Zusatzstoffe machen Kinder zappelig
Bei Kinderlebensmitteln geizen Hersteller nicht mit Zusatzstoffen, die Getränke, Wurst & Süßigkeiten farbenfroher und attraktiver machen. Britische Forscher der Universität Southampton haben jetzt untersucht, welche Auswirkungen die Beimischung solcher Lebensmittelfarben und Konservierungsmittel auf das Verhalten von kleinen Kindern haben kann. Das besorgniserregende Ergebnis: Künstliche Lebensmittelfarben und Konservierungsmittel können bei Kindern hyperaktives Verhalten verstärken.
Britische Studie zu Lebensmittelzusätzen
Die Kinder in der Studie (2007) zeigten nach häufigem Konsum solcher Lebensmittel Konzentrationsschwächen und Unruhe. Die britischen Wissenschaftler untersuchten insgesamt 297 gesunde Kinder im Alter von drei Jahren sowie im Alter von acht oder neun Jahren. Die eine Gruppe der Kinder trank über einen Zeitraum von sechs Wochen ein mit Farbstoffen sowie einem Konservierungsmittel angereichertes Getränk. Das Testgetränk enthielt die gängigen Farbstoffe: Gelborange (E110), Azorubin, (E122), Tartrazin (E102) und Cochenillerot A (E124), Chinolingelb (E104) sowie Allurarot AC (E129). Als Konservierungsstoff wählten die Forscher Natriumbenzoat (E211).
Ablauf der Studie
Die Kinder aus der Kontrollgruppe tranken sechs Wochen lang einen Fruchtsaft, der dem Zusatzstoff-Gebräu der anderen Gruppe in Farbe und Geschmack glich. Im Anschluss an die Versuchsphase beobachteten die Forscher das Verhalten der Kinder nach einem wissenschaftlichen Schema (global hyperactivity aggregate) und führten mit den Kindern einem Aufmerksamkeitstest am Computer durch. Die Ergebnisse belegten, dass Kinder die den Cocktail aus Konservierungs- und Farbstoffen tranken, deutlich mehr zu Hyperaktivität als die Kontrollgruppe neigten. Die Forscher stellten in der Gruppe mit dem Zusatzstoffgetränk wesentlich häufiger fest, das die Kinder unter Unruhe und Konzentrationsschwäche litten.
Behörde prüft Verträglichkeit
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) prüft darum Lebensmittelfarben auf ihre Verträglichkeit. Und es bleibt zu hoffen, dass die Hersteller bei Kinderlebensmitteln in Zukunft freiwillig auf die Zugabe von unsicheren chemischen Zusätzen verzichten bzw. diese durch gesündere Stoffe ersetzen.
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