Würzige Vielfalt für Scharfsinnige

Senfsorten von süß bis feurig

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Senf ist nicht gleich Senf © Magdalena Żurawska - Fotolia.com
Senf ist nicht gleich Senf © Magdalena Żurawska - Fotolia.com

Die Zeiten, in denen Senf überwiegend als aus der Tube gequetschter gelber Klacks neben heißen oder gebratenen Würstchen Karriere machte, sind lange vorbei. Viele unterschiedliche köstliche Senfsorten stellen uns heutzutage am Feinkostregal vor die Qual der Wahl – von lieblich-mild, fein gekräutert, traditionell mit ganzen Körnern oder feurig scharf. EAT SMARTER hilft Ihnen bei der Entscheidung und weiß, wozu welche Senfsorte am besten passt.

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Kaum zu glauben, aber wahr: Rund 1,2 Kilo Senf verleibte sich jeder Bundesbürger im Jahr 2010 ein laut einer Statistik des Verbands der Hersteller kulinarischer Lebensmittel e.V. Schließlich hat sich inzwischen herumgesprochen, dass der gelbe Scharfmacher aus der Tube oder dem Glas als reiner Würstchen-Begleiter kulinarisch komplett unterfordert ist.

Fein-köstliche Vielfalt

Unter dem Dach von drei großen Senf-Grundsorten haben sich mittlerweile viele köstliche Variationen in ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen etabliert. Wobei im Norden und Westen Deutschlands eher schärfere Senfsorten auf den Tisch kommen, während die südlicheren Landesbewohner es lieber etwas milder und süßer mögen. Einig ist man sich dennoch bundeslandübergreifend: Die Liebe zu Dijon-Senf nimmt überall zu.

Mittelscharfer Senf

Die hierzulande beliebteste Senfsorte heißt auch Delikatess- oder Tafelsenf – überwiegend hergestellt aus milder gelber Senfsaat und etwas brauner Senfsaat für den gewünschten Schärfegrad. In den milderen Rezepturen macht sich mittelscharfer Senf gut in kalten und warmen Senfsaucen, in den würzigeren Macharten bestens zu Würstchen und Kasseler. Für die etwas feinere Küche stellt das französische Traditionshaus Maille einen mild-cremigen mittelscharfen Dijon-Senf her, der allen entgegenkommt, denen der klassische Dijon-Senf zu viel Power hat. Und in Österreich und den neuen Bundesländern gibt es eine mit Meerrettich verfeinerte mittelscharfe Senfsorte als hervorragenden Begleiter zu Roastbeef oder Tafelspitz: den Krensenf.

Scharfer Senf

Scharfer Senf besteht ganz oder überwiegend aus brauner Senfsaat, bei der sich beim Mahlen der Körner Allylsenföl bildet, das die typische Schärfe mitbringt. Scharfer Senf, zu denen der klassische Düsseldorfer Senf, der französische Dijon-Senf und der Estragonsenf zählen, machen fette Speisen (z.B. Eisbein) bekömmlicher und bringen markante Würze an Saucen, Salatdressings oder kalte Platten. Irgendwo zwischen mittelscharf und scharf rangiert körniger Senf aus grob geschroteten Senfkörnern, auch Rôtisseur-Senf oder Senf nach alter Art (à l’Ancienne) genannt. Dieser Traditionssenf aus Frankreich steckt voller Aroma, das auch hohe Temperaturen mitmacht. Körniger Senf kommt daher gut in einer Senfkruste, Grillmarinade oder beim Braten (Rouladen) zur Geltung, veredelt aber auch Eintöpfe und Vinaigrettes.

Süßer Senf

Grob gemahlene, teilweise geröstete Senfkörner kennzeichnen den auch als bayerischen Senf oder Weißwurstsenf bekannten süßen Senf aus gelber und brauner Senfsaat. Die Spezialität mit dem charakteristischen Karamellgeschmack und der Süße von Zucker, Süßstoff oder Honig ist ein Muss zu Weißwurst und Leberkäse. Eine besondere süß-pikante Spezialität für Saucen, Salate, zu Eiern und Käse stammt ursprünglich aus der Gegend um Krems in Österreich: der Kremser Senf.

Scharfes für Kenner: Gewürzte Senfsorten von Maille

Die Senfsorten im Überblick

Der Ländliche: Dijon-Senf à la Provençale

Mit:                      Knoblauch, Paprika und Weißwein

Passt zu:            Gegrilltem, Fischplatten, Käse, Dips

Der Grüne: Dijon-Senf mit Kräutern „aux trois Herbes“

Mit:                     Petersilie, Schnittlauch und basilikum

Passt zu:            Grillmarinaden, Fleisch, Fisch, Salatdressings und Saucen

Der Süße: Dijon-Senf mit Honig „au Miel“

Mit:                     Honig

Passt zu:            Räucherlachs, Putenaufschnitt, Marinaden für Fleisch und Fisch

Der Scharfe: Dijon-Senf mit Meerrettich „au Raifort“

Mit:                     Meerrettich

Passt zu:            Kalten und warmen Saucen, gekochtem Rindfleisch, kräftigen Fischgerichten

Der Besondere: Dijon-Senf mit Estragon à l’Estragon“

Mit:                     Estragon

Passt zu:            Kalb und Geflügel

Der Kräftige: Dijon-Senf mit grünem Pfeffer „au Poivre Vert“

Mit:                     Grünem Pfeffer

Passt zu:            Barbecues und Grillfesten

Der Edle: Maille-Senf feine Auslese „au Vin Blanc“

Mit:                     Sonnenblumenöl, Weißwein und einem Hauch exotischer Gewürze

Passt zu:            Feinen Fleisch-, Geflügel- und Fischgerichten, Saucen und Dips

(JH)

 

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