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Burn-on: weiterbrennen statt ausbrennen

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 20. Sep. 2022
© Pexels/ Anna Shvvets
© Pexels/ Anna Shvvets

Obwohl die Menschen chronisch erschöpft sind, arbeiten und leben sie am Limit – brechen aber nicht zusammen. Das hat neuerdings auch einen Namen: Burn-on. Erfahren Sie hier, wie das Phänomen entsteht, wie man es erkennt und damit umgeht.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Burn-on?
  2. Wo liegt der Unterschied zum Burn-out?
  3. Wie fühlt sich ein Burn-on an?
  4. Was führt zu einem Burn-on?
  5. Was kann man gegen Burn-on tun?
    1. Pausen machen
    2. Richtig entspannen
    3. Gute Schlafhygiene
    4. Mindset ändern
    5. Hilfe holen
  6. Wissen zum Mitnehmen

Chronischer Stress mindert die Lebensqualität und kann sogar krank machen. Die Folge können Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Probleme, Depressionen, Burn-out – oder Burn-on sein. Damit es nicht so weit kommt, lernen Sie zu entspannen und Ihre psychischen sowie körperlichen Ressourcen zu stärken: Versicherte der Techniker Krankenkasse finden unter den TK-Gesundheitskursen verschiedene Angebote zur Stress­be­wäl­ti­gung und Entspan­nung.

Heutzutage können viele von uns etwas mit dem Begriff Burn-out anfangen: Der bedeutet übersetzt so viel wie ausbrennen und meint damit Menschen, die sich überarbeitet haben, extrem erschöpft sind und zusammenklappen. Aber es gibt noch eine andere Form der Erschöpfung, bei der die Menschen weiterbrennen statt ausbrennen: Burn-on. Erfahren Sie im Live Smarter-Blog mehr darüber.

Was ist ein Burn-on?

Burn-on ist ein neuartiges und bislang unerforschtes Krankheitsbild. Namensgeber sind der Psychologe Timo Schiele und der Chefarzt Professor Bert te Wildt von der Psychosomatischen Klinik im Kloster Dießen am Ammersee.

Auf den Begriff sind sie durch Beobachtungen und Gespräche gekommen, die sie mit ihren Patientinnen und Patienten führten, die nach eigenen Angaben mit einem Burn-out zu ihnen in Behandlung kamen: Sie fühlten sich am Limit, chronisch erschöpft, konnten ihren Alltag aber noch bewältigen, da sie keinen Zusammenbruch hatten. Sprich, sie brannten weiter, statt auszubrennen wie bei einem Burn-out. Und damit passten die Betroffenen nicht so richtig in das typische Beschwerdebild.

Merke!
Burn-on ist ein neuartiges Krankheitsbild, das einen Zustand meint, in dem Betroffene chronisch erschöpft sind, aber noch funktionieren. Der Crash wie bei einem Burn-out fehlt.

Wo liegt der Unterschied zum Burn-out?

Bei einem Burn-out haben sich Menschen meist jahrelang über ihre Grenzen hinaus verausgabt und überlastet, bis der Punkt kommt, an dem einfach nichts mehr geht und sie zusammenklappen: Sie fühlen sich zu nichts mehr in der Lage, können ihren Alltag nicht bewältigen, sind extrem erschöpft, niedergeschlagen und antriebslos. Aus diesem Grund sprechen Fachleute von einer Erschöpfungsdepression. Und nicht selten haben die Personen eine ausgeprägte Abneigung gegen ihre Arbeit entwickelt, bis hin zum Zynismus.

Dagegen machen Burn-on-Betroffene ihren Job eigentlich gern und wirken von außen positiv gestimmt. Auf die Frage, wie es ihnen geht, entgegnen sie, dass bei ihnen alles gut ist. Auch meistern sie ihren Alltag wunderbar, aber sie haben ihr Berufs- und Privatleben einem strengen Arbeitsmodus und harten Leistungsprinzipien unterworfen. Viele Dinge, die ihnen einst Freude bereitet haben, fühlen sich an wie Pflichten. Viele sagen, sie funktionieren nur noch. 

Obwohl die Personen scheinbar kurz vor dem Crash stehen, ständig gestresst und müde sind, machen sie über Jahre oder Jahrzehnte einfach weiter – auch weil bei ihnen der typische Zusammenbruch wie bei einem Burn-out fehlt. Aus diesem Grund sehen Timo Schiele und Bert te Wildt einen Burn-on als chronische Erschöpfungsdepressionen an, während der Burn-out eine akute Erschöpfungsdepressionen darstellt.

Merke!
Beim Burn-out erleiden die Menschen einen Zusammenbruch durch Überarbeitung und verspüren eine hohe innere Abneigung gegen ihren Job. Beides fehlt beim Burn-on und Betroffene funktionieren weiterhin in ihrem Alltag, obwohl sie am Limit sind.

Wie fühlt sich ein Burn-on an?

Betroffene sind gestresst, müde, unzufrieden und freudlos. Da sie die ganze Zeit massiv unter Strom stehen, entwickeln sich auch körperliche Beschwerden. Das können Kopfschmerzen, Tinnitus, Verspannungen im Schulter-Nackenbereich, Schlafprobleme oder Schweißausbrüche sein.

Gleichzeitig belastet chronischer Stress die Gefäße und Betroffene leiden häufig unter Bluthochdruck. Der kann wiederum zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. 

Merke!
Ständige Anspannung, Müdigkeit, Unzufriedenheit und Freudlosigkeit sind Anzeichen für ein Burn-on. Auf körperlicher Ebene tauchen Kopfschmerzen, Tinnitus, Verspannungen, Schlafprobleme, Schweißausbrüche oder Bluthochdruck auf.

Was führt zu einem Burn-on?

Sehr häufig trifft es Leute, die besonders verantwortungsbewusst sind, sich wenige Pausen zugestehen und einen sehr hohen Anspruch an sich selbst haben. Zudem spielen heutzutage Leistung, Erfolg und Anerkennung in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle, mit der Folge, dass viele Menschen bereit sind, sich im Job zu verausgaben – existenzielle Sorgen können das noch verstärken. Gleichzeitig wird es zunehmend schwierig, sich von der Arbeit abzugrenzen, denn durch Homeoffice, Internet und Smartphones sind wir ständig erreichbar. 

Zudem spielt die Art des Jobs eine Rolle: Früher wurde häufiger körperlich gearbeitet und es gab daher auch mehr körperliche Erkrankungen. Im Zuge der Digitalisierung und Technisierung macht heutzutage die geistige Beschäftigung in vielen Berufen einen immer größeren Anteil aus. Und Personen, die unter einem Burn-on leiden, gehen in vielen Fällen einer geistigen Tätigkeit nach.

Merke!
Burn-on-Betroffene sind oft verantwortungsbewusst, perfektionistisch, bereit sich zu verausgaben und arbeiten in vielen Fällen geistig.

Was kann man gegen Burn-on tun?

Gefährdete und Betroffene können selbst jede Menge unternehmen, um der chronischen Erschöpfungsdepression zu begegnen, darunter:

Pausen machen

Im stressigen Alltag sind Pausen wichtig – und zwar richtige: Tun Sie in der Zeit Dinge, die sich möglichst stark von den Tätigkeiten in ihrem Beruf unterschieden. Wenn Sie viel am Schreibtisch sitzen, dann machen Sie zum Beispiel einen Spaziergang oder ein 10-minütiges Rückenprogramm. Entscheidend ist zudem, dass Sie Ihre Pausen nicht spontan nehmen, sondern fest einplanen. Das gelingt oft besser, wenn Sie sich mit anderen, etwa zum Essen, verabreden. Und wenn es Ihr Job zulässt, lassen Sie Ihr Smartphone in der Pause am Arbeitsplatz liegen, damit Sie auch abschalten können.

Richtig entspannen

Apropos abschalten: Lernen Sie zu entspannen. Aber nicht, um wieder Kraft für die Arbeit zu tanken und weiter rotieren zu können, sondern um wirklich runterzukommen und bei sich selbst zu landen. Das gelingt zum Beispiel mit Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung, Yoga oder Meditation. Hiervon gibt es viele Formen – eine unkomplizierte Übung ist der sogenannte Body Scan, der sich insbesondere für Anfängerinnen und Anfänger eignet.

Kennen Sie schon den Stress-Navi­gator der TK? Der kurze Auswahltest liefert Ihnen Angebote und Leistungen der Techniker Krankenkasse, die für Sie besonders passend und hilfreich sind, um zu mehr Gelassenheit im Alltag zu finden.

Gute Schlafhygiene

Ein weiterer Punkt ist guter Schlaf. Damit das klappt, schalten Sie etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen Computer, Fernseher und Handy aus. Denn zum einen wühlen mitreißende Computerspiele oder aufregende Filme auf, zum anderen senkt das blaue Licht der Geräte die Ausschüttung von Schlafhormonen. Etablieren Sie stattdessen ein Einschlafritual: Hören Sie sanfte Musik, machen Sie sich eine Tasse beruhigenden Tee oder eine Moonmilk mit Lavendel. All das entspannt und erleichtert das Einschlummern.

Mindset ändern

Arbeiten Sie an Ihrer inneren Einstellung, denn Sie müssen im Leben nicht immer 100 Prozent geben. Lernen Sie maßzuhalten und es auch auszuhalten, nicht von allen Menschen bewundert zu werden. Hinzu kommt: Lächeln Sie nicht immer alles einfach weg, sondern lassen Sie negative Gefühle wie Angst, Kummer und Wut zu. Andernfalls verlieren Sie die Fähigkeit, sich wirklich zu freuen. Zudem unterstützen unangenehme Gefühle Sie dabei, für sich zu sorgen und zu kämpfen.

Hilfe holen

Ist die Situation verfahren, ist Einsicht der erste Schritt zur Besserung. Gestehen Sie sich ein, dass Sie so nicht weitermachen können und kurz vor einem Zusammenbruch stehen. Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt. Diese können Sie an Psychiater:innen oder Psychotherapeut:innen überweisen. Diese Fachkräfte haben Mittel und Wege, Ihnen langfristig zu helfen.

Merke!
Gegen Burn-on helfen richtige Pausen, Entspannungstechniken und Einschlafrituale. Legen Sie Ihren Perfektionismus ab, lassen Sie negative Gefühle zu, um Ihren Bedürfnissen Raum zu geben und gestehen Sie sich ein, wenn Sie professionelle Hilfe brauchen.

Wissen zum Mitnehmen

Bei einem Burn-on fühlen sich die Personen erschöpft, angespannt, müde und sind unzufrieden, aber sie erleiden keinen Zusammenbruch, der für einen Burn-out typisch ist. Stattdessen funktionieren sie weiterhin in ihrem Alltag und behaupten, dass alles gut sei, obwohl sie am Limit sind. Auf körperlicher Ebene tauchen Kopfschmerzen, Tinnitus, Verspannungen im Schulter-Nackenbereich, Schlafprobleme, Schweißausbrüche oder Bluthochdruck auf. Das neuartige Krankheitsbild trifft häufig Menschen, die verantwortungsbewusst, perfektionistisch und bereit sind, sich beruflich zu verausgaben. In vielen Fällen arbeiten sie geistig.

Gefährdete und Betroffene können aber selbst jede Menge unternehmen, um wieder in Balance zu kommen: Machen Sie Pausen, achten Sie auf eine gute Schlafhygiene und lernen Sie zu entspannen – aber nicht, um Kraft für Ihren Job zu sammeln, sondern um zu sich selbst zu finden. Befreien Sie sich von Ihrem Perfektionismus und lassen Sie negative Gefühle zu, um Ihren Bedürfnissen Raum zu geben. Scheuen Sie sich auch nicht, professionelle Hilfe zu suchen, denn eine chronische Erschöpfungsdepression müssen Sie nicht alleine bewältigen. 


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