Wissenschaftlich geprüft

Rosmarin

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 08. Dez. 2022

Mit Rosmarin auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Garten kann man nicht nur vielen Gerichten ein mediterranes Flair und südliche Würze geben: Das intensiv duftende Kraut hat dazu noch jede Menge Gutes für die Gesundheit zu bieten!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Interaktive Infografik zu Rosmarin
  2. Das sollten Sie über Rosmarin wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Rosmarin-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Rosmarin?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Rosmarin
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Rosmarin
  7. Wissen zum Mitnehmen

Interaktive Infografik zu Rosmarin

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Copyright: nata777_7 – stock.adobe.com

Rosmarin...

  • ...beruhigt den Bauch:
    Ob bei Völlegefühl, Magendrücken, Magen- und Bauchkrämpfen oder Blähungen: In all diesen Fällen kann Rosmarin beruhigen und lindern.
  • ...regt den Kreislauf an:
    Rosmarin sorgt für eine erhöhte Durchblutung und kann auf diese Weise bei niedrigem Blutdruck und schwachem Kreislauf hilfreich sein. Gerade bei Hitze ist es darum eine gute Idee, Gerichte kräftig mit Rosmarin zu würzen.
  • ...stärkt die Nerven:
    Schwächezustände, nervöse Unruhe, Schwindelgefühle - in all diesen Fällen kann ätherisches Rosmarinöl für Besserung sorgen. Bekannt ist außerdem die lindernde Wirkung von Rosmarin bei Kopfschmerzen und sogar bei Migräne.
  • ...enthält wertvolle Öle:
    Die Nadeln ähnelnden schmalen Blättchen von Rosmarin strotzen nur so vor ätherischen Ölen wie vor allem Oleum Rosmarini. Außerdem stecken jede Menge Gerb- und Bitterstoffe darin. Alles zusammen gibt Rosmarin seinen intensiv aromatischen und leicht bitteren Geschmack sowie seine gesundheitliche Wirksamkeit.
  • ...unterstützt Galle und Leber:
    Rosmarin setzt man schon seit Generationen in der Naturheilkunde ein, um Leberschwäche sowie Gallenblasen-Entzündungen und Gallensteine auf sanfte Art zu behandeln.
  • ...hilft bei Husten:
    Dank antibakterieller Eigenschaften gehört Rosmarin zu den altbewährten Hausmitteln bei vielen Erkrankungen der Atemwege. Ein mit Rosmarinöl bereitetes Dampfbad zur Inhalation kann hier Linderung schaffen.
  • ...kann Blutungen fördern:
    Mal ein leicht mit Rosmarin gewürztes Gericht ist für werdende Mütter kein Problem - aber Tees und andere wirksame Zubereitungen sollten mit Bedacht genossen werden. Denn einige der Inhaltsstoffe von Rosmarin können Blutungen fördern.
  • ...kann sich bei Herzerkrankungen negativ auswirken:
    Wer einen zu hohen Blutdruck hat, der sollte Rosmarin nur sparsam verwenden, da er die Durchblutung zusätzlich anregt.

Das sollten Sie über Rosmarin wissen

Wer den intensiven, herben Duft von Rosmarin schnuppert, fühlt sich sofort in den sonnigen Süden versetzt, wo man bis heute das aromatische Kraut gern zum Würzen von Fisch, Fleisch und Geflügel verwendet.

Das war vor Jahrtausenden schon so: Bereits die alten Römer schätzten Rosmarin als Gewürz- und Heilkraut. Im antiken Rom weihte man ihn der Liebesgöttin Aphrodite und schmückte die Hausgötter mit Kränzen, in die neben Myrte und Lorbeer auch Rosmarin gewunden war. Über die Alpen kam Rosmarin dann vor etwa 1.300 Jahren in deutsche Lande und machte sich bald höchst beliebt. Karl der Große ordnete schon vor gut 1.200 Jahren den Anbau von Rosmarin als wichtige Arznei-, Zier- und Gewürzpflanze an.

Vermutlich weil Rosmarin sich als so hilfreich nicht zuletzt in der Natur- und Volksheilkunde erwies, sprachen ihm die Menschen im Mittelalter noch ganz andere Kräfte zu. Mit Rosmarin glaubten unsere Vorfahren, böse Geister bannen zu können und schmückten damit die Räume bei Anlässen wie Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern.

Übrig geblieben sind von diesem Aberglauben der oberbayerische Brauch, bei einer Hochzeit der Braut ein Sträußchen aus Rosmarin zu verehren und die Tradition, einen Rosmarinstrauch zu hegen und zu pflegen. Anders als im Mittelmeerraum, wo Rosmarin wild in den Küstengebieten wächst und wuchert, lässt sich Rosmarin wegen seiner Empfindlichkeit gegen Frost hierzulande zwar vor allem in Topf oder Kübel ziehen – doch dafür kann sich der Strauch bei guter Pflege viele Jahre halten.

In wärmeren Regionen lässt sich Rosmarin an sonnigen, windgeschützten Plätzen aber sogar im Freien ziehen, sodass man ihn entweder selbst im Garten anpflanzen oder aber im Sommer aus deutscher Ernte kaufen kann.

Wer Rosmarin auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder im Garten hat, kann sich dann auch im Frühsommer über seine hübschen blauen bis violetten Blüten freuen, die ebenfalls essbar sind und eine tolle Deko für Salate ergeben.

Herkunft

Die ursprüngliche Heimat von Rosmarin liegt im Süden Italiens und anderen Ländern rund ums Mittelmeer.

Saison

Rosmarin ist ein typisches Sommerkraut mit Haupterntezeit von Mai bis August. Man bekommt ihn in Töpfen und mittlerweile das ganze Jahr hindurch.

Geschmack

Rosmarin schmeckt intensiv würzig und herb.

Unsere liebsten Rosmarin-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Rosmarin-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Rosmarin?

Nicht ohne Grund baute man Rosmarin schon in der Antike und später auch in deutschen Klostergärten als Heilpflanze an. Die Nadeln ähnelnden schmalen Blättchen von Rosmarin strotzen nur so vor ätherischen Ölen wie vor allem dem Oleum Rosmarini. Außerdem stecken jede Menge Gerb- und Bitterstoffe darin. Alle zusammen geben Rosmarin seinen intensiv aromatischen und leicht bitteren Geschmack sowie seine gesundheitliche Wirksamkeit.

Wenn man den Erfahrungen der Volksmedizin glaubt, taugt Rosmarin unter anderem als Mittel bei Kopfschmerzen, Rheuma und Verstauchungen. Da ist tatsächlich was dran, denn Fakt ist: Die ätherischen Öle im Rosmarin regen sowohl innerlich wie äußerlich angewendet die Durchblutung an und wirken allgemein krampflösend. 

Rosmarin kann deshalb auch bei Völlegefühl, Magendrücken, Magen- und Bauchkrämpfen oder Blähungen helfen. Zusätzlich regt er die Bildung der Verdauungssäfte in Magen und Galle an. 

Studien zeigen, dass Rosmarin das Gedächtnis stärkt und auch bei Alzheimer positive Wirkungen hat (1). Andere Forschungsergebnisse legen nahe, dass Rosmarin sogar bei der Vorbeugung und Behandlung von Krebs (speziell Darmkrebs) einsetzbar ist (2)

Wegen der anregenden Wirkung auf die Durchblutung und den Kreislauf eignet sich Rosmarin außerdem als sanftes Mittel bei zu niedrigem Blutdruck und Schwächegefühlen – allerdings weniger für Menschen mit hohem Blutdruck und Herz-Kreislauf-Problemen. Auch Schwangere sollten Rosmarin nur sparsam (am besten nach Absprache mit dem Arzt) verwenden, um unerwünschte Blutungen zu vermeiden.

Rosmarin-Öl eignet sich zur Behandlung von Muskelschmerzen, Kreislaufschwäche und Verdauungsproblemen, Stress und Anspannung, Kopfschmerzen, Angst, Reizung der Atemwege, Erkältungen und Grippe.

Der Gehalt an wirksamen Substanzen in getrocknetem Rosmarin ist um einiges niedriger als in frischen Blättern. Bei minderwertigen oder überlagerten Gewürzen sind die Wirkstoffe manchmal sogar ganz verschwunden.

Nährwerte von Rosmarin pro 100 Gramm  
Kalorien 62
Eiweiß 0,8 g
Fett 2,5 g
Kohlenhydrate 7,7 g
Ballaststoffe 2,9 g

Einkaufs- und Küchentipps für Rosmarin

Einkauf

Wenn Sie Rosmarin in Töpfen kaufen und ihn nicht nur Zierde, sondern auch zum Kochen verwenden möchten, sollten Sie Bio-Ware bevorzugen. Vom getrockneten Rosmarin besser jeweils nur kleine Mengen einer guten Marke einkaufen, sonst verflüchtigen sich die Aroma- und Wirkstoffe bald.

Lagerung

Fast immer kauft man Rosmarin im Topf. Bei guter Pflege hält sich das Kraut darin praktisch unbegrenzt und wächst immer wieder nach. Wichtig: Als typisch mediterrane Pflanze kommt Rosmarin mit eher wenig Wasser gut zurecht; vor allem "nasse Füße" verträgt sie nicht – also mäßig gießen!

Vorbereitung

Die typischen Blätter von Rosmarin, die eher denen von Nadelbäumen ähneln, verwendet man je nach Rezept gehackt oder im Ganzen; öfter auch einfach am Zweig.

Vorzubereiten gibt es nicht viel. Es genügt, den Rosmarin abzupülen und trockenzuschütteln. Anschließend eventuell die Nadeln abstreifen und gegebenenfalls mit einem scharfen Messer fein hacken.

Zubereitungstipps für Rosmarin

Rosmarin passt besonders gut zu Geflügel, Lamm- und Rindfleisch sowie zu mediterranen Schmorgerichten und Eintöpfen. Die Zweige kann man mit garen, nimmt sie aber vor dem Servieren heraus. Frischer Rosmarin ist wegen seiner festen Blattstruktur deutlich robuster als andere Kräuter. Man kann ihn also gerne auch mitkochen lassen – allerdings nicht zu lange, sonst geht ein Teil der Wirkstoffe verloren.

Wer mit Rosmarin dennoch gern ein zeitaufwendiges Schmorgericht würzen möchte, kann aber auch tricksen. Dann einfach einen Teil des Krauts mitschmoren und etwa 20-30 Minuten vor dem Servieren noch mal frischen Rosmarin ans Gericht geben.

Auf den ziemlich harten, ganzen Blättern von Rosmarin herumzukauen, schmeckt nicht jedem. Auch hier hilft ein kleiner Hack: Füllen Sie die Nadeln in ein Tee-Ei und hängen Sie es dann ins Gericht hängen: So lassen sich die Blätter nach dem Garen ganz einfach herausnehmen.

Wissen zum Mitnehmen

Rosmarin hat wesentlich mehr zu bieten als "nur" seine typisch mediterrane, intensive Würze. Sowohl die alte Naturheilkunde als auch die moderne Medizin sprechen dem Kraut zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit zu.

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