sowohl ein- als auch zweistöckige Bentoboxen. Mit der Wahl der Box entscheidet sich die Art und Weise, wie diese bestückt wird. So erzählt Token, dass man bei einer zweistöckigen Bentobox meist in dem einen Teil die Kohlenhydrate (also Reis, Nudeln etc.) verstaut, während der andere Teil mit Beilagen wie Fleisch, Gemüse oder Obst befüllt wird. Verfügt man lediglich über eine einstöckige Bentobox, so gilt das Prinzip „Hälfte-Hälfte“: In den einen Teil der Box packt man die Kohlenhydrate, die andere Hälfte ist den Beilagen vorbehalten. Auch hier zeigt sich, welch große Rolle die Optik einer Bentobox spielt: „Man sollte immer darauf achten, wie die einzelnen Teile zueinander arrangiert sind und welche Größe diese haben – das sieht einfach besser aus! Wenn alles zu klein geschnibbelt wird, findet das Auge keinen Halt und die Box wirkt durcheinander“, so Token.

Gesundes Büroessen

Anders als es jetzt vielleicht scheinen mag, geht es bei der Bentobox nicht nur um ein möglichst appetitliches Aussehen der Speisen. Vielmehr steckt hinter den Lunchboxen ein ausgeklügeltes System der Nährwertverteilung, das eine befüllte Bentobox – sofern man sie entsprechend packt – zu einer besonders gesunden und leicht verdaulichen Mahlzeit für unterwegs werden lässt: „Bei der Befüllung der Boxen gilt die Faustregel 4:2:1, also 4 Teile Reis, 2 Teile Protein (Fleisch, Fisch oder Tofu) und 1 Teil anderer Zutaten wie Gemüse oder Obst“, erzählt Token. Folgt man diesem Prinzip, so entspricht die Milliliter-Angabe der Box auch ungefähr der Kalorienanzahl der Mahlzeit. „Das erklärt auch, dass es kaum eine Bentobox gibt, die mehr als 1000 Milliliter fasst. Nach deutschen, an Butterbrotboxen gemessenen Maßstäben wirken die Boxen daher oft sehr klein – davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen!“ Für Kinder empfiehlt Token Boxen mit einem Fassungsvermögen von 350 bis 500 Milliliter, während eine Bentobox für Erwachsene mindestens 550 bis 1000 Milliliter fassen sollte (550 bis 750 Milliliter für Frauen und 800 bis 1000 Milliliter für Männer).

Tipps für die Speisenzubereitung

Traditionell wird der Inhalt einer Bentobox bei Zimmertemperatur verzehrt, ohne die Speisen zuvor nochmals zu erhitzen. Dies ist einerseits sehr praktisch, für so manchen europäisch geprägten Gaumen aber auch ungewohnt. Damit das kalte Essen besser schmeckt, empfiehlt Token, die Gerichte besonders gut zu würzen und das Gekochte erst vollständig abgekühlt einzupacken. „Pasta immer al dente kochen, da sie mit der Zeit immer weicher wird. Und stellen Sie Reis nur zugedeckt in den Kühlschrank, da er sonst austrocknet.“ Um eine allzu starke Geruchsbildung zu vermeiden, rät die Bloggerin, Zwiebeln und Knoblauch gut durchzugaren. Von allzu fettigen Bestandteilen und Saucen auf Stärkebasis rät sie dagegen ab, denn beides ist in kaltem Zustand wenig appetitlich.

Wo kann ich eine Bentobox und das Zubehör kaufen?

Zusätzlich zur Box ist inzwischen jedoch – ganz der japanischen Manier entsprechend – eine Vielzahl kleiner bunter Helfer erhältlich, die das Essen in den Boxen voneinander separieren und es auch optisch verschönern. So dienen kleine Förmchen aus Papier oder Silikon und sogenannte Foodbaran aus Plastikfolie als Essenstrenner und kleine Fläschchen (oft in Fischform) nehmen das Salatdressing oder die Sojasauce auf. Erhältlich sind sowohl die Boxen als auch das entsprechende Zubehör inzwischen in zahlreichen Onlineshops und im gut sortierten Küchenfachhandel. „Wer in der Großstadt lebt, der könnte auch in japanischen oder koreanischen Asialäden Glück haben“, so die Bloggerin. Doch Token betont, dass eine Bento – vor allem für Einsteiger – auch ohne Zubehör auskommt. Und dann heißt es: Der Kreativität freien Lauf lassen und sich auf den nächsten Lunch freuen!

(sch)

 
Naja ganz wie ein Henkelmann ist ein Bento doch nicht. In Bentos wird nach dem japanischen Washoku-Prinzip auf engen Raum Speisen unterschiedlicher Farben, Zubereitungsarten und Geschmacksrichtungen (meistens 5) miteinander kombiniert, um verschiedene Geschmacks- und ästetische Sinne anzusprechen. Durch diese Kombination ergeben sich durchaus gesunde und nicht langweilige Pausenverpflegungen.
 
Super - endlich bekommt die seit Jahrzehnten in Deutschland gängige Vesperbox einen neuen Namen. Und auch noch aus Japan. Dabei ist es zumindest bei uns im Büro gängig dass solche kleinen Menüs mitgebracht werden und keineswegs werden nur die tyischen Wurstbrote gegessen. Übrigens gibt es Plastikboxen wie von Tupp..ware, halt nicht so trendy. Die kann man sogar im kleinsten Kaff kaufen. Aber wer meint er macht was trendiges soll sich halt ne Bentobox kaufen.
 
Wenn ihr das so mach ist das doch super, dann habt ihr das Prinzip ja schon gut angewendet. Es geht halt darum, dass Bento einem noch weitere neue Wege öffnen kann wie man seine Pause gestaltet. Vor allem was Rezepte und Optik angeht. Die Box an sich ist nicht so wichtig, eher der Inhalt bzw. wie man halt an die Sache rangeht. Die richtige Bentobox ist insofern besser, wenn man viel japanisch (also mit Reis) machen will.
 
das ist eine klasse Sache. Jede Region hat ihre Spezialität.
 
Das ist auch nichts anderes als Tupperdosen mit getrennten Bereichen
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