Granatapfel

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 23. Nov. 2024
© Buriy/stock.adobe.com
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Fruchtiges Fruchtbarkeitssymbol mit magischer Bedeutung und heilsamer Wirkung? Zumindest letztere ist auch wissenschaftlich erwiesen – und dass der Granatapfel im gesamten Orient und Mittelmeerraum so beliebt ist, hat nicht zuletzt kulinarische Gründe!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Interaktive Infografik zu Granatäpfel
  2. Das sollten Sie über Granatäpfel wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Granatapfel-Rezepte
  4. Wie gesund sind eigentlich Granatäpfel?
  5. Gesundheitsvorteile
  6. Einkaufs- und Küchentipps für Granatäpfel
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für Granatäpfel
  8. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Welche Teile des Granatapfels sind essbar?
    2. Wie können Granatapfelkerne aufbewahrt werden?
    3. Beeinträchtigt Granatapfel die Pille?
    4. Sind ganze Granatapfelkerne genauso gesund wie Granatapfelsaft?

Infografik zu Granatapfel

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Copyright: Buriy – stock.adobe.com

Granatäpfel...

  • ...können bei Verdauungsproblemen helfen:
    Wer nach einem üppigen Mahl der Verdauung auf die Sprünge helfen möchte, sollte zu Granatapfelsaft oder -kernen greifen. Die im Granatapfel enthaltenen Bitterstoffe unterstützen die Verdauung auf natürliche Weise.
  • ...halten länger jung und fit:
    Im Granatapfel steckt ein ganzes Bündel von Substanzen, die unsere Körperzellen vor schädlichen Einflüssen durch sogenannte freie Radikale schützen. Wissenschaftler bestätigen, dass zum Beispiel die Flavonoide und Tannine in Granatapfel als natürliches Anti-Aging-Mittel wirken, den Blutdruck senken und Entzündungen vorbeugen können.
  • ...können die Libido steigern:
    Vor allem der Saft aus Granatapfel soll bei Männern die Potenz fördern können und bei Frauen für mehr Lust auf Liebe sorgen. Der Saft sollte aber möglichst frisch gepresst und naturbelassen sein.
  • ...sollen Krebserkrankungen vorbeugen:
    Bei Prostatakrebs wissen Forscher bereits, dass der Saft aus Granatapfel das Wachstum von Krebszellen hemmen kann. Wissenschaftler vermuten aber, dass Granatapfel auch bei anderen Krebsarten hilfreich wirken kann.
  • ...lassen sich ganz einfach auspressen:
    Für einen frischen Saft aus Granatapfel braucht man nur eine Zitruspresse: Den Granatapfel mit einem scharfen Messer quer halbieren und dann die beiden Hälften jeweils einfach auspressen.
  • ...sind figurfreundlich:
    Wie die meisten Früchte enthält auch der Granatapfel zwar ein paar Kalorien mehr als Gemüse, aber dafür sind seine Kerne so gut wie fettfrei. Ihr süß-säuerlicher und leicht herber Geschmack hilft Heißhunger auszubremsen.
  • ...tun der Gesundheit gut:
    Als Vitaminquelle gibt es zwar Besseres als den Granatapfel, der nur etwa 7 mg Vitamin C pro 100 g zu bieten hat. Trotzdem hat die Frucht seit Jahrtausenden einen festen Platz in der Naturheilkunde. Saft vom Granat wird z.B. bei Grippe, Erkältungen und Magenschmerzen mit Erfolg eingesetzt.
  • ...sind nicht ganz leicht zu schälen:
    Um an die Kerne vom Granatapfel zu kommen, gibt es zwei Methoden. Entweder den Granatapfel quer halbieren und mit einem Messerrücken darauf klopfen, sodass die Kerne auf einen Teller fallen. Oder den Granatapfel vom Kelch zum Stiel hin mehrmals einschneiden, die Schale abziehen und das Fruchtfleisch mit den Kernen auslösen.

Das sollten Sie über Granatäpfel wissen

Der Granatapfel war im wahrsten Sinn des Wortes schon vor Jahrtausenden Kult: Mit seiner faszinierenden Form und dem Inhalt aus rot schimmernden Kernen hatte er bereits in der Antike in vielen Religionen eine besondere Bedeutung. Saft aus dem Granatapfel wird bereits in der Bibel erwähnt, und auch sogenannte heidnische Kulte verehrten die Frucht als göttlich. Ihre hübschen leuchtend roten Blüten gelten als Symbol der Liebe, die Frucht selbst mit ihren ebenfalls roten Kernen versinnbildlicht Fruchtbarkeit.

Apropos rot: Der Name Granatapfel kommt keineswegs, wie man meinen könnte, von seiner Farbe, sondern bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt schlicht „mit (vielen) Kernen versehen“. Sie sitzen in einzelnen Fruchtkammern, die von gelblich weißen Trennhäuten abgeteilt werden, und sind von einer geleeartigen rosa bis dunkelrot schimmernden Masse umhüllt.

Herkunft

Der strauchartige Granatapfelbaum mit seinen hübschen hellroten Blüten wurde bereits vor rund 2000 Jahren im heutigen Iran angebaut. Heute kultiviert man den Granatapfel in vielen Ländern mit tropischem und subtropischem Klima.

Saison

Granatäpfel kommen von September bis in den frühen Februar hinein vor allem aus Mittelmeerländern wie Spanien und der Türkei zu uns. Ihre Hauptsaison liegt dabei zwischen September und Dezember.

Geschmack

Fruchtfleisch bzw. Kerne vom Granatapfel schmecken sehr saftig und erfrischend süß-säuerlich. Durch die vielen enthaltenen Bitterstoffe hat Granatapfel außerdem eine ganz leicht herbe Geschmacksnote.

Unsere liebsten Granatapfel-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Granatapfel-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Granatäpfel?

Wohl dem, der öfter zum Granatapfel greift – das meinen jedenfalls viele Ernährungs-Experten. Denn mit 7 mg pro 100 g Fruchtfleisch ist zwar der Vitamin-C-Gehalt vergleichsweise bescheiden. Doch dafür fanden Forscher heraus, dass Fruchtfleisch und Saft vom Granatapfel aus gutem Grund schon im Altertum als heilsam galten – sie sind nämlich bemerkenswert gut bestückt mit Polyphenolen, allen voran Flavonoide und Tannine. Von diesen sogenannten bioaktiven Stoffen weiß man mittlerweile, dass sie antioxidativ wirken. Im Klartext: Sie schützen die Körperzellen vor schädlichen Einflüssen, können den Alterungsprozess verlangsamen und entzündungshemmend wirken. Manche Ernährungsmediziner meinen daher, dass Granatapfelsaft gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, den Blutdruck senken und gegen Arthritis helfen kann. Traditionell gilt der Saft aus Granatapfel im Orient als wirksame Unterstützung bei der Heilung von Magenschmerzen und fiebrigen Erkrankungen wie Grippe.

Nährwerte von Granatäpfeln pro 100 Gramm  
Kalorien 80
Eiweiß 0,7 g
Fett 0,6 g
Kohlenhydrate 16,1 g
Ballaststoffe 2,2 g

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Einkaufs- und Küchentipps für Granatäpfel

Einkauf

Ob Sie einen Granatapfel auf dem Wochenmarkt, im türkischen Gemüseladen oder im Supermarkt kaufen, macht höchstens preislich einen Unterschied. In jedem Fall können Sie davon ausgehen, dass unter der dicken Schale ausgereiftes Fruchtfleisch steckt. Verkauft werden Granatäpfel übrigens in aller Regel zum Stückpreis – je größer und schöner der Granatapfel, desto teurer ist er. In der Qualität unterscheiden sich die Größen aber nicht; man spart bei großen Exemplaren nur etwas Arbeit beim Herauslösen der Kerne.

Lagerung

Granatäpfel bleiben bei Zimmertemperatur etwa 2-3 Wochen frisch. Im Gemüsefach des Kühlschranks oder in einem kühlen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit halten sie sich sogar mehrere Monate.

Anders als Äpfel oder Bananen reift das Superfood nach dem Pflücken nicht mehr nach.

Vorbereitung

Wer nur den Saft braucht, kann einen Granatapfel ganz einfach mit einem schweren Messer halbieren und wie eine Zitrusfrucht auspressen. Wollen Sie allerdings die ebenso leckeren wie dekorativen Kerne verwenden, ist etwas mehr Aufwand angesagt: Dafür zuerst am Kelchansatz ein keilförmiges Stück herausschneiden, anschließend die Frucht über eine Schüssel halten und mit etwas Druck auseinanderbrechen, dabei fallen die meisten Fruchtkerne heraus. Bittere helle Zwischenhäute entfernen. Auf diese Weise können sie die Granatäpfel entkernen

Tipp: Um Spritzer zu vermeiden, die schwer aus Kleidung herauszubekommen sind, halten Sie den Granatapfel in eine Schüssel mit Wasser, während Sie die Kerne herauslösen. Anschließend kann der Inhalt der Schüssel über einem Sieb abgegossen werden.

Diese Art, frischen Granatapfelsaft zu trinken, finden garantiert nicht nur Kinder lustig: Einen Granatapfel mehrmals mit Druck auf der Arbeitsfläche hin- und herrollen und mit einem spitzen Messer ein Loch in die Schale stechen. Weil beim Rollen die Kerne im Inneren zerplatzen, lässt sich nun durch einen Strohhalm der Saft direkt aus der Frucht schlürfen.

Zubereitungstipps für Granatäpfel

Keine Frage: Die saftigen, dunkelroten Kerne des Granatapfels sind was fürs Auge! Trotzdem wäre es schade, sie zur reinen Deko zu degradieren, denn Granatapfelkerne geben vielen Gerichten auch einen besonders guten Geschmack. Die Kombi aus feiner Säure und dezenter Süße harmoniert beispielsweise hervorragend mit orientalisch-arabischen Gerichten wie türkischer Lammpizza, marokkanischem Spinatsalat oder algerischem Thunfischfilet. Das Fruchtfleisch von Granatapfel passt aber auch toll zu weniger exotischen Köstlichkeiten wie unseren Wildschwein-Medaillons, einem Salatteller mit Schafskäse oder raffinierten Rindfleischsspießen mit Spargel.

Natürlich machen die Kerne vom Granatapfel außerdem aus Desserts, Obstsalat und Kuchen echte Hingucker. Aus dem Saft des Superfoods können Sie ein köstliches Gelee kochen oder Powerdrinks mixen.

FAQs – die häufigsten Fragen

Welche Teile des Granatapfels sind essbar?

Weder die Schale, noch die bittere weiße Zwischenhaut im Inneren des Granatapfels sind genießbar. Dafür sind die Kerne mit ihrer leuchtend roten Hülle umso aromatischer und leckerer.

Wie können Granatapfelkerne aufbewahrt werden?

Die herausgelösten Kerne können einige Tage in einer luftdicht verschlossenen Dose im Kühlschrank aufbewahrt werden, dabei werden sie aber schnell trocken. Alternativ halten sie sich im Tiefkühlfach monatelang.

Beeinträchtigt Granatapfel die Pille?

Es gibt Obstsorten, wie die Grapefruit, die mit der Pille interagieren und diese beeinträchtigen, Granatäpfel gehören allerdings nicht dazu. Sie können die leuchtenden Früchte oder deren Saft also bedenkenlos verzehren.

Sind ganze Granatapfelkerne genauso gesund wie Granatapfelsaft?

Egal ob Sie es bevorzugen, die Frucht auszupressen oder die Kernen herauszulösen, an die meisten gesundheitsfördernden Stoffe kommen Sie immer heran. Die Kerne des Superfoods punkten zusätzlich noch mit Ballaststoffen. 

 
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