Negativ-Preis: Goldener Windbeutel für Alete

Von Marieke Dammann
Aktualisiert am 06. Sep. 2022

Der Preis für die dreisteste Werbelüge geht in diesem Jahr an den Alete Kinderkeks. Für das Produkt erhält das Unternehmen den von foodwatch verliehenen goldenen Windbeutel 2017 für einhergehende Verbrauchertäuschung.

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Insgesamt mehr als 73.000 Menschen haben auf der Website der Verbraucherschützer foodwatch abgestimmt: Alete erhält den Goldenen Windbeutel 2017, den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres.

Das Ergebnis könnte nicht eindeutiger sein: 49,95 Prozent stimmten für Alete, 16,48 Prozent für Becel Omega-3 Pflanzenöl von Unilever, 15,31 Prozent für die Lacroix Ochsenschwanzsuppe von Continental Foods, 13,81 Prozent für das Urlegenden Müsli von Kellogg's und 4,45 Prozent für den Protein Drink Vanille von Bauer.

Kritik an Alete

Alete nutze das positive Image, um bereits auf Kosten der Jüngsten Profit zu machen und empfiehlt den babygerechten Kinderkeks entgegen ärztlicher Meinung bereits für Säuglinge ab dem achten Monat, damit diese spielend das "Knabbern lernen".

Allerdings enthalten die Kinderkekse rund 25 Prozent Zucker pro 100 Gramm – mehr als beispielsweise ein Butterkeks von Leibniz enthält. Ein hoher Zuckergehalt in Lebensmitteln kann Karies fördern und das bereits in den ersten jungen Jahren des Kindes.

Aber nicht nur in dem Kinderkeks ist Zucker enthalten: Alete setze in etwa 30 Prozent der Produkte für Babys und Kleinkinder Zucker zu, so foodwatch weiter. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät davon ab, Salz und Zucker der Beikost, die für die Ernährung von Kleinkindern und Säuglingen gedacht ist, beizusetzen.

Durch keine ausreichende EU-Verordnung ist es allerdings zulässig, selbst Kekse, die einen Zuckergehalt von bis zu 34 Prozent aufweisen, als empfehlenswert für Säuglinge zu bewerben (1).

Vater füttert Baby

Aletes Reaktion

Das Unternehmen Alete hat bereits auf die Auszeichnung mit dem Goldenen Windbeutel reagiert und Anfang November verkündet, dass sie ihre Kekse nicht mehr länger als "babygerecht" kennzeichnen wollen. Auch würden sie an einer verbesserten Rezeptur arbeiten.

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