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Mineralstoffreiche Ernährung

Fluoridmangel macht auch die schönsten Zähne kaputt

Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 01. Feb. 2024
© pixabay/Bru-nO
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Fluorid schützt die Zähne vor den Schäden durch Kariesbakterien, doch zu hohe Mengen an Fluorid kann die Zähne auch schädigen. Wir erklären, wie Sie ohne Mühe die richtige Menge aufnehmen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Fluoridmangel macht die Zähne kaputt
  2. Schaden oder Nutzen? Eine Frage der Dosis!
  3. Fluoridmangel – eher ein Problem der Zahnpflege als des Essens
  4. Wissen zum Mitnehmen

Fluoridmangel macht die Zähne kaputt

Fluorid ist für die Zahngesundheit von entscheidender Bedeutung. So helfen geringe Mengen des Mineralstoffs, diese zu unterstützen, indem sie etwa Karies zu verhindern. Kleine Zahnschmelzschäden beispielsweise durch säurehaltige Mahlzeiten werden so reparieren. Zudem hemmt Fluorid Bakterienwachstum im Mund.  Die Fluoridzufuhr über Lebensmittel in Deutschland in der Regel sehr gering ist, ist eine zusätzliche Zufuhr nötig, um einen Fluoridmangel zu vermeiden. Diese würde unter anderem das Risiko von Karies massiv erhöhen.

Da die tägliche Aufnahme der in Deutschland mit etwa 0,5 Milligramm zu niedrig ist, wurde 1991 als Gegenmaßnahme die Fluoridierung von (jodiertem) Speisesalzes zugelassen (1)(2). Dank angereicherter Produkte ist es möglich den täglichen Bedarf von etwa vier Milligramm bei Männern und drei Milligramm bei Frauen zu erreichen (3). 

Merke!
Um die Zahngesundheit zu unterstützen, sollten täglich etwa 4 - 5 Milligramm Fluorid aufgenommen werden.

Lesen Sie auch: Zahngesunde Ernährung – 5 Tipps für gesunde Zähne

Schaden oder Nutzen? Eine Frage der Dosis!

Während geringe Fluoridmengen von etwa ein bis maximal fünf Milligramm pro Tag die Zähne vor Karies schützen, führen höhere Dosen auf Dauer zu Nebenwirkungen. Ist die Aufnahme langfristig, also 10-20 Jahre massiv erhöht (10-25 mg/Tag) kann es zu Skelettfluorose kommen, die sich durch eine erhöhte Knochenbrüchigkeit und Gelenkveränderungen auszeichnet (1)(4). Zudem konnten bei einer dauerhaft extrem hohen Fluoridaufnahmen von 300-600 Milligramm pro Tag Nierenschäden beobachtet werden (1).

Hierzlande ist das Risiko einer Überversorgung eher gering – stattdessen liegen die Deutschen oft unter den Empfehlungen. Auf den übermäßigen Konsum von angereicherten fast Food Produkten sollte trotzdem verzichtete werden. Ausreichend versorgt sind wir in der Regel bei einer ausgewognen, vielseitigen Ernährung, die neben fluoridiertem Speisesalz natürliche Fluoridquellen wie Fisch oder grünem und schwarzem Tee enthält. Diese verringert nicht nur Zahnbeläge, sondern hemmt auch Kariesbakterien. Ebenfalls wichtig ist Fluorid, das in Zahnpasta enthalten ist. Es lagert sich in die Oberfläche des Zahnschmelzes ein und macht diesen widerstandsfähiger(5).

Merke!
Wird die empfohlene Aufnahme von etwa 4 - 5 Milligramm Fluorid pro Tag befolgt, hat dies keine negativen Folgen. Stattdessen wird die Gesundheit speziell die Zahngesundheit gefördert.

Fluoridmangel – ein Thema der Zahnpflege und des Essens

Neben dem maßvollen Verzehr süßer Getränke sowie von Süßigkeiten spielt die Fluoridanwendung bei der regelmäßigen Zahnreinigung eine wichtige Rolle (6). Schon mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes ist es sinnvoll, die Zahngesundheit der Kinder bis zum zweiten Lebensjahr entweder zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge Zahnpasta mit 0,05 Prozent Fluorid oder oder mit einer reiskorngroßen Menge einer Zahnpasta mit 0,1 Prozent Fluorid zu unterstützen. Bis zum sechsen Lebensjahr sollte die Dosis von 0,1 Prozent beibehalten werden (7)(2

Auch Erwachsene sollten unter anderem für Ihre Zahngesundheit zur angereicherten Zahnpasta greifen, die 0,10 – 0,15 Prozent enthalten darf. Bei einem erhöhten Kariesrisiko sollten zudem zusätzliche Fluoridmittel in Absprache mit der ZahnärztIn verwendet werden (8).

Merke!
Bereits nach Durchbruch des ersten Milchzahns können die Zähne mittels fluoridhaltiger Zahnpasta geschützt werden.

Wissen zum Mitnehmen

Für die Zahngesundheit ist es sinnvoll, auf angereicherte Produkte wie Zahnpasta und Speisesalz zurückzugreifen. Das Risiko einer Überdosierung oder einen Mangel ist mittels Verwendung dieser Produkte zwar sehr gering, trotzdem sollte auf eine vielseitige und ausgewogene Ernährung geachtet werden.

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